Gerade zu Beginn eines neuen Jahres nehmen sich viele vor, abzunehmen, öfter ins Gym zu gehen und definitiv auf eine bessere Ernährung zu achten. Immer wieder taucht dabei der Begriff „Nulldiät“ auf. Diese Art der Diät verbietet einem schlichtweg das Essen und verspricht purzelnde Pfunde. Wir verraten dir mehr über diese Diätform und wie gefährlich sie eigentlich ist.
Was ist die Nulldiät?
Es gibt viele Gründe, weshalb Diäten nicht durchgehalten werden. Oft ist es der Hunger, aber auch die umständliche Durchsetzung der vielen Regeln spielt oft eine Rolle. Bei der Nulldiät musst du nichts tun – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Es gibt kein Kalorienzählen oder schwierige Rezepte mit Superfoods und Co. – bei der Nulldiät wird einfach nichts gegessen. Starke Bewegung in Form von anstrengenden Sporteinheiten sind ebenfalls nicht vorgesehen. Lediglich moderate Bewegung wie ein Spaziergang wird bei der Nulldiät empfohlen, um den Kalorienverbrauch weiter anzukurbeln.
Nahrungsaufnahme muss während der Nulldiät komplett verweigert werden, lediglich trinken ist erlaubt. Mindestens drei Liter Wasser und Kräutertees sollten es mindestens sein. Das erinnert an eine Fastenkur. Beim Fasten zielen die Anwender*innen allerdings auf eine Reinigung des Körpers ab, die durch verschiedene Aktionen unterstützt wird. Die Nulldiät ist dagegen eine radikale Diätform, bei der komplett auf die Aufnahme von Kalorien verzichtet wird, um schnell abzunehmen. Die Diät wird aus gesundheitlichen Gründen nicht lange angewendet, maximal ein paar Tage dauert eine Nulldiät im Durchschnitt.
Du möchtest dich im neuen Jahr fitter fühlen und dafür einige Pfunde verlieren? Dann finde doch erst einmal heraus, welche Diät wirklich zu dir passt:
Die 3 Stufen der Nulldiät
Der menschliche Körper ist überaus anpassungsfähig. Während einer Nulldiät durchläuft er drei Phasen, die unterschiedliche Hungerstufen und Veränderungen mit sich bringen.
- 1. Phase: Nach 12 bis 36 Stunden ohne Kalorienzufuhr fängt der Körper an, auf eigene Reserven zurückzugreifen. Als erstes geht es den Proteinen an den Kragen – ungenutzte Muskeln bauen ab. Daraus kann der Körper schnell Energie ziehen. Erst später greift er die Fettpolster an.
- 2. Phase: Nach 48 bis 72 Stunden hat der Körper alle Glucose- und Eiweißreserven verwertet. Auch die eingelagerten Mineralien werden so langsam weniger. Spätestens jetzt klagen viele Anwender über Kopfschmerzen, starkes Hungergefühl, Schwäche und Müdigkeit.
- 3. Phase: Da der Körper weiterhin keine Nahrung bekommt, schaltet er den Stoffwechsel so weit wie möglich runter, um nur die nötigsten Kalorien zu verbrennen. Es tritt ein so genannter Hungerstoffwechsel ein, der maximal 800 bis 1.000 Kalorien am Tag verwendet, um die lebenswichtigen Funktionen aufrechtzuerhalten. Verdauungsvorgänge, schnelles Denken und Co. sind nur noch schwer möglich. Regelblutungen bzw. der Eisprung kann ab hier ebenfalls ausfallen, was allerdings keine Verhütungsmethode darstellt.
Unterschied zwischen Fasten und Nulldiät
Eine Nulldiät klingt im ersten Moment wie eine Fastenkur, die für den Körper gesund sein soll. Allerdings sind das zwei unterschiedliche Dinge. Beim Fasten wird der Körper meist auf die große Belastung ohne Nahrung vorbereitet. Zudem sind deutlich mehr trinkbare Lebensmittel wie Brühe, verdünnte Säfte, Molkegetränke und Früchtetees erlaubt. Sie haben kaum Kalorien, aber versorgen deinen Körper mit wichtigen Nährstoffen, um eine zu große Mangelerscheinung zu vermeiden.
Ein großer Unterschied liegt zudem im Grund für beide Anwendungen. Bei der Nulldiät steht der Gewichtsverlust im Vordergrund, beim Fasten möchten die Anwender*innen eher den Körper entgiften und reinigen.
Wie gefährlich ist die Nulldiät?
Das radikale Verbieten von Nahrung setzt den Körper unter Stress. Er muss schnell auf die Fettreserven zugreifen, was die Pfunde schnell schmelzen lässt. Doch eine Nahrungsverweigerung birgt auch einige Risiken. So klagen viele Anwender*innen über:
- Hunger
- Müdigkeit
- Abgeschlagenheit
- Krankheit
- Kopfschmerzen
- Konzentrationsmangel
- Kreislaufbeschwerden
- Reizbarkeit
- Ausbleibender Eisprung (ggf. Unfruchtbarkeit)
- Extremfall: Tod
Wird die Nulldiät beendet und direkt wieder mit einer normalen Nahrungsaufnahme gestartet, kommt es schnell zum Jojo-Effekt. Außerdem kann es Probleme bei der Verdauung geben, da der Darm lange Zeit keine Nahrung verdauen musste und mit plötzlicher Aufnahme überfordert sein kann.
Menschen mit Vorerkrankungen oder Schwangeren wird komplett von der Nulldiät abgeraten. Die starke Unterversorgung des Körpers kann vorhandene Probleme weiter verschlimmern und auch Negativauswirkungen für ein ungeborenes Baby haben.
Viele Risiken dieser radikalen Diät überschatten die Erfolgsaussichten. Wenn du langfristig etwas an deinem Körper ändern möchtest, raten wir dir zu einer langfristigen Ernährungsumstellung und regelmäßigem Sport. So schmelzen die Pfunde schnell, dauerhaft und vor allem gesund!
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