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Vorsicht, giftig!

Nosferatu-Spinne: Immer mehr Sichtungen der Giftspinne

Nosferatu-Spinne
© iStock/CBCK-Christine

Giftspinnen sind in Deutschland eher die Seltenheit, doch in den letzten Jahren häufen sich Sichtungen der Nosferatu-Spinne. Die ist eigentlich in südlicheren Gefilden heimisch. Weil es hierzulande zunehmend wärmer wird, breitet sie sich mittlerweile jedoch auch in Deutschland aus. Gerade in den letzten Wochen werden bundesweit immer mehr Sichtungen gemeldet. Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um die Nosferatu-Spinne! 

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Woran erkenne ich die Nosferatu-Spinne?

Die Nosferatu-Spinne dürfte wohl der größte Albtraum aller Spinnenphobiker*innen sein. Sie ist nicht nur haarig und wird bis zu 8 cm groß – sie kann auch tatsächlich beißen und ist giftig. Ihren Namen verdankt sie ihrer Zeichnung auf dem Rücken. Die erinnert viele an das Gesicht des Vampirs aus Nosferatu. Ihr Biss ist für Menschen zwar unangenehm, aber, soweit keine Allergie vorliegt, nicht gefährlich. Laut Erfahrungsberichten soll der Schmerz mit dem eines Bienenstichs vergleichbar sein. Die Nosferatu-Spinne war bisher vor allem im westlichen Mittelmeerraum und Nordafrika verbreitet. Durch den Klimawandel zieht es sie nun aber auch weiter in den Norden.

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In welchen Regionen ist die Nosferatu-Spinne besonders verbreitet?

Der Naturschutzbund NABU hat bereits eine Meldestelle für Sichtungen der Nosferatu-Spinne eingerichtet. Wer eine Begegnung mit dem Krabbeltier hat, wird angehalten, dies hier zu melden. Der Atlas der Spinnentiere Europas sammelt außerdem Sichtungen aus verschiedenen Quellen und visualisiert diese auf einer Karte.

nosferatu spinne
Screenshot aus dem Atlas der Spinnentiere vom 09.09.2024 (© Atlas der Spinnentiere Europas)

Vergleicht man den aktuellen Screenshot mit einem von vor zwei Jahren sieht man, dass die Spinne sich immer weiter in Deutschland verbreitet.

Screenshot Atlas der Spinnentiere Europas vom 19.09.2022
Screenshot Atlas der Spinnentiere Europas vom 19.09.2022 (© Atlas der Spinnentiere Europas)

Wurde die Nosferatu-Spinne zunächst vor allem entlang des Rheins gesichtet, ist sie mittlerweile fast überall in Deutschland verbreitet. Nur der Osten ist noch relativ Nosferatu-Spinnen frei, hier gibt es lediglich in Großstädten wie Berlin, Leipzig oder Dresden häufiger Sichtungen.

Warum verbreitet sich die Spinne so schnell?

Aktuell gibt es wieder sehr viele Meldungen zu Sichtungen der Spinne. Das hat nicht nur mit dem heißen Wetter zu tun, sondern kann auch daran liegen, dass Nosferatu-Spinnen sich extrem schnell vermehren. Eine Beobachtung des Naturkundemuseums zeigte, dass ein Kokon der Spinne 182 Eier enthielt. Doch es blieb nicht bei diesem einen Kokon, denn ohne, dass das Weibchen weiteren Kontakt zu einer männlichen Spinne hatte, legte es in den darauffolgenden Monaten weitere Eier. Der Grund: Die Spinne verfügt über sogenannte Spermatheken, in denen sie das Sperma der männlichen Spinne sammelt und für mehrere Befruchtungen nutzt. In der Regel enthält ein Kokon 20 bis 50 Eier.

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Die frisch geschlüpften Spinnen brauchen dann im Schnitt 30 Wochen, bis sie vollständig ausgereift sind. Trotz unterschiedlicher Schlupfzeitpunkte vollziehen die meisten Spinnen jedoch ihre Reifehäutung im Zeitraum zwischen Mitte August und Ende September. Dass es zu diesem Zeitpunkt besonders viele Sichtungen gibt, ist somit nicht verwunderlich.

Im Winter verzieht sie sich nämlich in geeignete Winterverstecke. Das können etwa warme und feuchte Kellerräume sein. Während die Männchen zum Ende der Paarungszeit sterben, überleben die Weibchen den Winter oft. In der kalten Jahreszeit gibt es dann meist wenige Sichtungen. Im Frühjahr erreichen dann jedoch die Jungspinnen mit etwa 2 cm eine Größe, die den meisten Menschen wohl Unwohlsein bereitet, was dann zu steigenden Sichtungszahlen führt.

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Was tun, wenn ich eine Nosferatu-Spinne entdecke?

Der NABU bittet – wie bei allen Spinnenarten – darum, die Nosferatu-Spinne nicht zu töten. Auch mit der bloßen Hand solltest du sie nicht raussetzen, denn dann kann es vorkommen, dass die Spinne sich bedroht fühlt und zubeißt. Stattdessen ist die altbekannte Glas-Methode auch hier der beste Weg, um die Spinne loszuwerden. Warte, bis die Spinne auf einer geraden Oberfläche oder Wand sitzt, stülpe ein Glas über sie und schiebe dann ein festes Blatt Papier oder ein dünnes Stück Pappe vor die Glasöffnung. Die Spinne kannst du dann in einiger Entfernung vom Haus aussetzen. Einen Kammerjäger oder eine Kammerjägerin zu rufen, ist nicht notwendig. Solltest du dir das Fangen der Spinne nicht zutrauen, frag am besten im Bekanntenkreis um Hilfe. Damit die Spinnen erst gar nicht in deine Wohnung kommen, solltest du Türen und Fenster außer zum Lüften geschlossen halten oder mit einem Fliegengitter sichern. Nachdem du die Spinne rausgetragen hast, check am besten auch ab, ob sich nicht irgendwo Eier verbergen. Diese legt die Spinne in einem Kokon. Um Spinnen dauerhaft aus deinem Heim fernzuhalten, kannst du ein Spinnen-Abwehrspray nutzen, welches die Tiere vertreibt (nicht tötet).

Nosferatu spider from the front
Hier erkennt man die charakteristische Zeichnung der Nosferatu-Spinne. (© iStock/Gugu Mannschatz)

Muss ich eine Nosferatu-Spinne melden?

Bei einer Sichtung der Nosferatu-Spinne besteht keine Meldepflicht. Trotzdem ist es sinnvoll, diese im NABU-Portal zu registrieren. So kann die Verbreitung der Spinne besser nachverfolgt werden. Die Nosferatu-Spinne erkennst du anhand ihrer Größe, dem haarigen, eher hellen Körper und vor allem anhand ihrer charakteristischen Zeichnung auf dem Rücken.

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