Zwei sehr unterschiedliche Preise am Supermarkt-Regal: Eine neue Initiative von Penny könnte bei unwissenden Kunden für reichlich Verwirrung sorgen. Das Unternehmen testet die Angabe der „wahren Kosten“ für bestimmte Lebensmittel. Insbesondere bei tierischen Produkten fallen diese erschreckend hoch aus. Wir zeigen dir, wo die neuen Preisschilder bei Penny zu finden sind und wofür Kunden die Zusatzinformation dient.
Die neue Nachhaltigkeits-Offensive von Penny
Nachhaltigkeit ist ein Thema, an dem kaum ein großes Unternehmen mehr vorbeikommt. Während die Modekette C&A auf ein völlig neues Image setzt, versucht die Rewe-Gruppe am Beispiel von Penny seine Ideen auf interaktive Art zu zeigen. In einer neu eröffneten Filiale in Berlin-Spandau stellt der Supermarkt seinen Kunden eine Reihe seiner Initiativen vor: Der Nachhaltigkeits-Erlebnismarkt „PENNY Grüner Weg“ zeigt, wie ein Supermarkt in Zukunft aussehen könnte. Neben Info-Stationen fällt in diesem Markt vor allem eins auf: Viele Lebensmittel sind mit zwei Preisen ausgezeichnet: Einem niedrigen Verkaufspreis in Rot, sowie den „wahren Kosten“ in Dunkelgrün.
Was beinhalten die „wahren Kosten“?
Die Kunden des Vorzeige-Marktes können sich über die Bedeutung dieses erhöhten Preises an einer eigenen Infostation schlau machen. Bei den „wahren Kosten“ handelt es sich nicht etwa um eine Preiserhöhung, sondern den errechneten Preis, der versteckte Zusatzkosten beinhaltet. Die Angaben haben nicht etwa Penny-Mitarbeiter grob geschätzt, sondern wurden von Wissenschaftlern der Universität Augsburg berechnet. Die „wahren Kosten“ beinhalten die Kosten für die anfallenden Stickstoffmengen, Klimagase sowie Energie und Transport eines bestimmten Lebensmittels. Allerdings sind nicht alle Lebensmittel testweise mit zwei Preisen ausgezeichnet. Ausgewählt wurden lediglich eine Reihe von Grundnahrungsmitteln wie Fleisch, Milch, Eier sowie einige Obst- und Gemüseartikel. Dabei fällt auf: Besonders die „wahren Kosten“ für tierische Produkte aus konventioneller Haltung weisen eine deutliche Diskrepanz zum Verkaufspreis auf. Die Angaben sollen den Kunden helfen, selbst nachhaltigere Entscheidungen treffen zu können, beispielsweise durch den Kauf von Bio-Lebensmitteln oder die Verringerung des Fleischkonsums.
Insbesondere bei Lebensmitteln wie Kaffee und Schokolade könnten die „wahren Kosten“ unter Berücksichtigung der sozialen Folgen noch höher sein, wie die Nichtregierungsorgansiation Misereor erklärt:
Noch findest du die Preisangaben nur testweise im Berliner „PENNY Grüner Weg“. Sollten die Kunden jedoch positiv auf die Initiative reagieren, könnten die „wahren Kosten“ auch bald in einer Penny-Filiale in deiner Nähe zu finden sein.
Planst du bald deinen nächsten Einkauf? Dann sollten einige dieser Neuheiten definitiv auf deine Liste!
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