Die Corona-Krise trifft gerade viele von uns auch finanziell. Besonders schwer haben es jedoch diejenigen, die auch vor Corona schon wenig hatten. Durch Hamsterkäufe und den Ausfall vieler freiwilliger Helfer müssen immer mehr Tafeln in Deutschland schließen. Aldi möchte Hilfsbedürftige nun unterstützen, indem die Konzerne insgesamt 200.000 Euro in Form von Einkaufsgutscheinen an Tafeln spenden.
In einer Krise ist es wichtig, auch diejenigen nicht zu vergessen, denen es ohnehin schon nicht gut geht. Während viele von uns sich fragen, was sie mit der vielen Zeit zuhause anfangen sollen, würden andere Menschen dem Aufruf zuhause zu bleiben, gerne folgen, nur können sie nicht, denn sie haben kein Zuhause.
Aber nicht nur Obdachlose sind von der Corona-Krise schwer getroffen, auch viele Arbeitslose, Rentner und Geringverdiener sind auf günstige Lebensmittel angewiesen. Diese bekommen sie normalerweise bei den Tafeln. 948 Ausgabestellen gibt es in Deutschland. Weil in den Supermärkten am Ende des Tages jedoch immer weniger Lebensmittel überbleiben und viele freiwillige Helfer im Rentenalter zum Infektionsschutz zu Hause bleiben müssen, mussten bereits 400 deutsche Tafeln schließen.
Aldi-Gutscheine gehen an Tafeln
Mit einer Spende von 200.000 Euro möchten Aldi Süd und Nord die Tafeln nun dabei unterstützen, Bedürftigen weiterhin zu helfen. Die Spende wird in Form von 20-Euro-Einkaufsgutscheinen vor allem an Einrichtungen verteilt, die wegen Personal- und Lebensmittelmangel eigentlich geschlossen hätten. Die Tafel-Stellen entscheiden dann selbstständig, welche Kunden einen Gutschein besonders dringend benötigen. Grundsätzlich haben alle Menschen Anrecht auf Lebensmittel von der Tafel, die als arm oder armutsgefährdet gelten. Das sind in Deutschland laut Angaben der Tafel rund 1,5 Millionen Menschen. Durch die Corona-Krise könnten diese Zahlen nun aber steigen. Wer durch die aktuellen Umstände mit deutlich weniger Geld auskommen muss, kann sich einen Bescheid über seine Bedürftigkeit beim Arbeitsamt oder DRK holen. Als armutsgefährdet gilt in Deutschland, wer weniger als 60 Prozent des durchschnittlichen Einkommens zur Verfügung hat.
Aldi appelliert an Kunden, Tafeln selbst zu unterstützen
Natürlich sind 10.000 Gutscheine im Vergleich zu den vielen Menschen, die auf die Tafeln angewiesen sind zwar eine nette Geste, aber nicht genug, um das Problem langfristig zu lösen. Die Discounter appellieren deshalb auch an die eigenen Kunden, die nicht so stark von der Krise betroffen sind. Dazu nutzen die Unternehmen den Hashtag #gemeinsamgehtalles, um in den Sozialen Medien aufzuklären, sowie großflächige Anzeigen in den Filialen.
„Gerade in dieser herausfordernden Zeit können gemeinnützige Organisationen Unterstützung gebrauchen. Wir würden uns freuen, wenn sich auch unsere Kunden bereit erklären, ihre Hilfe bei der jeweils regional zuständigen Tafel anzubieten“, so Simon Gelzer, Managing Director Corporate Buying bei Aldi Süd. Eine Übersicht über Tafeln in deiner Nähe und Infos dazu, wie du dich engagieren kannst, findest du auf der Website der Tafeln.
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