Unsere Ernährung spielt für den Klimawandel eine wichtige Rolle. Forscher gehen davon aus, dass sie rund 16 Prozent der anfallenden Treibhausgasemissionen verursacht. In etwa genauso viel wie die Mobilität. Eine neue Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg hat deshalb untersucht, welche Lebensmittel einen besonders niedrigen und besonders hohen CO2-Fußabdruck haben. Mit einberechnet wurde dabei nicht nur CO2 selbst, sondern auch andere Treibhausgase aus Anbau, Transport, Verpackung und benötigter Kühlenergie. Wir haben uns die Liste der untersuchten Lebensmittel angeschaut und zeigen euch die Tops und Flops.
Top: Obst
Die meisten Obstsorten haben einen sehr geringen CO2-Fußabdruck. Natürlich gibt es auch einige Ausreißer, insgesamt schaden wir der Umwelt allerdings wenig, wenn wir Obst essen. Grundsätzlich gilt: Je saisonaler und regionaler das Obst, desto besser ist die Klimabilanz. Aber selbst als Klimasünde verpönte Lebensmittel, wie die Avocado, schneiden im Vergleich mit tierischen Lebensmitteln noch gut ab. Ein Kilogramm Avocado produziert rund 0,6 kg CO2-Äquivalente. Schlimmer ist bei der Avocado allerdings der Wasserverbrauch, der hier nicht miteinberechnet wurde. Die meisten hier beliebten Obstsorten, wie Erdbeeren, Orangen oder Trauben, haben übrigens einen CO2-Fußabdruck von 0,3. Die Banane hat, ähnlich wie die Avocado, einen von 0,6. Es gibt aber zwei Obstsorten, die durch einen besonders niedrigen Fußabdruck auffallen.
Top: Apfel
In der Analyse haben die Forscher sich auch verschiedene Anbauformen angeschaut. Während die meisten Äpfel ebenfalls einen CO2-Fußabdruck von 0,3 haben, legen Bio-Äpfel noch eins drauf. Hier liegt der Fußabdruck nur bei 0,2.
Top: Pfirsich
Einen ebenso niedrigen CO2-Fußabdruck weisen Pfirsiche auf. Allerdings nur, wenn wir sie frisch kaufen. Aus der Dose steigt ihr Fußabdruck auf 1,6.
Top: Gemüse
Viele Gemüsesorten können mit Äpfeln und Pfirsichen mithalten. Auberginen, Blumenkohl, Spinat, Fenchel, Zucchini, Kartoffeln, Zwiebeln und Rote Beete haben ebenfalls einen CO2-Fußabdruck von 0,2. Es gibt jedoch zwei Gemüsesorten, die noch besser wegkommen.
Top: Karotten
Zum einen wären das Karotten. Sie haben nur einen CO2-Fußabdruck von 0,1 – Niedriger geht es wohl kaum.
Top: Weißkohl
Der Weißkohl ist aber zumindest gleich auf und hat ebenfalls einen Fußabdruck von 0,1. Wie wäre es demnächst also mit einer Kohl-Karotten-Suppe?
Flop: Hähnchen
Was Fleisch angeht, so ist es überraschenderweise Schweinefleisch, das mit 4,6 verhältnismäßig den geringsten CO2-Fußabdruck hat. Hähnchenfleisch hingegen kommt bereits auf unsere Liste der größten Klimasünder. Hier liegt der Fußabdruck durchschnittlich bei 5,5.
Flop: Käse
Noch ein wenig höher ist der durchschnittliche Fußabdruck von Käse. Der liegt bei 5,7. Besonders hoch ist er bei Feta (7,0) und Hartkäse (6,3).
Flop: Butter
Noch höher ist der durchschnittliche CO2-Fußabdruck von einem Kilo Butter. Der liegt nämlich bei 9,0. Wie bei Käse ist auch hier das Problem, dass für die Herstellung sehr viel Milch und auch sehr viel Energie gebraucht wird.
Flop: Gefrorene Garnelen
Fisch und Meeresfrüchte kommen im Vergleich recht gut weg. Eine Ausnahme bilden jedoch gefrorene Garnelen. Ihr CO2-Fußabdruck liegt bei 12,5.
Flop: Ananas per Flugzeug
Überraschenderweise ist ein eigentlich CO2-armes Lebensmittel ganz oben auf der Liste der Klimasünder. Schuld ist hier jedoch einzig und allein der Transportweg. Denn während eine Ananas, die per Schiff zu uns kommt nur einen CO2-Fußabdruck von 0,6 hat, macht der Transport per Flugzeug sie mit einem Fußabdruck von 15,1 zur absoluten Klimasünde. Die meisten Ananas werden allerdings per Schiff transportiert, sodass wir sie im Normalfall ohne schlechtes Gewissen essen können.
Flop: Bio Rindfleisch
Bei den meisten tierischen Produkten hat die Bio-Variante einen höheren CO2-Fußabdruck als die herkömmliche. Das liegt laut den Studienmachern an der Flächennutzung. In der herkömmlichen Produktion gibt es schlichtweg mehr Ertrag pro Fläche. Ein Kilo Biorindfleisch hat daher einen sagenhaft hohen Fußabdruck von 21,1. Aber auch Rindfleisch im Allgemeinen ist eine absolute Klimasünde. Der Fußabdruck liegt durchschnittlich bei 13,6. Die Studienmacher weisen darauf hin, dass dieses Ergebnis nicht vom Kauf von Bio-Produkten abschrecken sollte, da die in den meisten anderen Bereichen deutliche Umweltvorteile haben.
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