Nach Acai-Beeren, Chia-Samen und Granatäpfeln erweitert sich die Superfood-Palette einmal mehr. Nun zählt nämlich auch Moringa zu den Pflanzen, die als wahres Wundermittel und Allroundtalent für die Gesundheit gelten. Die Baumart wird sogar als gesündeste Pflanze der Welt angepriesen. Was sie wirklich kann, verraten wir Dir hier.
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist für Körper und Geist essenziell. Neben Vollkornprodukten, Gemüse und frischem Obst sind Superfoods seit einiger Zeit voll im Trend, um fit zu bleiben. Was diese besonders macht? Angeblich ein übermäßiger Gehalt an wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen. Doch der Begriff wird schwammig verwendet und richtet sich eher nach aktuellen Trends statt tatsächlichen, wissenschaftlichen Fakten. Dennoch boomt der Markt mit den meist exotischen Früchten und Pflanzen. Zu diesen und zu den derzeit angesagten Superfoods zählt auch Moringa. Du hast davon noch nie etwas gehört? Dann wollen wir Dich ein bisschen aufklären, um was es sich hier eigentlich genau handelt und wie es sich positiv auf den Körper auswirken soll.
Moringa Oleifera: Das Wunder aus den Tropen
Mit ganzem Namen heißt das neue Superfood „Moringa Oleifera“ und ist ein Baum, der vor allem in tropischen und subtropischen Ländern wie Indien, Ostafrika und der arabischen Halbinsel verbreitet ist. Im Deutschen wird er übrigens auch „Meerrettichbaum“ genannt, da die Wurzeln dank der enthaltenen Senfölglykoside nach Meerrettich schmecken und auch die Blätter einen scharfwürzigen Geschmack haben.
Das Tolle: Jeder einzelne Teil des Baums kann verwendet werden, da er quasi komplett essbar ist. Zum Verzehr eignen sich vor allem die frischen oder getrockneten Blätter des Baumes, die vor Ort auch erfolgreich gegen die verbreitete Mangelernährung eingesetzt werden. Die Blätter werden pulverisiert, zu Brei zerstampft oder im Ganzen wie Spinat gekocht. Die unreifen, grünen Schoten des Moringa-Baums können ähnlich wie grüne Bohnen zubereitet werden. Die Samen wiederum werden aus der reifen Schote entfernt und gekocht oder geröstet.
Was macht Moringa zum Superfood?
Moringa soll unzählige, gesunde Inhaltsstoffe besitzen, die den Körper rundum versorgen und uns stärken. Hier sind einige Effekte, die die Pflanze auf uns haben soll:
- Blutdruck senken: Moringa enthält unter anderem Vitamin A5, B3 und B10. Diese sollen den Blutdruck regulieren, wodurch gerade Menschen mit chronischen Problemen geholfen wird.
- Entzündungshemmend: Die Blätter des Baums enthalten eine spezielle, bioaktive Substanz, die bei chronischen Entzündungen im Körper wirksam helfen soll.
- Starke Knochen: Mit doppelt so viel Kalzium-Gehalt wie Milch unterstützt Moringa auch einen starken Knochenbau.
- Geistige Power: In hohen Mengen sind in der Pflanze auch Eisen und Zink enthalten, die dem Gehirn dabei helfen, Sauerstoff besser aufzunehmen. Dadurch bleiben wir fit und fühlen uns konzentrierter.
- Anti-Aging-Mittel: Moringa enthält eine große Menge Antioxidantien, die den Körper vor freien Radikalen schützen und die Zellen widerstandsfähiger machen. Dadurch wird die Faltenbildung verlangsamt und die Haut sichtbar straffer.
Wie kann ich die Pflanze zu mir nehmen?
Da der tropische Moringa-Baum in Europa aufgrund der Temperaturen nicht angebaut werden kann, gibt es die Pflanze hier nur in getrockneter Form zu kaufen, also beispielsweise als Pulver, Tee oder Kapseln. Eine Auswahl an Moringa-Produkten findest Du zum Beispiel auf Amazon. Das hat immerhin den Vorteil, dass wir das Superfood in haltbarer Form bekommen und dass in Pulver beispielsweise eine viel höhere Nährstoffkonzentration vorhanden ist als in einzelnen Blättern.
Moringa: Power-Pflanze oder übertriebener Hype?
Wie bei anderen Superfoods stellt man sich natürlich auch bei der exotischen Moringa-Pflanze die Frage, wie sinnvoll sie für die eigene Ernährung ist und ob sie auch hält, was sie verspricht. Tatsächlich ist es so, dass Moringa ausgesprochen viele Nährwerte mit sich bringt, die dem Körper gut tun. Doch unangefochten an der Spitze der gesunden Lebensmittel steht es auch nicht, da die Vitamine und Mineralstoffe auch in anderen Produkten in ähnlicher oder sogar größerer Menge zu finden sind. Spinat hat beispielsweise ein Viertel mehr Eisen und ein großer Naturjoghurt sogar doppelt so viel Kalzium hat. Moringa schadet also nicht, ist aber auch kein Allheilmittel.
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