Mit den wärmeren Temperaturen hat zum Leidwesen von Allergikern auch der Pollenflug begonnen. Forscher*innen der TU München wollten daher wissen, ob herumschwirrende Pollen Einfluss auf das Infektionsrisiko mit Covid-19 haben könnten. Und leider können sie keine Entwarnung geben: Tatsächlich könnten Tage, an denen der Pollenflug besonders ausgeprägt ist, auch die Infektionszahlen in die Höhe treiben. Wir zeigen dir, was du sowohl mit als auch ohne Pollen-Allergie beachten solltest.
Was haben Pollen mit Corona zu tun?
Soviel ist klar: Alleine durch das Einatmen von Blütenpollen kannst du dich nicht mit Covid-19 infizieren. Die kleinen Partikel in der Luft können das Virus nicht übertragen, sondern nur der Kontakt mit infizierten Personen. Das Forscher*innen-Team der TU München hat jedoch anhand von Daten von Mitte März bis Mai 2020 aus 31 Ländern analysiert, ob steigende Infektionszahlen im Zusammenhang mit dem Pollenflug stehen könnten. Bei der Analyse wurden dabei auch veränderte Sicherheitsmaßnahmen und Wetterdaten berücksichtigt. Ihr Fazit, das nun im Fachmagazin PNAS veröffentlicht wurde: Starker Pollenflug könnte eine Erklärung für steigende Infektionszahlen sein. Diese Erkenntnis sollte uns allerdings nicht in Panik versetzen, denn ein Zusammenhang zwischen Pollenflug und einem leichten Anstieg von Erkältungskrankheiten war bereits zuvor bekannt.
Erhöhte Gefahr auch ohne Pollen-Allergie
Aus der Studie geht also nicht hervor, dass das Corona-Infektionsrisiko durch den Pollenflug besonders stark ansteigt. Allerdings könnten Allergiker*innen aufgrund von gereizten Schleimhäuten ein geschwächtes Immunsystem haben und damit auch Covid-19 schlechter abwehren können. Ähnliches gilt auch für Personen ohne Allergie. Selbst wer keinen Heuschnupfen bekommt, atmet Blütenstaub ein, wodurch das Immunsystem weniger Botenstoffe bildet, um Viren abzuwehren. In beiden Fällen könnte das Immunsystem durch die Pollen also quasi abgelenkt sein. Das bedeutet jedoch nicht, dass du dich in den kommenden Monaten einsperren solltest, um Pollen zu vermeiden. An Tagen mit verstärktem Pollenflug empfiehlt die Studienautorin Stefanie Gilles Hochrisikogruppen stattdessen auf Spiegel Online, Staubfiltermasken zu tragen, die sowohl vor einer Corona-Infektion als auch vor Blütenstaub schützen:
Haben steigende Zahlen eher mit dem Wetter zu tun?
So gerne wir alle lieber eindeutige Antworten hätten, ist noch nicht vollends erklärt, wie stark der Zusammenhang zwischen eingeatmetem Blütenstaub und steigenden Corona-Infektionszahlen wirklich ist. Schließlich ist Pollenflug nur einer von vielen Faktoren, der wiederum mit der Wetterlage zusammenhängt. Steigende Infektionszahlen bei Frühlingswetter könnten natürlich auch damit zu tun haben, dass Menschen sich vermehrt in großen Gruppen treffen.
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