Die guten Nachrichten im Kampf gegen das Coronavirus überschlagen sich in den vergangenen Tagen. Jetzt gibt es eine weitere: Der Impfstoff für Johnson & Johnson, bei dem nur ein Piks notwendig ist, wird ohne Priorisierung für alle freigegeben. Dies gibt es zu beachten!
Wer sich mit dem Vakzin des US-amerikanischen Unternehmens impfen lassen möchte, kann dies in Deutschland schon bald tun – egal, ob und welcher Prio-Gruppe er oder sie angehört. Wie Business Insider berichtet, hat die Bundesregierung die Priorisierung von Johnson & Johnson für Arztpraxen und Betriebsärzte aufgehoben. Der Grund: Man habe Angst, dass ansonsten zu viel Impfstoff liegen bleibe. Durch diese Maßnahme soll es möglich sein, dass alle über 60-Jährigen bis Ende Mai geimpft sind. Doch wieso speziell diese Altersgruppe?
Johnson & Johnson für alle Ü60 empfohlen
Einen Haken hat die Nachricht nämlich: Von der Ständigen Impfkommission wird das Mittel nur für Menschen ab 60 Jahren empfohlen. Diese Richtlinie gilt auch für das Vakzin von AstraZeneca. Bei beiden Vektorimpfstoffen sind bisher wenige, aber dafür schwere Nebenwirkungen in Form einer Sinusvenenthrombose, gerade bei jüngeren Patient*innen, aufgetreten. Allerdings muss man betonen, dass diese bei Johnson & Johnson deutlich seltener auftreten als bei AstraZeneca. Auf über sieben Millionen Impfungen in den USA kamen acht Fälle. Nach umfangreicher ärztlicher Beratung können sich daher auch jüngere Bürgerinnen und Bürger in Deutschland dafür entscheiden, den schützenden Piks mit Johnson & Johnson zu erhalten – auch bei AstraZeneca gibt es diese Möglichkeit.
Nur eine Dosis Impfstoff nötig
Das Mittel von Johnson & Johnson ist bisher der einzige Impfstoff gegen Sars-CoV-2, der nur eine Dosis verlangt. Während man Biontech/Pfizer, Moderna und AstraZeneca zweimal im Abstand von mehreren Wochen verabreicht, um den vollen Impfschutz zu erzielen, braucht es bei Johnson & Johnson nur einen Piks. Nach ca. zwei Wochen erhält man einen Schutz von 67 Prozent, nach vier Wochen schützt das Vakzin sogar zu 85 Prozent vor schweren Verläufen.
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