Nachdem der Eigentümer des britischen Modekonzerns Arcadia-Group, zu dem unter anderem die bekannten Marken Topshop, Topman und Miss Selfridges gehören, im Dezember 2020 Insolvenz angemeldet hatte, begann die große Suche nach möglichen Käufern der Konzernmarken. Dieser hat sich nun mit dem Onlinehändler Asos gefunden, doch die vermeintliche Rettung hat einen Haken: Alle Filialen von Topshop und Co. werden geschlossen!
Mega-Deal: Asos kauft Topshop & Co.
Nach Diskussionen mit den Insolvenzverwaltern von Arcadia ist es nun besiegelt: Asos übernimmt die insolventen Marken der ehemaligen Arcadia-Group und kauft Topshop und Co.! Ein Mega-Deal in Höhe von insgesamt 265 Millionen Pfund (rund 300 Millionen Euro). „Wir sind sehr stolz, die neuen Besitzer der Marken Topshop, Topman, Miss Selfridge und HIIT zu sein“, so Asos-Chef Nick Beighton am Montag in einer Mitteilung des Unternehmens. Der britische Onlinehändler sieht in der Übernahme da es eine perfekte Möglichkeit, starke Marken zu erwerben, die bei Asos-Kund*innen super ankommen.
Geschäfte werden nicht übernommen
Mit dem Kauf der Konzernmarken der Arcadia-Group werden Topshop und Co. zwar vor ihrem Aus gerettet werden. Doch was passiert bei der Übernahme mit den Geschäften und Beschäftigten? Diese werden von Asos nicht übernommen, so dass es zur Schließung aller Filialen kommt. Lediglich die Übernahme von 300 Beschäftigte der Unternehmen ist mit dem großen Deal besiegelt. Diese sollen jedoch aus den Bereichen Design, Einkauf und Retail-Partnerschaften stammen und bei Asos integriert werden. Somit stehen womöglich tausende Arbeitsplätzen auf dem Spiel. Wie viele genau ist bisher unklar. Der gesamte Deal soll im Laufe der Woche abgeschlossen werden.
In Deutschland werden Topshop und Topman in einigen Kaufhäusern wie Galeria Karstadt Kaufhof in Berlin und Oberpollinger in München vertrieben. Was mit diesen Shops passiert, ist derzeit ebenfalls noch nicht bekannt.
Asos trotz Krise ein Gewinner
Der stationäre Einzelhandel hat durch die Pandemie bedingten Schließungen während des Lockdowns mit großen Umsatzeinbrüchen zu kämpfen. Ein Kampf, der nicht nur die Arcadia-Group, sondern immer mehr Unternehmen in die die Insolvenz treibt und ihnen das Genick bricht. Doch während die einen vor dem Aus stehen, gehen andere als Gewinner aus der großen Krise hervor. So auch Asos. Der Onlinehändler verzeichnet trotz der Corona-Krise einen Zuwachs und konnte seinen Jahresumsatz sogar vervierfachen.
Die Corona-Krise trifft immer mehr Unternehmen. Wir verraten dir, welche Firmen bereits Insolvenz angemeldet, Filialen geschlossen oder sogar Beschäftigte entlassen haben.
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