Die schlechten Nachrichten hören einfach nicht auf. Kurz nachdem der Hersteller Johnson & Johnson mit der Lieferung an die EU-Staaten beginnen wollte, wurde jetzt der Impf-Start mit den Vakzin in Europa verschoben. Der Grund: Sinusvenenthrombosen bei Geimpften in den USA.
Insgesamt wurden in den Vereinigten Staaten mehr als 6,8 Millionen Menschen mit dem Impfstoff geimpft. Bei sechs Menschen wurden danach schwere Nebenwirkungen diagnostiziert, die es jetzt genauer zu untersuchen gilt. Daher wurde in einem ersten Schritt eine Aussetzung der Impfungen mit dem Wirkstoff von den US-Behörden empfohlen, bis neue Erkenntnisse vorlägen. Wegen der möglichen schweren Nebenwirkungen verschiebt das US-Pharmaunternehmen Johnson & Johnson jetzt auch vorerst die Auslieferung seines Corona-Impfstoffs in Europa.
Eigentlich sollten in den kommenden Wochen hunderttausende Dosen nach Europa gesendet werden, um Menschen vor einer Infektion mit Sars-CoV-2 zu schützen. Das bisher Einzigartige an dem Vakzin ist, dass es nur einmal verabreicht werden muss. Alle anderen, bisher in Deutschland zugelassenen Mittel müssen im Abstand mehrerer Wochen zweimal gespritzt werden.
Parallelen zu AstraZeneca
Es ist nicht das erste Mal, dass ein Corona-Vakzin Schuld am Auftreten dieser schwerwiegenden Art einer Thrombose sein soll. Bereits von wenigen Wochen stand der britisch-schwedische Impfstoff von AstraZeneca massiv in der Kritik. Nachdem in Deutschland binnen kürzester Zeit seltene Sinusvenenthrombosen vor allem bei jungen Frauen aufgetreten sind, nachdem die den schützenden Piks bekommen hatten, wurde das Impfen hierzulande wie auch in anderen EU- und Nicht-EU-Staaten vorerst eingestellt. Nachdem die EMA sich fürs Weiterimpfen aussprach, folgte auch Deutschland zunächst der Empfehlung, ruderte dann aber zurück und setzt das Vakzin mittlerweile nur noch für Personen über 60 Jahren ein.
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