Nachdem der Bundestag die Impfpflicht für über 60-Jährige abgelehnt hat, sind sich Expert*innen sicher: Im Herbst 2022 werden die Corona-Zahlen in Deutschland erneut steigen – und im schlimmsten Fall einen weiteren Lockdown zur Folge haben.
Kontaktbeschränkungen erwartet
Ohne eine Impfpflicht und den damit verbundenen Infektionsschutz der Bevölkerung könnte sich die Corona-Situation zum Jahresende erneut zuspitzen. Gegenüber der Augsburger Allgemeinen äußerte Gerald Gaß, Vorsitzender der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), seine Befürchtung: „Fakt ist, dass wir im Herbst wieder mit steigenden Infektionszahlen rechnen müssen. (…) Darauf muss sich die Politik bereits heute vorbereiten, um eine Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden.“
Auch Frank Ulrich Montgomery, Vorsitzender des Weltärztebundes, schätzt die Ausgangslage hierzulande kritisch ein: „Deutschland wird schlecht aufgestellt sein für den nächsten Herbst.“ Sollten sich in den nächsten Wochen und Monaten nicht genügend Menschen freiwillig impfen lassen, „werden wir im nächsten Herbst und Winter wieder über Lockdown und Kontaktbegrenzungen reden und streiten“, so der Experte.
Neuer Anlauf für die Impfpflicht?
Während Bundeskanzler Olaf Scholz einen erneuten Anlauf zur Einführung der Impfpflicht ablehnt, verfolgt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach laut RND weiterhin das Ziel, „bis zum Herbst eine Impfpflicht zu erreichen, um unnötige Opfer im Herbst zu vermeiden.“
Du hast dich bisher noch nicht für eine Corona-Impfung entschieden? Im Video erfährst du, warum deine Sorge unbegründet ist:
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