Der Siebenschläfertag ist wohl eine der bekanntesten Bauernregeln im Sommer. Der alten Weisheit zufolge soll das Wetter sieben Wochen lang so bleiben, wie es am Siebenschläfertag war. Doch wie viel ist an der Regel dran und was würde das für den Sommer 2024 bedeuten?
Gleich mehrere Bauernregeln messen dem Siebenschläfertag eine besondere Bedeutung bei. So heißt es etwa: „Das Wetter am Siebenschläfertag noch sieben Wochen bleiben mag.“ oder auch „Wenn's am Siebenschläfer gießt, sieben Wochen Regen fließt.“ Wahlweise auch etwas positiver ausgedrückt: „Scheint am Siebenschläfer Sonne, gibt es sieben Wochen Wonne.“ Das Wetter an diesem Tag muss man also ganz besonders im Auge haben.
Wann ist der Siebenschläfertag?
Das offizielle Datum für den Siebenschläfertag ist der 27. Juni. Von da an müsste rechnerisch also das Wetter bis zum 15. August vorhergesagt werden. Ziemlich ärgerlich also, wenn es am Siebenschläfertag regnet. Doch wenn man historisch korrekt ist, müsste der Siebenschläfer eigentlich auf einen anderen Tag fallen. Erstmals erwähnt wurde der Siebenschläfer bereits im frühen Mittelalter. Im 6. Jahrhundert nutzten die Menschen jedoch noch einen anderen Kalender als heute. Der gregorianische Kalender wurde erst im 16. Jahrhundert eingeführt, weil der bis dato genutzte Kalender dem astronomischen Sonnenstand rund 11 Tage hinterherhinkte. Korrigiert wurde das 1582. Auf den 4. Oktober folgte in diesem Jahr der 15. Oktober. Dementsprechend hätte sich auch das Datum des Siebenschläfers um 11 Tage verschieben müssen, er müsste damit am 8. Juli sein.
Was ist dran an der Bauernregel?
Tatsächlich kommt es jedoch ohnehin nicht auf das genaue Datum an. Denn an den Wetterbeobachtungen der Bauern ist zwar etwas dran, allerdings ist nicht ein einzelner Tag, sondern vielmehr der gesamte Zeitraum zwischen Ende Juni und Anfang Juli entscheidend für die Entwicklung des Wetters im restlichen Sommer. Grund sind die Jetstream-Winde in den höheren Luftschichten der Troposphäre, also rund 15 Kilometer über dem Erdboden. Die Winde stabilisieren sich in diesem Zeitraum. Liegt der Jetstream im Süden, kann das unser Wetter negativ beeinflussen, weil atlantische Tiefausläufer immer wieder für kühles und nasses Wetter sorgen können. Pendelt der Jetstream sich jedoch weiter nördlich ein, sollte es in den kommenden Wochen mit großer Wahrscheinlichkeit hauptsächlich sonnig werden.
Im Süden Deutschlands ist die Trefferquote für den Siebenschläfer übrigens deutlich höher als im Norden. In München etwa liegt sie bei 80 Prozent. In vielen nördlichen Regionen hingegen nur bei 55 bis 60 Prozent. Ob der Siebenschläfer hier das Wetter bestimmt, ist also fast schon Rateglück. Das liegt vor allem an der Nordsee, die noch mal ihren ganz eigenen Einfluss auf das Wetter nimmt.
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Wie ist die Siebenschläfer-Prognose für den Sommer 2024?
Am Siebenschläfertag 2024 steigen die Temperaturen in Deutschland zwar noch einmal deutlich an, jedoch besteht dadurch auch ein erhöhtes Unwetterpotenzial im ganzen Land. Die Prognose für den gesamten Sommer in Deutschland deutet also auf eine Zeit mit einigen Extremen hin – von trockenen und heißen Perioden bis hin zu Starkregen.