Die deutsche Bundestagswahl rückt immer näher, doch vielleicht gehörst du auch noch zu den unentschlossenen Wähler*innen. Der Wahl-O-Mat, ein Angebot der Bundeszentrale für politische Bildung, hilft hier weiter. Seit 2002 unterstützt das Frage-und-Antwort-Tool dabei, zu überprüfen, welche Parteien am besten zu den eigenen politischen Forderungen passen. Doch wann startet der Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl 2021? Wir verraten dir alle wichtigen Infos und alternative Apps und Online-Angebote für deine Wahlentscheidung.
Wann startet der Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl?
Anders als noch bei der letzten Bundestagswahl 2017 ist die Nutzung des Wahl-O-Mats nicht mehr nur über einen Web-Browser möglich: Ab sofort gibt es bereits die offizielle Wahl-O-Mat-App, die du dir jetzt für Android oder iOS downloaden kannst. Wenn du die App öffnest, siehst du dort aktuell allerdings nur „Berlin“ (für die Wahl des Berliner Abgeordnetenhaus) und „Mecklenburg-Vorpommern“ (für die Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern) zur Auswahl. Auch diese beiden Wahlen finden im Superwahljahr 2021 zusammen mit der Bundestagswahl am 26. September statt. Für die Fragen und Antworten zu letzterer musst du dich aber noch etwas gedulden: Das Tool wird erst am Donnerstag, dem 2. September freigeschaltet.
Wie funktioniert der Wahl-O-Mat?
Bis zum Wahltag findest du hier dann 38 Thesen zu einem breiten Themenspektrum, denen du zustimmen, nicht zustimmen oder dich neutral positionieren kannst. Außerdem kannst du Thesen, die dir besonders wichtig sind, doppelt gewichten, um ein verlässlicheres Ergebnis zu bekommen. Zum Schluss kannst du für den Vergleich wahlweise alle zur Wahl stehenden Parteien gleichzeitig auswählen, oder nur die, die dir wichtig sind. In absteigender Reihenfolge siehst du dann, mit welchen Parteien du die meisten Übereinstimmungen hast. Möchtest du die Begründungen der Parteien genauer vergleichen, kannst du über die Funktion „Parteienvergleich” bis zu drei Parteien auswählen. Und keine Sorge: Das Tool bietet mittlerweile auch die Möglichkeit, einzelne Fragen neu zu beantworten oder anders zu gewichten, wenn man sich umentschieden oder vertan hat.
Alternative Angebote zur Wahlentscheidung
Wer nicht bis zum Start des Wahl-O-Mats warten will oder sich für seine Briefwahl bereits jetzt entscheiden muss, kann auch andere Angebote nutzen. Aber Achtung: Du solltest bei derartigen Tools immer genau hinschauen, wer dahinter steckt, um ausschließen zu können, dass die Ergebnisse manipulativ sind. Die folgenden Alternativen gelten als seriöse Alternativen zum Wahl-O-Mat:
WahlSwiper: Wahl-App nach dem Tinder-Prinzip
Die kostenlose App WahlSwiper ist bereits jetzt für die Bundestagswahl 2021 nutzbar und funktioniert ähnlich wie Tinder: Insgesamt 36 Thesen kannst du hier zustimmen oder nicht zustimmen, indem du nach links oder rechts wischst. Bei einer neutralen Position hast du die Möglichkeit, Thesen zu überspringen und wie auch beim Wahl-O-Mat ist es möglich, Thesen doppelt zu gewichten. Hinter der App steckt der Verein VoteSwiper, die mithilfe der Universität Freiburg das Tool zur Wahlentscheidung entwickelt hat.
Wahltraut: Das feministische Wahl-Tool
Wem die Themen Feminismus, Inklusion und LGBTQ+-Rechte besonders am Herzen liegen, sollte sich auch mal durch das Tool von Wahltraut klicken. Das Angebot stammt von der feministischen Initiative #stattblumen, die unter anderem in Zusammenarbeit mit UN Women Germany 32 Fragen mit dem Schwerpunkten Gleichstellung, Anti-Rassismus und Inklusion ausgearbeitet hat. Über die Webseite kannst du hier ebenfalls Thesen zustimmen, nicht zustimmen, dich neutral positionieren und Themen doppelt gewichten. Allerdings wurden hier die Fragen nur von fünf aktuell im Bundestag vertretenen Parteien beantwortet.
Du weißt nicht, was feministische Forderungen genau sind? Kein Problem, im Video fassen wir alles kurz zusammen:
Alle Angebote können eine sinnvolle Orientierungshilfe bei der Wahlentscheidung sein, was allerdings alle Macher*innen der Tools klarstellen: Die Ergebnisse dienen immer nur als Unterstützung und sind nicht als definitive Wahlempfehlung zu interpretieren. Es ist daher durchaus empfehlenswert, unterschiedliche Apps und Angebote zu nutzen und sich auch darüber hinaus selbst eine Meinung anhand von Nachrichten, Diskussionsrunden und dem Informationsangebot der Parteien zu bilden.
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