Immer wieder kommt der Punkt, an dem sich allein beim Gedanken an die aktuelle Ernährung Reue in uns breitmacht und wir uns nach einer Entgiftung sehnen. Bei dem Überangebot an verschiedensten Detox-Verfahren ist eines besonders effektiv und erzeugt schon nach kürzester Zeit das ersehnte Reinigungsgefühl: Saftkuren. Wer einige Dinge während der Kur beachtet, darf sich auf gleich mehrere erfreuliche Resultate freuen.
- 1.Wann ist eine Saftkur sinnvoll?
- 2.Was bewirkt eine Saftkur?
- 3.So unterschiedlich kannst du deine Saftkur gestalten
- 4.Immunsystem-Booster: Die perfekte Ergänzung während der Detox-Kur
- 5.Was gilt es bei einer mehrtägigen Saftkur zu beachten?
- 6.Wie fühlt man sich während einer Saftkur?
- 7.Ist es sinnvoll eine Saftkur als Diät zu benutzen?
Wann ist eine Saftkur sinnvoll?
Obwohl ich mich grundsätzlich relativ gesund ernähre und darauf achte, was ich zu mir nehme, gibt es doch immer mal wieder Phasen, in denen ich all mein Wissen und all meine Erfahrungswerte offensichtlich ausblende und eine ganze Cheat-Phase veranstalte. Irgendwann melden sich dann doch Vernunft und schlechtes Gewissen im Doppelpack zurück und ich fühle mich direkt unwohl. Auf einmal wird mir bewusst, dass mein Körper sich mit Abgeschlagenheit, Völlegefühl und unreiner Haut für die Miseren rächt, die ich ihm zugefügt habe. Für die, die das beschriebene, stets wiederkehrende Phänomen aus eigener Erfahrung kennen, ist eine mehrtägige Saftkur genau das Richtige.
Was bewirkt eine Saftkur?
Mit einer ausgeprägten Cheat-Phase schaden wir uns zwar im Allgemeinen, zwei Organe sind aber eindeutig die Hauptleidtragenden: Leber und Niere. Sie sind dafür zuständig, dass unser Stoffwechsel in Takt bleibt und sorgen dafür, dass alle Gift- und Schadstoffe auf direktem Wege abgewehrt werden. Nehmen wir allerdings vermehrt Alkohol, Kaffee und fettige Lebensmittel zu uns, sind sie so damit beschäftigt, den Körper vor deren Inhaltsstoffen zu beschützen, dass ihre eigentliche Arbeit quasi liegen bleibt. Gönnen wir unserem Körper aber eine Saftkur, werden Leber und Niere im Besonderem stark entlastet und dabei unterstützt, Liegengebliebenes abzuarbeiten.
Eine Saftkur ist also nicht nur ein absoluter Vitaminkick, sondern wirkt noch dazu stark entgiftend. Als Dank schenkt der Körper dir viel Energie, ein Leichtigkeitsgefühl und strahlende Haut.
So unterschiedlich kannst du deine Saftkur gestalten
Solltest du dich für eine Saftkur entscheiden, gibt es gleich mehrere Wege, sie durchzuführen. Je nachdem wie sehr man sich nach einer Entgiftung sehnt, oder wie diszipliniert man ist, kann so eine Saftkur zwischen 3 und 10 Tage dauern. Aber auch die, denen es einfach zu schwerfällt, den ganzen Tag nichts Bissfestes zu sich zu nehmen, können beispielsweise zwei oder auch nur eine Mahlzeit mit einem Saft ersetzen – auch das kann schon viel bewirken. Ansonsten wird empfohlen, zwischen 4 bis 6 Säfte pro Tag zu sich zu nehmen.
Mittlerweile gibt es unzählige Firmen, die frisch zubereitete Saftkuren als Tagessets anbieten und auf Bestellung zu dir nach Hause liefern. Aber natürlich lässt sich eine Saftkur auch ganz individuell zusammenstellen und zu Hause vorbereiten. Dazu brauchst du dann einen Entsafter, viel frisches Obst und Gemüse in Bio-Qualität und etwas Zeit. Preislich liegen die meisten bestellbaren 3-Tages-Kuren bei circa 80 Euro, der Einkauf von entsprechenden Zutaten für die Eigenproduktion beläuft sich je nach Rezepten auf circa 40 Euro, und ist damit deutlich günstiger – aber eben auch aufwendiger.
Unsere Empfehlung: Uns persönlich haben die fertigen Saftkuren von Frank Juice zum Beispiel richtig gut gefallen. Ein Starter-Set für 3 Tage kosten hier knapp 70 Euro.
Insgesamt haben wir 5 fertige Saftkuren-Sets getestet. Hier liest du unsere ehrlichen Erfahrungen:
Immunsystem-Booster: Die perfekte Ergänzung während der Detox-Kur
Du kannst eine Saftkur übrigens auch wunderbar dazu nutzen, dein Immunsystem in dieser Zeit besonders zu stärken. Da du für die Zeit deiner Wahl bestenfalls nur auf Säfte als Nahrung umsteigst, bieten sich hier ergänzend zusätzliche Ingwer-Shots an. Zum Beispiel von Kloster Kitchen bekommst du praktische Packungen, in denen einzelne, super leckere Ingwer-Shots stecken – für 7, 14 oder 28 Tage.
Ein 14er-Pack in Bio-Qualität kostet zum Beispiel knapp 33 Euro bei Amazon.
Zusatz-Tipp: Die Shots gibt es auch in der Geschmacksrichtung Granatapfel-Ingwer. Super gesund, aber auch extrem lecker!
Was gilt es bei einer mehrtägigen Saftkur zu beachten?
Es ist sehr wichtig, dass die Säfte frisch und kaltgepresst sind, damit alle wertvollen Vitamine und Ballaststoffe enthalten bleiben. Säfte aus dem Supermarkt sind daher nicht für eine Saftkur geeignet, da diese meist hocherhitzt sind. Solltest du dich für die DIY-Variante entscheiden, lohnt es sich in Bio-Qualität zu investieren, da du so wirklich die Essenz der Produkte zu dir nimmst und Schadstoffen wie Pestiziden aus dem Weg gehen kannst. Außerdem solltest du darauf achten, dass die Kur aus einem guten Gleichgewicht aus Obst und Gemüse besteht, sodass du nicht zu viel Fruchtzucker zu dir nimmst.
Wer nicht zu den Hartgesottenen zählt, sollte in den Tagen vor der Saftkur seinen Körper bereits langsam auf das Bevorstehende vorbereiten, und beispielsweise abends nur eine Suppe essen oder allgemein schon auf Kohlenhydrate verzichten. Manche Körper reagieren nahezu hysterisch auf das Fernbleiben von Kohlenhydraten und üben Vergeltung mit Kopfschmerzen und Müdigkeit. Wer aber ohnehin einen gesunden Lebensstil pflegt, wird von solchen Entzugserscheinungen eher verschont bleiben. Auch nach der Kur solltest du es langsam angehen lassen und dich eher leicht ernähren. Außerdem solltest du natürlich viel Wasser trinken, damit alle Schad- und Giftstoffe nicht nur vom Körper enttarnt und abgestoßen, sondern auch ausgeschwemmt werden können. Auf andere Getränke wie Kaffee oder gar Alkohol solltest du in dieser Zeit ganz verzichten, da der Aufwand sonst fast umsonst wäre.
Wie fühlt man sich während einer Saftkur?
Allgemein ist es im Normalfall keineswegs so, dass man ein Schattenbild seiner Selbst ist und kräftelos und ausgehungert vor sich hin vegetiert – anders als man es vielleicht erwartet, fühlt man sich sogar sehr vital und energiegeladen. Auch Bewegung tut gut, vielleicht nicht gerade die 10 Kilometer-Jogging-Runde, aber Yoga oder eine Runde auf dem Stepper sollten kräftetechnisch kein Problem sein. In meinem Fall hatte ich sogar das Gefühl, dass ich besonders viel Power hatte. Auch das Gerücht, man würde sich dauerhaft nach etwas Essbarem sehen, sollte bei richtiger Durchführung nicht zutreffen. Durch das Trinken der Säfte in relativ kurzen Abständen von circa zwei Stunden ist der Magen nie leer und es kommt selten zu einem ausgeprägten Hungergefühl.
Sollte dich doch mal ein Hungergefühl übermannen, kannst du auf solche Snacks zurückgreifen:
Ist es sinnvoll eine Saftkur als Diät zu benutzen?
Natürlich kann es nach einer mehrtägigen Saftkur ein erfreulicher Nebeneffekt sein, dass du auch mit der Waage wieder Frieden schließt. Im Bestfall ist das aber nicht das Hauptziel der Kur. Stattdessen resettet es deinen Körper, indem er durch die Kur die Möglichkeit bekommt, sich selbst zu entgiften und mit wertvollen Vitaminen und Ballaststoffen aufzutanken. Die Saftkur sollte also eher als wohltuendes Geschenk an sich selbst und weniger als Abnehm-Kur gesehen werden.
Auch wenn es ein wenig Disziplin erfordert, gleich mehrere Tage ausschließlich Saft zu sich zu nehmen, lohnt sich das Durchhalten meistens auf ganzer Linie: Es stellt sich ein vitales, frisches Körpergefühl ein und man fühlt sich wieder „gereinigt“. Wann immer du dich also nach so einem Gefühl sehnst, solltest du es mal mit einer Saftkur probieren.
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