Es ist eine der Marken, die den meisten von uns wohl direkt in den Kopf kommt, wenn sie an Instagram-Brands denken: Oceansapart. Kaum eine Influencerin hat hierfür noch keine Werbung gemacht. Doch nun hat das Unternehmen einen Antrag auf vorläufige Insolvenz gestellt. Ein Insolvenzverwalter soll das Unternehmen wieder auf Kurs bringen und es vor der Pleite retten. Doch was bedeutet das für die Kundschaft?
Am 11. Juli wurde bekannt, dass die Marke Oceansapart, die zur Berliner Rise Up Fashion GmbH gehört, beim Amtsgericht Charlottenburg einen Antrag auf vorläufige Insolvenz gestellt hat. Der Anwalt Florian Linkert wurde als Insolvenzverwalter bestellt.
Auf der Suche nach Investments
Nun gibt es weitere Infos dazu, wie das Unternehmen gerettet werden soll. Die Investor*innensuche hat begonnen, wie die zuständige Kanzlei BBL Brockdorff mitteilte. Die Rise Up Fashion GmbH soll in einem sogenannten strukturierten M&A-Prozess verkauft werden. Mögliche Käufer*innen für die Marke sind noch nicht bekannt. Insolvenzverwalter Florian Linkert teilte in einer Pressemitteilung jedoch mit, dass es „zahlreiche Anfragen von potenziellen Kaufinteressenten“ gebe.
Laufender Betrieb geht weiter
Kund*innen müssen sich aufgrund des vorläufigen Insolvenzverfahrens keine Sorgen machen. Der Betrieb über die Website geht ganz normal weiter. Bereits getätigte Bestellungen werden also weiter bearbeitet und es ist zudem weiterhin möglich, im Onlineshop oder über Drittanbieter wie Zalando Mode von Oceansapart zu bestellen. Auch für eine Lohnfortzahlung der rund 130 Angestellten ist durch Insolvenzgeld noch bis mindestens September gesorgt.
Oceansapart wurde 2017 gegründet und ist vor allem in Deutschland, Frankreich, Italien und Polen erfolgreich. Laut Anwaltskanzlei erzielte das Unternehmen im letzten Geschäftsjahr knapp 65 Mio. Euro Umsatz. Erst kürzlich hatte es bei Oceansapart einen Relaunch der Website gegeben, der auch mit einer Transformation der Marke einherging. War Oceansapart zunächst vor allem für Activewear, insbesondere Leggings und Sport BHs bekannt, wurde das Sortiment in den letzten Monaten auch um viele Casual Pieces erweitert.
2021 hatte das Unternehmen einen Imageschaden erlitten, nachdem das Funk-Format „Offen Un' Ehrlich“ ein Video über Oceansapart machte, in dem unter anderem Greenwashing und die Verwendung von falschen Siegeln angekreidet wurden.
