Die Inflation ist auf einem Rekordhoch. Das liegt auch daran, dass gerade immer mehr Güter knapp werden. Nicht nur Sprit und Elektrochips – auch bei Aldi und Lidl, aber auch in Drogerien und Modeketten drohen leere Regale. Schuld sind Lieferengpässe und unterbrochene Liefereketten in China, die teils noch auf die Corona-Pandemie zurückzuführen sind. Doch welche Güter werden jetzt knapp?
Bereits nach der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfahlen und Rheinlad-Pfalz warnten Discounter und Drogeriemärkte vor Engpässen. Denn auch Lager wurden unter Wasser gesetzt, zahlreiche Waren wurden beschädigt und konnten nicht mehr verkauft werden. Betroffen waren vor allem Drogerieartikel wie Zahnpasta, Toilettenpapier oder Shampoo. Die vergangenen Flutkatastrophen sorgten vor allem regional für Engpässe. Doch auch im Rest von Deutschland kommt es mittlerweile immer häufiger zu Lieferengpässen, vor denen viele Expert*innen bereits im August letzten Jahres gewarnt haben.
Schließung von chinesischen Häfen aufgrund von Corona
Nachdem das Coronavirus zunächst in China ausgebrochen war, hatte das Land die Pandemie zuletzt deutlich besser unter Kontrolle als westliche Länder. Das liegt auch daran, dass China bei neuen Corona-Fällen direkt zu strengen Quarantäne-Maßnahmen greift. So musste im Mai 2021 der Hafen Yantian teilweise geschlossen werden. Dadurch stauten sich zahlreiche Containerschiffe, die Auswirkungen waren noch Monate später spürbar. Im August 2021 wurde zudem ein Terminal eines weiteren wichtigen chinesischen Hafens geschlossen, was sich noch immer bemerkbar macht.
Hinzu kamen in China Ende letzten Jahres Stromrationierungen und Schließungen von Fabriken. Aber die Probleme liegen nicht allein in China. Weltweit sind die Lieferketten lang, hakt es an einem Glied, macht sich das in allen folgenden Stellen bemerkbar. So wirkt sich etwa auch die Halbleiter-Knappheit auf andere Branchen aus. Aktuell kommen zudem der Krieg in der Ukraine und die Sanktionen gegen Russland hinzu, die weitere Kettenreaktionen befördern.
Auch H&M könnte von den Lieferengpässen betroffen sein. Im Video zeigen wir dir spannende Fakten über den schwedischen Moderiesen, die du bestimmt noch nicht kennst:
Welche Produkte werden knapp?
Von der Krise betroffen waren zunächst insbesondere Kleidung, Dekoartikel und Möbel. Die Branchen-Magazine Textilwirtschaft und Lebensmittelzeitung warnten bereits im August vor einer Non-Food-Krise in Deutschland, die auch aktuell noch ihre Spuren hinterlässt. Bei Supermärkten betrifft das vor allem Aktionsprodukte. So musste etwa der Verkaufsstart der lang angekündigten Aldi Originals Kollektion verschobenen werden. Bei Modegeschäften wie H&M oder Möbelhäusern und Dekogeschäften wäre auch das Standard-Sortiment betroffen. Das könnte nicht nur zu leeren Regalen, sondern auch zu Preissteigerungen führen, wie Expert*innen befürchten. Sehr lange Lieferzeiten ergeben sich aktuell außerdem auch bei Möbeln.
Zudem erreicht die Krise auch teilweise den Lebensmittelhandel. Seit kurzem gibt es etwa eine Knappheit bei Speiseöl. Schuld sind schlechte Ernten im letzten Jahr, zudem zählt die Ukraine zu einem der größten Exporteure für Raps- und Sonnenblumensaaten.
Durch die Coronakrise mussten viele bekannte Ketten Geschäfte in den Innenstädten schließen oder planen eine baldige Schließung:
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