Schlemmen wie im Urlaub und dabei abnehmen – die mediterrane Küche gilt als eine der gesündesten der Welt. Und wenn man alles richtig macht, soll man einige Pfunde verlieren und sogar das Risiko, an Herz-Kreislauf-Leiden zu erkranken, minimieren können. Das Besondere der Ernährungsweise, ihre Vor- und Nachteile und warum die Mittelmeerdiät kritisiert wird, erfährst du hier.
Was darf man bei der Mittelmeerdiät essen?
Die Mittelmeerdiät (auch Kreta-Diät oder mediterrane Diät genannt) ist kein Diätprogramm im klassischen Sinne, sondern eher eine langfristige Ernährungsumstellung, die auf einer Studie spanischer Wissenschaftler aus dem Jahr 2013 beruht.
Es gibt dabei keine konkreten Kalorienangaben oder Ernährungspläne zu beachten. Dennoch gibt es ein paar Grundsätze:So sollte man beispielsweise viel Wert auf frische Produkte legen und vor allem langsam essen und genießen. Es stehen also nicht Tiefkühl-Pizza, Spaghetti Carbonara aus der Tüte und Co. auf dem Speiseplan, sondern viel Salat, Gemüse und Fisch sowie hochwertiges Olivenöl und Nüsse. Im Gegensatz zu anderen Diäten, ist Alkohol kein Tabu. Man darf sich einmal täglich ein Gläschen Rotwein einschenken.
Das darfst du essen | Darauf solltest du besser verzichten |
Geflügel | rotes Fleisch |
Viel frisches Obst und Gemüse | fettreiche Wurst- und Käsesorten |
Kräuter | zu viel Salz |
Nüsse | Chips und Süßigkeiten |
Ziegen- und Schafsmilch | Kuhmilch mit 3,5% oder mehr Fett |
Kartoffeln und Hülsenfrüchte | |
Sauerteig- und Gerstenbrot | |
Frischer Fisch |
Welche Vorteile hat die mediterrane Diät?
- Kalorien und Fett müssen nicht gezählt oder berechnet werden.
- Genuss und Schlemmen ist auch mal erlaubt.
- Im Restaurant zu essen, klappt meist unproblematisch.
Welche Nachteile gibt es?
- Der Abnehm-Erfolg ist nicht garantiert, wenn nicht auf die tägliche Kalorienzufuhr geachtet wird.
- Die frische Zubereitung der südländischen Leckereien nimmt oft viel Zeit in Anspruch.
- Olivenöl ist zwar gesund, sollte aber trotzdem sparsam verwendet werden.
Warum die Mittelmeerdiät in der Kritik steht
Mittlerweile gibt es Zweifel an der korrekten Durchführung der spanischen Studie. 2013 wurden drei verschiedene Gruppen miteinander verglichen, von der sich nur eine mediterran ernährte. Dabei kam heraus, dass die Mittelmeerdiät das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um ein Drittel senken könne. Diese Erkenntnis wird aufgrund einiger Fehler beim Erheben der Daten nun kritisch betrachtet.
2018 zogen die Forscher ihre ursprüngliche Arbeit zurück und veröffentlichten eine korrigierte Version. Grund hierfür: Es fielen nachträglich Ungereimtheiten bei der Auswahl der Probanden auf. Eigentlich sollten die untersuchten Gruppen vom Alter und Gesundheitslevel sehr durchmischt sein und die Teilnehmer zufällig ausgewählt werden, um das Ergebnis nicht in eine bestimmte Richtung zu verzerren. Ein Zehntel der Freiwilligen war jedoch nicht nach diesem Prinzip ausgewählt worden. So wurden zum Beispiel teilweise Familienangehörige in eine Gruppe gesteckt. Rund 390 von mehr als 7400 Teilnehmern betraf dieses Problem. Auch von 650 weiteren Teilnehmern mussten die Daten ebenfalls herausgerechnet werden, da hier die Ernährungsweise nicht korrekt eingehalten wurde.
Die Wissenschaftler überarbeiteten die Datensätze und nahmen die fehlerhaften Daten heraus. Sie kamen zum Entschluss, dass die positive Wirkung der Mittelmeerdiät auf die Gesundheit trotzdem noch belegt sei. Kritiker werfen den Forschern vor, dass die Erkenntnisse aufgrund der Fehler beim Durchführen statistisch nicht mehr belegbar wären. Um klar sagen zu können, ob die Ernährungsweise wirklich das Herz-Kreislauf-System positiv beeinflusst, müssen erst weitere Studien folgen.
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Fazit: Grundsätzlich ist die Mittelmeerdiät mit ihren vielen frischen Zutaten empfehlenswert, ausgewogen und als Dauerernährung geeignet. Ob du durch sie aber gesünder wirst oder Gewicht verlierst, hängt vor allem von der Auswahl der Gerichte. Ganz wichtig bei der mediterranen Ernährungsweise: den Teller vor allem mit Salat, Gemüse und Fisch, aber wenig Fleisch füllen und dabei auf eine fettarme Zubereitung achten. Nur dann kannst du mit der Mittelmeerdiät abnehmen.
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