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Unter der Lupe

Thonon-Diät: Das steckt hinter dem Abnehm-Trend

Thonon-Diät

Die Thonen-Diät hat sich in den letzten Jahren zum neuen Abnehm-Trend entwickelt und wird in Foren heiß diskutiert. Ganze 10 Kilo soll man demnach innerhalb von zwei Wochen mit der Wunderdiät abnehmen können. Wer sich schon einmal intensiver mit dem Thema Ernährung beschäftigt hat, wird hinter diesen Zahlen nichts Gutes vermuten. Oder kann man mit der Thonon-Diät etwa doch langfristig abnehmen? Wir erklären, wie die Diät funktioniert und was ihre Risiken sind.

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Bei der Thonon-Diät handelt es sich um eine weitere Form der Low-Carb-Diät, die sehr an eine ketogene Ernährung erinnert. Die Thonon-Diät, die ihren Namen dem französischen Kurort Thonon-Le-Bains verdanken soll, ist allerdings um einiges strenger.

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Das sind die Grundsätze der Thonon-Diät

Wie bei einer Low-Carb-Ernährung üblich, werden auch bei der Thonon-Diät alle Kohlenhydrate auf ein Minimum reduziert. Nudeln, Reis oder Kartoffeln stehen hier nicht auf dem Speiseplan. Lediglich kleine Kohlenhydratanteile in Hülsenfrüchten oder Nüssen sind erlaubt. Stattdessen setzt die Diät auf viel Eiweiß und gesunde Fette, wie sie etwa in Avocados oder Leinsamen enthalten sind. Zudem teilt die Diät sich in zwei Phasen, in denen unterschiedliche Kaloriensummen aufgenommen werden dürfen.

  • Phase 1: Die erste Phase dauert ein bis zwei Wochen. Hier dürfen bei der Thonon-Diät täglich lediglich 600 bis 800 Kalorien verspeist werden. Das ist auch die Phase, in der laut Erfahrungsberichten von Befürwortern der Diät bis zu 10 Kilo abgenommen werden können. Täglich sollen nur drei Mahlzeiten verzehrt werden, Snacks sind verboten und beim Frühstück handelt es sich meist lediglich um Tee oder Kaffee.
  • Phase 2: Die zweite Phase ist die Stabilisierungsphase, in der 1200 bis 1500 Kalorien erlaubt sind. Diese Phase dauert eine Woche.

Ernährungsplan für die Thonon-Diät: Diese Lebensmittel sind erlaubt

Im Internet finden sich viele Ernährungspläne für die Thonon-Diät. Zudem gibt es mittlerweile zahlreiche Bücher, die sich mit dem Thema beschäftigen und vorgefertigte Ernährungspläne liefern. Ein typischer Tag in der Thonon-Diät könnte etwa wie folgt aussehen:

Frühstück: Tee oder Kaffee (an manchen Tagen etwas Vollkornbrot)

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Mittagessen: 2 gekochte Eier, Spinat

Abendessen: Schinken und Salat

Grundsätzlich sind kohlenhydratreiche Lebensmittel nur morgens erlaubt, sollten wenn möglich aber auch dann vermieden werden. Mittags und Abends sind vor allem Eiweiße, Fette, Salat und Gemüse erlaubt. Vor diesem Hintergrund ist es möglich, sich einen Ernährungsplan nach dem eigenen Geschmack zusammenzustellen, bei dem lediglich die tägliche Kalorienanzahl von 600 bis 800 nicht überschritten werden sollte. Um bei den wenigen Kalorien trotzdem einigermaßen satt zu werden, empfiehlt es sich, bei jeder Mahlzeit möglichst viel Gemüse, das nur wenige Kalorien hat, zu essen. Besonders geschmackvoll dürfte das allerdings nicht sein, denn auch Salz sollte laut den Regeln der Diät vermieden werden.

Folgende Lebensmittel sind dabei erlaubt:

  • Eier
  • Schinken
  • Mageres Fleisch
  • Fisch
  • Magerquark
  • Naturjoghurt
  • Gemüse (z.B. Spinat, Tomaten, Möhren, Blumenkohl)
  • Salat
  • Hülsenfrüchte (z.B. Kichererbsen)
  • Avocado
  • Nüsse
  • Leinsamen
  • Ungesättigte Öle
  • Soja-Produkte (z.B. Tofu)
  • Vollkornbrot (morgens)
  • Ungesüßte Getränke

Ist die Thonon-Diät auch vegan und vegetarisch möglich?

In den meisten Ernährungsplänen für die Thonon-Diät findet sich jede Menge Fleisch wieder, in der Lebensmittelliste sehen wir jedoch, dass auch viele vegetarische oder sogar vegane Lebensmittel erlaubt sind. Grundsätzlich ist die Thonon-Diät also auch für Vegetarier und bedingt auch für Veganer geeignet. Allerdings haben viele pflanzliche Proteinquellen wie Kichererbsen auch einen deutlich höheren Kohlenhydratanteil als Fleisch oder Milchprodukte. Dadurch würde die vegane Variante der Diät nicht ganz so Low-Carb ausfallen.

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Kritik an der Thonon-Diät

Du wirst es dir vielleicht schon denken können: Die Thonon-Diät ist nicht gerade empfehlenswert. Zwar gibt es in Foren und anderen Internetportalen einige Erfahrungsberichte, die begeistert sind – so hat etwa eine RTL-Reporterin die Diät getestet und war mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Allerdings handelt es sich hierbei um eine Diät, die für den Jojo-Effekt nahezu prädestiniert ist. Denn dauerhaft abnehmen funktioniert Studien zufolge meist nur dann, wenn auch eine langfristige Ernährungsumstellung erfolgt. Die Thonon-Diät ist hingegen eine klassische Crash-Diät, bei der in wenigen Tagen zwar viel erreicht werden kann, die aber keine langfristigen Erfolge verspricht.

Hinzukommt, dass eine so geringe tägliche Kalorienzufuhr alles andere als gesund ist. Sie kann zu Mangelerscheinungen führen und sorgt bei vielen Menschen dafür, dass sie sich während der Diät dauerhaft schlapp fühlen und Kopfschmerzen haben. Länger als zwei Wochen sollte man eine so krasse Kalorienreduktion definitiv nicht durchführen und auch ob die zwei Wochen überhaupt sinnvoll sind, ist mehr als fraglich.

Sind 10 Kilo Gewichtsverlust in 2 Wochen überhaupt möglich?

Wer immer noch an den Erfolg der Diät glaubt, für den haben wir eine kleine Rechnung vorbereitet. Ob es möglich ist, zehn Kilo in zwei Wochen zu verlieren, das hängt natürlich auch vom individuellen Kalorienbedarf ab. Frauen verbrennen am Tag im Durchschnitt 2000 Kalorien, wobei es bei sitzenden Tätigkeiten durchaus weniger sein können. Für unsere Rechnung gehen wir jedoch von diesen 2000 Kalorien am Tag an. Ein Kilogramm Körperfett entspricht laut Ernährungswissenschaft etwa 7.000 Kalorien. Sprich: Wer 7.000 Kalorien einspart, der nimmt ein Kilo Fett ab.

Gehen wir nun davon aus, dass wir in der ersten Phase der Diät täglich wirklich nur 600 Kalorien essen, entspricht das am Tag einer Kalorienersparnis von 1400 kcal und in zwei Wochen einer Ersparnis von 19.600 kcal. Damit wäre es einer durchschnittlichen Frau mit dieser Diät möglich knapp vier Kilo an reinem Fett zu verlieren.

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Dass man in der Thonon-Diät wirklich 10 Kilo in zwei Wochen abnimmt, ist höchstwahrscheilich ein Mythos. Im Video decken wir noch mehr davon auf:

Lebensmittel zum Abnehmen: Die 5 größten Diät-Mythen Abonniere uns
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Dass man in der Diät mehr abnimmt, kann daran liegen, dass der Körper in dieser Zeit nicht in erster Linie das Fettgewebe angreift, sondern sich die Energie vor allem aus Muskeln holt. Gerade für Sportler, die sich eine etwas definiertere Form wünschen, ist die Thonon-Diät deshalb kaum zu empfehlen. Zumal Sport durch die geringe Energiezufuhr in dieser Zeit körperlich kaum möglich sein wird. Weiterhin ist es auch gut möglich, dass unter den verlorenen Kilos ein großer Teil Wasser ist. Essen wir wieder normal, sammeln Wassereinlagerungen sich schnell wieder am Körper an.

Wer gesund abnehmen möchte, sollte keine Diät wählen, in der er sich quälen muss und die nicht auf eine langfristige Gewichtsreduktion ausgelegt ist. 10 Kilo in 14 Tagen klingen verlockend, am Ende können die verlorenen Kilos aber genauso schnell wieder da sein.

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Bildquelle: istock/Azurita

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