Die Ergebnisse einer neuen Studie geben keinen Grund zur Hoffnung. Experten betonen es bereits seit Wochen, dass wir uns in Deutschland inmitten der dritten Welle befinden. Forschende der TU Berlin kommen jetzt zu dem Ergebnis: Bleiben wir bei den bisherigen Maßnahmen können wir schon bald Inzidenzen weit über 1000 erwarten.
Während Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsident*innen der Länder in diesem Moment über die aktuelle Lage beraten und einen Plan für die nächsten Wochen im Lockdown schmieden, wirkt diese Nachricht wie ein Schlag in die Magengrube: Forschende der Technischen Universität Berlin und des Zuse-Instituts Berlin gehen davon aus, dass die dritte Corona-Welle in Deutschland weitaus härter ausfallen wird, als die zweite, mit der wir Ende 2020 zu kämpfen hatten. Doch was bedeutet das im Detail – und für den weiteren Verlauf des Lockdowns?
3. Corona-Welle deutlich schlimmer erwartet
Wie die Ergebnisse der Studie zeigen, sei die Lage in Deutschland dramatischer als je zuvor. Laut Business Insider heißt es in dem Papier der Wissenschaftler*innen: „Unsere Simulationen zeigen, dass selbst mit den Restriktionen vom Januar die dritte Welle höhere Inzidenzen aufweisen wird als die zweite.“ Statt von 100 Neuansteckungen in einer Woche pro 100.000 Einwohner sprächen wir dann von 1000. Grund für den Anstieg sei die sich rasche Ausbreitung der Mutation B.1.1.7, die weitaus ansteckender ist, als das Ursprungsvirus. Um diese Entwicklung zu verhindern, sehen die Expert*innen nur einen Weg: Die aktuelle Strategie muss komplett überdacht werden!
Aktuelle Maßnahmen nicht ausreichend
„Wenn vermieden werden soll, dass die dritte Welle höher als die zweite wird, dann muss eine Gesamtstrategie gefunden werden, die besser wirkt als die vom Januar“, heißt es in den Ergebnissen, die auch beim Corona-Gipfel mit einbezogen werden sollen. Denn auf steigende Temperaturen und eine Steigerung der Impfquote können wir uns wohl nicht verlassen. Das bessere Wetter ab April sei bereits in die Berechnungen mit eingeflossen und die Impfrate sei und bleibe einfach zu niedrig, um das Infektionsgeschehen signifikant zu verbessern.
Privater Bereich bleibt Ansteckungsort Nummer eins
Es scheint laut der Studie also nur eine Möglichkeit zu geben, um jetzt noch die Kurve zu kriegen: die privaten Kontakte noch drastischer mindern! Es sei nötig „gegenseitige private Besuche, ungeschützte Kontakte bei der Arbeit und ungeschützte Kontakte in Schulen“, noch mehr zu beschränken. Es dürfe für niemanden mehr akzeptabel sein, Menschen außerhalb des eigenen Hausstands in Innenräumen zu treffen. Lediglich Treffen an der frischen Luft oder Treffen mit der Absicherung durch Selbsttests, Masken oder Impfungen sollten in Zukunft erlaubt sein, um das Infektionsgeschehen einzudämmen.
Bildquelle: iStock / Morsa Images