Die Bundesregierung hat aktuell vor allem ein Ziel: eine Herdenimmunität gegen das Coronavirus erreichen. Neben dem strengen Lockdown wird natürlich auch weiter geimpft. Und mit steigenden Zahlen an Geimpften kommt ein Thema jetzt wieder auf: Wird es auch in Deutschland bald einen Impfausweis geben?
In Israel wurde er schon umgesetzt: ein digitaler Schein, der Geimpften sowie Genesenen ein Stück Unbeschwertheit zurückgibt. Zwar gelten die Hygienemaßnahmen auch für diese Personengruppen weiter, es kommen aber auch erste Lockerungen hinzu. So können Menschen mit der Bescheinigung im Staat des Nahen Ostens nämlich wieder Fitnessstudios und Restaurants besuchen oder Urlaubsreisen antreten. Auch in Deutschland gab es in den vergangenen Wochen immer wieder Diskussionen um mehr Rechte für Geimpfte. Die Politik sprach sich bisher aber klar gegen eine vom Staat vorgegebene Zwei-Klassen-Gesellschaft aus. Kanzlerin Angela Merkel selbst ließ aber offen, in wie weit Restaurantbetreiber oder Reiseveranstalter von ihren Rechten gebrauch machen und Ungeimpfte ausschließen könnten.
Impfpass jetzt auch in Deutschland geprüft?
Wie Business Insider aktuell berichtet, soll es mittlerweile aber wohl eine Trendwende in der Politik geben. So werde eine bundesweite Einführung eines Impfpasses intern nun doch vom Bundesgesundheitsministerium und dem Bundesinnenministerium geprüft. Grundlage des Dokuments soll dabei ein QR-Code auf einer Karte sein, mit dem sich Informationen wie Name und Geburtsdatum ablesen ließen. Diese wiederum könnten dann mit dem Personalausweis oder Reisepass verglichen werden, um die Person zu verifizieren.
Und tatsächlich könnte es in Zukunft Bereiche geben, in denen ein solcher Pass zur einzigen Möglichkeit werden könnte. So verkündete der Reiseveranstalter alltours bereits vor einigen Tagen, man plane eine Buchung der eigenen Hotels nur noch für Geimpfte zu ermöglichen.
Wie kommt es zum Umdenken in Deutschland?
Tatsächlich gibt es in Deutschland bereits einen Ort, in dem geimpften Personen auf freiwilliger Basis ein Impfpass ausgestellt wird. Nach ihrer zweiten Spritze gibt es in der bayrischen Stadt Altötting eine Scheckkarte auf der Name, Geburtsdatum, Adresse und Foto des/der Geimpften gespeichert sind sowie das verwendete Vakzin und die zwei Termine, an denen es verabreicht wurde. Durch einen QR-Code seien diese Daten sogar auf das eigene Smartphone übertragbar.
Ob es einen solchen Impfpass tatsächlich für alle Bürger*innen in Deutschland geben wird, könnte laut dem Magazin schon in dieser Woche von der Bundesregierung entschieden werden.
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