Wie jedes Jahr stehen auch 2025 wieder einige Änderungen vor der Tür. Bundesweit erwarten uns unter anderem Neuwahlen, neue Kindergeldbeträge, Veränderungen des Grundfreibetrags und vieles mehr. Alles, was du dazu unbedingt wissen solltest, erfährst du hier.
#1 Kindergelderhöhung
Eltern dürfen sich 2025 freuen. Bekamen sie bisher für ihr Kind 250 Euro monatlich, bekommen sie ab dem neuen Jahr 5 Euro mehr – insgesamt 60 Euro jährlich.
Anzahl Kinder | Kindergeld pro Monat |
1 | 255 Euro |
2 | 510 Euro |
3 | 765 Euro |
4 | 1.020 Euro |
5 | 1.275 Euro |
Und nicht nur das Kindergeld steigt, auch der Kinderfreibetrag wird erhöht. Er steigt ab 2025 um 60 Euro auf 6.672 Euro. Das sind laut Bundesfinanzministerium pro Elternteil immerhin 30 Euro mehr pro Jahr. Weiter heißt es: „Zusammen mit dem Freibetrag für den Betreuungs- und Erziehungs- oder Ausbildungsbedarf (1.464 Euro) ergibt sich eine Anhebung des zur steuerlichen Freistellung des Kinderexistenzminimums dienenden Betrags auf insgesamt 4.800 Euro pro Elternteil beziehungsweise 9.600 Euro pro Kind.“
#2 Einkommensgrenze für Elterngeld
Es wurde bereits angekündigt, nun tritt sie tatsächlich ein: die Senkung der Einkommensgrenze von Familien beim Bezug des Elterngeldes. Ab dem 1. April 2025 haben nur Familien Anspruch auf staatliches Kindergeld, wenn ihr jährliches Haushaltseinkommen 175.000 Euro nicht übersteigt.
Wer Hilfe beim Beantragen des Elterngeldes braucht, findet zum Beispiel in diesem Buch Hilfe:
#3 Elektronische Patientenakte & Beiträge
Viele Krankenkassen haben bereits vor längerer Zeit mit der Einführung begonnen, ab Anfang 2025 wird die ePa (elektronische Patientenakte) nun allerdings endgültig für alle gesetzlich Versicherten eingeführt. Durch die einsehbare Krankenakte sollen Arztpraxen, Krankenhäuser und weitere involvierte Gesundheitseinrichtungen besser vernetzt werden. Die Behandlung von Patient*innen soll somit gezielter erfolgen.
Zusätzlich zu dieser Änderung müssen Versicherte sich außerdem auf eine Erhöhung der Krankenkassenbeiträge einstellen. Laut Bundesgesundheitsministerium sei die Orientierungsmarke für die gesetzliche Krankenversicherung von 1,7 auf 2,5 gestiegen. Krankenkassen könnten nun selbst entscheiden, ob und wie weit die Beiträge für ihre Versicherten anheben.
#4 Porto steigt, Zustellung verlängert
Auch die Deutsche Post meldet sich mit Preiserhöhungen und weiteren Veränderungen. Das Porto soll steigen und die Zustellungen später erfolgen. Was bedeutet das konkret? Statt wie bisher nach zwei Werktagen müssen 95 Prozent der Briefe die Empfänger*innen nun erst nach drei Werktagen erreichen. Zudem kostet zum Beispiel der Standardbrief künftig 95 statt bisher 85 Cent. Alle Preiserhöhungen findest du hier.
Grund für die Änderungen nach dreijähriger Preisstabilität sollen sowohl die Inflation, steigende Löhne und stetig sinkende Briefmengen sein.
#5 Altkleider & Biomüll
Auch bei der Müllentsorgung ist ab 2025 Vorsicht geboten. Falsche oder gar keine Mülltrennung ist schon lange als erheblicher Faktor für die Verschwendung von wiederverwendbaren Rohstoffen bekannt. Um also künftig Recycling zu erleichtern und Müllmengen zu reduzieren, dürfen alte Textilien laut EU-Richtlinie – selbst dann, wenn sie kaputt sind – nur noch im Altkleidercontainer entsorgt werden. Die Entsorgung im Restmüll ist damit nicht mehr erlaubt.
Und auch beim Biomüll wird künftig ganz genau hingesehen. Wenn drei oder mehr Prozent Störstoffanteil in einer Tonne nachgewiesen werden, drohen dem Besitzer oder der Besitzerin nicht nur, dass die Tonne nicht ausgeleert wird, auch Bußgelder sind dann von nun an in Deutschland möglich.
Nachhaltiges Shoppen
Auch beim Online-Shopping kannst du auf Nachhaltigkeit achten.
#6 Echtzeitüberweisungen
Ab dem 9. Januar 2025 müssen alle Banken innerhalb Europas das Echtzeitbanking anbieten, bei dem das Geld innerhalb von 10 Sekunden auf dem Empfängerkonto landet. Die Überweisung ist dabei unabhängig von Tag und Stunde. Auch einen Aufpreis darf die Leistung künftig nicht mehr kosten.
#7 Mindestlohn & Grundfreibetrag
Positive Neuigkeiten für Deutschland in 2025: Der Mindestlohn wird erneut erhöht – von 12,41 Euro auf 12,82 Euro pro Stunde. Auch die Verdienstgrenze für Minijobs wird deswegen von bisher 538 Euro auf 536 Euro angehoben. Mehr zum Thema Mindestlohn erfährst du hier beim DGB.
Ebenfalls erhöht wird der steuerliche Grundfreibetrag, um vorzubeugen, dass inflationsbedingte Gehaltserhöhungen durch Steuern wieder aufgefressen werden. Der Grundfreibetrag beträgt deswegen nun 312 Euro mehr – 12.096 Euro jährlich.
#8 Minderungsrecht im Mobilfunk
Mobilfunknutzer*innen haben zukünftig mehr Handlungsrecht. Wird die vertraglich vereinbarte Bandbreite des Mobilfunkanbieters nicht geliefert, stehen Kund*innen künftig eine Rechnungskürzung oder sogar eine außerordentliche Kündigung zu.
#9 Neues Namensrecht
Das Namensrecht erlebt 2025 ebenfalls eine große Änderung, die viele Menschen freuen dürfte. Ab Mai ist es nämlich möglich, auch als Familie einen gemeinsamen Doppelnamen zu tragen. Bisher war es nicht möglich, dass beide Partner*innen oder ihre Kinder bei einer Hochzeit denselben Namen tragen konnten. Lediglich ein Name durfte als Familienname für alle gemeinsam gelten.
#10 Teureres Deutschlandticket
Das 2023 gestartete Deutschlandticket erlebt eine Preiserhöhung. Statt bisherigen 49 Euro müssen Bahnfahrende künftig 58 Euro monatlich zahlen. Die Preiserhöhung von 18 Prozent wird seitens der Verkehrsminister*innen der Länder mit einer stabileren Grundlage für die Finanzierung des Modells begründet.
#11 Neuwahlen
Ebenfalls eine große Änderung in 2025 werden für Deutschland die Neuwahlen mit sich bringen. Nachdem die Vertrauensfrage scheiterte und Bundespräsident Steinmeier Ende Dezember den Bundestag für aufgelöst erklärte, stehen nun Neuwahlen an. Diese sollen am 23. Februar stattfinden. „Die jetzige Regierung verfügt ausweislich der Abstimmung über die Vertrauensfrage über keine Mehrheit mehr, aber auch für eine anders zusammengesetzte Regierung habe ich in den Gesprächen keine Mehrheiten erkennen können. Deshalb bin ich überzeugt, dass zum Wohle unseres Landes Neuwahlen jetzt der richtige Weg sind“, sagte Steinmeier.
Kennst du schon diese Gesetze aus aller Welt?
Nicht nur in Deutschland gibt es immer wieder Neuerungen und Gesetzesänderungen, auch in anderen Ländern gibt es davon eine ganze Reihe. Ein paar der lustigsten Gesetze findest du hier.