Nicht mal die Hälfte der Bevölkerung hat eine Booster-Impfung erhalten, da sollten die Gesundheitsminister*innen der Bundesländer gemeinsam mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach am Montag bereits über einen Plan für die vierte Impfung beraten. Das ging aus einer Beschlussvorlage hervor, die dem Magazin Business Insider vorliegt. Zu einer Entscheidung kam es jedoch noch nicht.
Laut der Beschlussvorlage sollten die Gesundheitsminister*innen eine Empfehlung erarbeiten, wann eine vierte Impfung nötig wird und wer diese erhalten soll. Immerhin liegt die Auffrischungsimpfung, also der 3. Piks bei den meisten, gerade bei vielen vulnerablen Gruppen wie älteren Menschen in Pflegeheimen und dem dortigen Personal bereits längere Zeit zurück. Da verschiedene Studien nahelegen, dass eine Grundimmunisierung nicht ausreichend gegen die Omikron-Variante schützt, wurden Rufe nach einer vierten Impfung laut. Doch diese Entscheidung wurde jetzt erst einmal vertagt, wie Bundesgesundheitsminister Lauterbach nach der Konferenz mitteilte. Dafür reiche die wissenschaftliche Grundlage noch nicht aus.
Wie viel bringt die vierte Corona-Impfung?
Noch ist der Wissensstand zur vierten Impfung nicht groß. Erste Erkenntnisse gibt es wie so oft aus Israel. Hier erhalten ältere Menschen bereits ihre vierte Impfung mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer. Forschende konnten bereits erste Daten auswerten. Mit ernüchterndem Ergebnis: Die Antikörper gegen die Omikron-Variante steigen innerhalb der ersten Woche zwar um das Fünffache – allerdings nimmt der Antikörper-Stand schon bald darauf wieder ab und befindet sich dann auf einem ähnlichen Niveau wie nach der dritten Impfung. Bevor die Gesundheitsminister*innen eine Entscheidung zur vierten Impfung treffen, wollen sie daher die Prüfungen des Robert Koch-Instituts und des Bundesgesundheitsministeriums abwarten, die noch weiter andauern.
Aktuell ist es wichtig, dass möglichst viele Menschen die Booster-Impfung erhalten. Im Video haben wir die wichtigsten Infos dazu zusammengefasst:
Dass eine vierte Impfung notwendig wird, davon gehen jedoch die meisten Expert*innen aus, denn auch nach der Booster-Impfung lässt der Antikörper-Stand mit der Zeit nach. Möglich könnte jedoch sein, dass mit der vierten Impfung auf den omikronspezifischen Impfstoff gewartet wird. Bereits im Dezember kündigte Karl Lauterbach an, man habe sich 80 Millionen Dosen des angepassten Biontech-Impfstoffs gesichert. Am Montag bestätigte Pfizer-Chef Albert Bourla gegenüber dem amerikanischen Sender CNBC, dass dieser im März fertig sei. Mit der Herstellung habe man bereits begonnen.
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