Der Einzelhandel leidet immer stärker unter der Pandemie und den Lockdown-Schließungen. Zu starke Umsatzeinbußen zwingen immer mehr Unternehmen dazu, harte Konsequenzen zu ziehen. So auch MediaMarkt und Saturn: Der Elektronikkonzern Ceconemy schließt nun mehrere deutsche Filialen und das sogar viel früher als erwartet. Wir verraten dir, welche Filialen von den Schließungen betroffen sind!
MediaMarkt & Saturn schließen 13 Filialen bis Ende September
Bereits im April 2021 hatte die deutsche Geschäftsführung des Unternehmens MediaMarktSaturn in einem Brief an die Mitarbeiter*innen, der laut Medienberichten der Deutschen Presse-Agentur vorlag, bekanntgegeben, dass 13 der insgesamt 419 Geschäfte in Deutschland bis zum Ende des Geschäftsjahres, das im September endet, geschlossen werden. Laut einer Unternehmenssprecherin soll es sich dabei ausschließlich um solche Märkte handeln, die nach sorgfältiger Analyse „nicht dauerhaft wirtschaftlich“ betrieben werden können. Welche Elektrofachmärkte schon ganz bald ihre Türen nicht mehr öffnen werden, hatte der Elektronikhändler Ceconomy, zu dem MediaMarktSaturn gehört, bisher nicht erläutert, doch nun stehen einige der Filialen fest.
Diese Saturn-Filialen werden geschlossen
- Bergisch-Gladbach (Saturn)
- Düsseldorf-Flingern (Saturn)
- Essen-Steele (Saturn)
- Fürth (Saturn)
- Gelsenkirchen-Buer (Saturn)
- Göttingen (Saturn)
- Herford (Saturn)
- Münster (Saturn)
- Siegburg (Saturn), seit Mai geschlossen
Nicht nur Media Markt und Saturn schließen Filialen. Auch die beliebte Parfümeriekette Douglas schließt ganze 60 Filialen in Deutschland. Wir verraten dir, ob deine auch dabei ist:
Corona-Pandemie hat Kaufverhalten verändert
Nicht dauerhaft wirtschaftlich? Dahinter versteckt sich der Grund für die Schließungen: Denn das Kaufverhalten von Kund*innen, hat sich während der anhaltenden Corona-Pandemie „nachhaltig“ verändert. Zeichnete sich in den vergangenen Jahren bereits ein Rückgang im stationären Zuwachs und im digitalen Handel ab, hat die aktuelle Krise mit ihren Lockdown-bedingten Schließungen das Onlineshopping komplett in den Vordergrund gerückt. So hat sich auch bei MediaMarktSaturn der Umsatz durch Online-Bestellungen um mehr als die Hälfte verdoppelt.
Bis zu 1.000 Arbeitsplätze in Gefahr
Wo Geschäfte geschlossen werden, folgt ein unvermeidlicher Stellenabbau. So müssen durch den neuen Sparplan und der damit einhergehenden Unternehmensumstrukturierung bis zu 1.000 Beschäftige um ihren Job bangen. Europaweit könnten nach früheren Angaben sogar bis zu 3.500 Arbeitsplätze auf der Kippe stehen. Doch diese sollen nicht wegfallen, sondern an anderer Stelle neu geschaffen werden, so MediaMarktSaturn. Wie diese neuen Arbeitsplätze aussehen sollen, ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt. Doch der Konzern plant bereits neue Marktformate, in denen es zum Einsatz der bisherigen Mitarbeitenden kommen könnte.
Mutterkonzern plant „Shop-in-Shop“-Konzept
Galt es einst, dass Elektrofachmärkte gigantische Größen haben müssen, um mit mehr Produkten, mehr Umsätze zu fahren, folgt nun der absolute Gegentrend. Dies hat auch Ceconomy, der Mutterkonzern von MediaMarktSaturn für sich entdeckt und plant nun neue Marktformate. So sollen kleine Stores von MediaMarkt oder Saturn in deutschen Innenstädten entstehen, die neben ihrem Angebot in der Filiale an das Online-Angebot angeschlossen werden sollen. Zudem plant der Konzern ein „Shop-in-Shop“-Konzept, wodurch es möglich wäre, dass MediaMarkt und Saturn schon bald mit kleinen Flächen in SB-Warenhäusern anzufinden wären. Dies hatte der Konzern bereits im Ausland getestet, so dass es bereits im kommenden Jahr solche Shops auch in Deutschland geben könnte.
Neben MediaMarkt und Saturn müssen auch andere Einzelhandelsunternehmen durch die Corona-Krise zu immer härteren Konsequenzen greifen. Neben dem Elektrofachhandel und der Modebranche sind auch Friseurketten, Süßigkeitenhersteller, Schmucklabels oder Restaurants von der Pandemie betroffen.
Wir verraten dir, welche Firmen bereits Insolvenz angemeldet, Filialen geschlossen oder sogar Beschäftigte entlassen haben:
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