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Plakat-Aktion enttarnt Sexismus in der Bild-Zeitung

Sexismus Bild Zeitung

In Berlin sind anlässlich des Deutschen Presseballs am vergangenen Wochenende mehrere Plakate aufgetaucht, bei denen man auf den ersten Blick denkt: „Oha! Die Bild-Zeitung macht jetzt also einen auf Feminismus!“ Schaut man aber genauer hin, erkennt man, dass es sich dabei um eine sogenannte Adbusting-Aktion der Vereinigung Gender Equality Media handelt. Unter dem Hashtag #unfollowpatriarchy prangern sie sexistische Berichterstattung in den deutschen Medien an.

Frauen an erster Stelle?

Die großen weißen Buchstaben auf rotem Hintergrund kennen wir alle – die Bildsprache der Bild-Zeitung. Ob man sie mag oder nicht, eins muss man ihr lassen: Man kann nicht wegsehen und liest, was auf den großen Plakaten in der Berliner Innenstadt steht.

Adbusters Bild Zeitung

Genau das ist auch die Absicht der Aktivisten von Gender Equality Media, die schon seit einigen Jahren vor allem die Bild-Zeitung für ihre Berichterstattung über Frauen kritisieren. Und nicht nur das: Auch hinter den Kulissen habe das Blatt ein Sexismus-Problem:

Der externe Inhalt kann nicht angezeigt werden.

Wenn von Frauen in der Bild-Zeitung berichtet wird...

Wer glaubt, dass die Kritik von Gender Equality Media überzogen ist, findet auf ihrem Instagram-Account zahlreiche Beispiele für sexistische Artikel in der Bild-Zeitung. Hier sind beispielsweise sowohl Überschrift als auch die Bebilderung ziemlich daneben, was allerdings auch an dem sexistischen Angebot auf sogenannten Stockfoto-Plattformen liegt:

Bei großen Fußball-Events, wie etwa der Weltmeisterschaft in Brasilien, kommen Frauen in der Bild-Zeitung oft nur dann zu Wort, wenn sie „heiß“ sind:

Und auch bei ernsten Themen wie Vergewaltigungsfällen vergreift sich die Bild laut Gender Equality Media häufig im Ton. Anstatt von Vergewaltigung werde lieber von „Sex-Morden“ berichtet:

So wehrt sich die Bild-Zeitung

Besonders gefallen hat die Aktion der Bild-Zeitung sicherlich nicht. Entgangen ist ihr diese aber auf keinen Fall, denn die Plakate wurden vor allem rund um die Berliner Redaktion platziert. Auf Anfrage des Maganzins Meedia behalte sich der Springer-Verlag juristische Schritte vor. Ein Sprecher wehrte sich zudem gegen die Kritik von Gender Equality Media:

Die Aktion steht selbst ziemlich nackt da. Das Bild-Girl auf Seite 1 gibt es seit 2012 nicht mehr.
Ein Sprecher des Springer-Verlags gegenüber Meedia

Und tatsächlich: Nacktfotos sind seit 2012 im Innenteil der Zeitung untergebracht. Zudem gibt es seit März 2018 auch keine komplett nackten Frauen in der Bild-Zeitung: Die ehemaligen Seite-1-Girls sind inzwischen immerhin leicht bekleidet. Gender Equality Media genügt dies jedoch nicht. Trotz der neuen Regelung habe sich grundlegend nichts geändert:

Sicherlich ist die Bild-Zeitung nicht das einzige Medium, das aus Sexismus Schlagzeilen macht. Auch in der Werbung wird häufig auf viel nackte Haut von Frauen und klischeehafte Rollenbilder gesetzt. Sollte man dies also unterbinden, oder sind nicht eher die Konsumenten gefragt, durch ihren Kauf ein Zeichen zu setzen? Sag uns in den Kommentaren, was du von der Aktion gegen die Bild-Zeitung hältst!

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Bildquelle: Gender Equality Media