Wer vollständig geimpft ist, genießt aktuell schon die ersten Lockerungen. Bei voranschreitendem Impftempo ist das der Kassenärztlichen Vereinigung aber nicht genug. Ihr Vorsitzender fordert jetzt: Für vollständig Geimpfte soll die Maskenpflicht so schnell wie möglich aufgehoben werden!
Vollständig Geimpfte, Genesene und negativ Getestete haben aktuell eines gemeinsam: Sie dürfen bei entsprechenden Inzidenzen Shoppen, ins Ausland reisen oder Friseurbesuche wahrnehmen. Wenn es nach der Kassenärztlichen Vereinigung geht, sollen vollständig geimpfte schon sehr bald noch mehr Freiheiten zurück bekommen. Die Rede ist von einer Befreiung von der Maskenpflicht.
Maskenpflicht für vollständig Geimpfte soll aufgehoben werden
37,9 Prozent der deutschen Bevölkerung sind Stand heute vollständig gegen Sars-CoV-2 geimpft. Von ihnen geht nach aktuellen Erkenntnisstand ein deutlich geringeres Ansteckungsrisiko aus. Eine Tatsache, die die Regierung nicht ignorieren darf, wie zuerst der Vorsitzende der Kassenärzte in Rheinland-Pfalz Peter Heinz im Mai forderte. Jetzt bekommt er Unterstützung von Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. „Spätestens im September wird für jeden Impf-Willigen ein Impfangebot verfügbar sein, dann müssen eigentlich nahezu alle Corona-Maßnahmen weg. Jeder kann dann immer noch individuell entscheiden, ob er oder sie weiter Maske tragen will – Pflicht sollte es dann aber nicht mehr sein“, betonte er gegenüber Bild.
Noch immer warten in Deutschland Menschen auf ihren Impftermin. Im Video zeigen wir dir, wann du dran bist:
Offiziell gilt die Maskenpflicht für alle weiter, da dies nur schwer kontrolliert werden könne. Gleichzeitig spricht die Politik von Solidarität gegenüber den Menschen, die in Deutschland noch nicht geimpft sind.
Aufhebung der Maskenpflicht als als Anreiz fürs Impfen
Neben der Rückkehr zu den gewohnten Grundrechten sehen die Mediziner aber noch einen weiteren Vorteil für die Aufhebung der Maskenpflicht für Geimpfte. Jetzt da auch viele Ungeimpfte durch sinkende Inzidenzen viele Freiheiten bereits zurückbekommen haben, könnte die Impfbereitschaft schwinden. Der Wegfall der Maßnahmen sei daher wichtig, um das Impfinteresse hoch zu halten: „Mancher wird sich sonst fragen: Warum sollte ich mich impfen lassen, vielleicht zwei Tage Kopfweh oder andere Impfnebenwirkungen in Kauf nehmen und etwas für die Herdenimmunität tun, wenn ich weiterhin Maske tragen muss, nur weil sich 20 bis 30 Prozent der Leute weigern", erklärt Gassen.
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