Bei Lebensmitteln für Kinder sollten Eltern darauf vertrauen können, dass diese für die Ernährung der Kleinen auch wirklich geeignet ist. Leider ist dies bei einigen Produkten nicht der Fall. Wie die Stiftung Warentest in einer aktuellen Überprüfung herausgefunden hat, enthalten einige Kinderdesserts zu viel Fett und Zucker pro Portion. Das Milchdessert einer bekannten Marke stellte sich dabei als besonders große Kalorienbombe heraus.
Kinderdesserts als Fett- und Zuckerfalle
Insgesamt 25 Joghurts, Quark- und Frischkäse-Desserts und Puddings für Kinder hat die Stiftung Warentest für ihre aktuelle Ausgabe getestet. Besonderen Wert haben die Tester dabei auf die ernährungsphysiologische Qualität gelegt. Entscheidend dabei waren der Zucker- und Fettgehalt pro Portion – ein kritisches Merkmal, da in Deutschland etwa 15 Prozent der Kinder bereits übergewichtig sind. Wird Zucker und Fett zusammen konsumiert, führt dies besonders schnell zur Gewichtszunahme. Zusätzlich gewöhnen sich Kinder bei regelmäßigem Verzehr an den übermäßig süßen Geschmack. Aufgrund dessen hat die Stiftung Warentest fünf Produkte eher als Süßigkeit als als Snack eingeordnet.
14-mal mehr Fett als „Fruchtzwerge“
Die Überprüfung beweist: Nur weil ein Produkt aus dem Kühlregal damit wirbt, frische Milch zu enthalten, ist es noch lange nicht gesund. Ein Produkt von Zott erhielt sogar als einziges im Test die Note „Mangelhaft“: Das „Monte Angry Birds Milchdessert mit Schoko, Haselnüssen, Butterkeksen“ hatte den höchsten Fettanteil und zusätzlich noch jede Menge Zucker. Verglichen mit „Fruchtzwerge“ oder „Monsterbacke“ hat die Milchcreme sagenhafte sechsmal so viele Kalorien und 14-mal so viel Fett! Lediglich mit „Ausreichend” wurden außerdem die folgenden Produkte bewertet:
- „Karli Kugelblitz Milch & Haselnuss Dessert“ von Netto
- „Karli Kugelblitz Unterwasser Welt gesüßter, aromatisierter Joghurt“ von Netto
- „Safari Bunter Vogel Joghurt mit Schokolinsen“ von Lidl
- „Monte Milchdessert mit Schoko, Haselnüssen und Schokolinsen“ von Zott
Frischkäsezubereitungen schneiden besser ab
Es gibt aber auch gute Nachrichten. Nicht nur haben einige Hersteller ihre Rezepturen in den letzten 20 Jahren deutlich verbessert, jedes zweite Dessert sei laut der Tester als Nachtisch oder Snack empfehlenswert. Als deutliche Sieger im Gegensatz zu Milchcremes und Puddings setzten sich sogenannte Frischkäsezubereitungen durch, also quarkige Cremes wie „Fruchtzwerge“. Aufgrund des reduzierten Zuckergehalts erhielten die „Fruchtzwerge weniger süß“ mit 1,6 die Bestnote im Punkt „Ernährungsphysiologische Qualität. Eine minimal bessere Gesamtnote erhielten allerdings die Eigenmarkenprodukte „Fruchtjuniors“ von Aldi Nord und Aldi Süd.
Die Ernährung in der Kindheit prägt ein Leben lang, daher ist es ratsam, die Kleinen schon früh an gesunde Snacks anstelle von Fertigprodukten zu gewöhnen. Wir haben da ein paar ganz einfache Ideen:
Gesünder als die gut bewerteten Produkte im Test sind natürlich unverarbeitete Naturprodukte. Alle getesteten Desserts enthielten einen sehr geringen Fruchtanteil. Die Stiftung Warentest rät daher Eltern, Kindern mit Naturjoghurt, ungesüßten Beeren und Apfelmark den natürlichen Geschmack von Obst näherzubringen. Das verhindert nicht nur Übergewicht, sondern spart auch jede Menge Plastikmüll.
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