Karl Lagerfeld konnte vor einigen Jahren in kurzer Zeit 40 Kilo abnehmen. Wie er das geschafft hat und welche Vor- und Nachteile seine spezielle 3D-Diät mit sich bringt, erfährst du hier.
3D-Diät – Was ist das genau?
Obwohl die 3D-Diät oft als Karl-Lagerfeld-Diät bezeichnet wird, hat sie der im Februar 2019 verstorbene Modezar gar nicht selbst erfunden. Sie stammt von dem französischen Arzt Jean-Claude Houdret, der sie vor über 40 Jahren erfunden hat. Den Lagerfeld-Beinamen erhielt die Diät, da der Modefürst damit selbst 40 Kilo abnahm.
Die drei Ds stehen für Doktor, Design und Diät. Die Bedeutung des ersten Buchstabens ist dabei besonders wichtig, denn es heißt: Führe diese Diät nur unter ärztlicher Aufsicht durch. Das zweite D, Design, sollte vermutlich nur für die Exklusivität des Diät stehen, da sie vor allem für französische Berühmtheiten vorgesehen war.
Neben der möglichen radikalen Gewichtsabnahme soll diese besondere Diät auch heilend für die Seele sein. Die Teilnehmer sollen sich selbst komplett neu kennenlernen und müssen sich in Selbstdisziplin üben. Grenzen werden dabei gefunden und im besten Fall überwunden.
So läuft die 3D-Diät ab
Die 3D-Diät wird in drei Phasen unterteilt. Am schwierigsten ist der Anfang, bei dem du das meiste Gewicht verlierst, aber auch die größte Disziplin an den Tag legen musst. Die anderen beiden Phasen sollen dich wieder in ein normales Essverhalten zurückführen, ohne dem bekannten JoJo-Effekt zu verfallen.
Phase 1 – Gewichtsreduktion
Wer schön sein will, muss leiden! Dieser Ausruf passt auf die erste Phase der 3D-Diät perfekt, denn du wirst deine Kalorienzufuhr drastisch senken müssen. Sobald du mit dieser Diät beginnst, sind maximal 900-1.000 Kalorien pro Tag erlaubt. Das ist, bei normaler Belastung ohne große körperliche Betätigung, durchschnittlich die Hälfte der normalerweise empfohlenen Menge.
Wenn du denkst: „Das geht doch – ich esse einfach ganz viel Gemüse!”, müssen wir dich leider enttäuschen. Die Diät sieht einen strengen Ernährungsplan mit vorgeschriebenen Mahlzeiten vor. Die meisten davon bestehen aus Eiweißshakes. Gemüse ist trotzdem erlaubt: Brokkoli, Rosenkohl, Salat, Paprika oder Fenchel zum Beispiel. Wichtig bei der Auswahl der Beilagen ist, dass sie über einen hohen Wasseranteil, aber nur wenig Stärke verfügen.
Die erste Phase sollte nicht länger als drei Wochen ausgeübt werden. Dem Körper fehlen wichtige Nährstoffe, die nur durch Nahrungsergänzungsmittel ausgeglichen werden können. Auch zu einem Blutbild durch den Facharzt wird geraten, um eventuelle Mangelerscheinungen frühzeitig zu erkennen.
Phase 2 – No-Carb-Diät
Der zweite Teil der 3D-Diät lässt dich ein wenig mehr essen. Jedoch wird auch in dieser Phase streng darauf geachtet, keine (bzw. nur sehr limitiert) Kohlehydrate zu verzehren. Neben den aus Phase 1 bekannten Lebensmitteln dürfen nach drei Wochen endlich wieder andere Proteine gegessen werden. Dazu zählen Fisch und Tofu, aber auch Geflügelfleisch und fettarmer Quark, sowie Eier.
In der zweiten Phase dürfen die Teilnehmer der Diät 1.000-1.200 Kalorien zu sich nehmen, allerdings wird eine der drei Hauptmahlzeiten am Tag durch einen Shake ersetzt, der bereits aus Phase 1 bekannt ist.
Obwohl ab Phase 2 deutlich mehr Lebensmittel erlaubt sind und diese Phase mehrere Monate andauern darf, wird ein regelmäßiger Check-up beim Arzt empfohlen.
Phase 3 – Zurück in den Alltag
Auf Dauer wird der Magen ordentlich knurren, deshalb ist ab der dritten Phase eine Kalorienzufuhr von bis zu 1.600 Kcal erlaubt. Shakes sind nicht mehr zwingend notwendig, können aber als Zusatz oder als Ersatz unterwegs weiter verwendet werden.
In der dritten Phase dürfen die Anwender der Diät wieder Kohlehydrate in Form von Vollkornbrot essen. Auch Obst ist nach einigen Monaten wieder auf dem Speiseplan erlaubt. Wer möchte, kann auch diese letzte Phase stark in die Länge ziehen, bis das gewünschte Gewicht erreicht wurde und es keine gesundheitlichen Probleme geht.
Sport in der Diät
Bei vielen Diäten ist ein strenges Workout mehrmals pro Woche unverzichtbar. Bei der 3D-Diät ist das kein zwingender Punkt, da der Körper durch die sehr geringe Energiezufuhr deutlich geschwächt wird. Menschen mit einer sitzenden Tätigkeit und Couchpotatoes wird allerdings geraten, regelmäßig Spaziergänge zu unternehmen. Hier zeigen wir dir ein paar kleine Übungen für zwischendurch, die sich auch für Sportmuffel eignen.
Nachteile der 3D-Diät
Nährstoffmangel
Problemlos 40 Kilo abnehmen klingt wie ein wahrgewordener Traum. Doch diese strenge Diät birgt auch Risiken. Am meisten kritisch diskutiert wird nicht nur die lange Dauer, sondern vor allem auch der monotone Speiseplan, bei dem es unwillkürlich zu einem Vitamin- und Mineralstoffmangel kommt, der nur durch ergänzende Einnahme von Tabletten, Pulvern und Co. ausgeglichen werden kann.
Fehlende Energie
Vielleicht kennst du das: Bei großem Hunger werden viele Menschen unleidlich, meckern herum und bekommen sogar Kopfschmerzen und fühlen sich dauerhaft müde oder abgeschlagen. Das sind alles Nebenwirkungen, die aufgrund der extrem niedrigen Zufuhr von Kohlenhydraten entstehen können.
Sehr teuer
Obwohl keine teure Fitnessclubmitgliedschaft oder gar ein Personal Trainer erforderlich ist, geht die 3D-Diät ganz schön ins Geld. Die Eiweißshakes werden aus entsprechendem Pulver hergestellt, das Dr. Houdret, der Erfinder dieser Radikaldiät, selbst erfunden hat und für einen hohen Preis verkauft. 500 Euro sollen dafür pro Monat nötig sein.
Diäten sind oft ein schneller Weg, um ein paar ungewollte Kilos loszuwerden. Jedoch sind sie oft mit einigen Nebenwirkungen behaftet und können sogar der Gesundheit dauerhaft schaden. Daher raten wir von solchen Crash-Diäten ab. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung sowie ausreichend Bewegung in Form regelmäßiger Sporteinheiten helfen dir dabei, dein Wunschgewicht zu erreichen und dauerhaft zu halten.
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