Erst Lidl, jetzt auch Edeka: Immer mehr Lebensmittelhändler stehen mit der beliebten Süßigkeiten-Marke Haribo auf dem Kriegsfuß. Denn Haribo erhebt die Preise und das gefällt den Händlern gar nicht. In der Preisschlacht sehen sie sich nun zu einer drastischen Maßnahme gezwungen: Sie nehmen die Süßigkeiten aus dem Sortiment.
Bereits seit dem 1. Juli liegt die Geschäftsbeziehung zwischen Lidl und Haribo auf Eis. Das berichtete die Lebensmittelzeitung. Aktuell gibt es deshalb nur noch Restbestände von Haribo-Produkten beim Discounter. Sind die aufgebraucht, könnte die Marke hier bald ganz aus dem Sortiment verschwinden.
Denn Lidl will sich die Preiserhöhungen von Haribo nicht länger akzeptieren. Der Süßwarenhersteller begründet diese jedoch mit den steigenden Rohstoffpreisen durch die Corona-Krise. Gegenüber der Lebensmittelzeitung bestätigte Haribo, sich aktuell in Verhandlungen mit Lidl und auch weiteren Handelspartnern zu befinden. Die Einzelhändler seien aktuell „besonders preissensibel“, heißt es vonseiten Haribos.
Auch Edeka nimmt Haribo aus dem Sortiment
Nun scheint der nächste Handelspartner genug von den Verhandlungen zu haben. Wie Spiegel Online berichtet, hat Edeka den Verkauf von Goldbären und Co. bereits um 40 Prozent zurückgefahren. Auch bei Rewe sollen zwischenzeitlich ähnliche Konsequenzen gedroht haben. „Früher waren wir auf Haribo angewiesen, heute haben wir Alternativen wie Storck, Katjes oder unsere Eigenmarken“, sagt der Chefeinkäufer eines Handelskonzerns gegenüber dem Spiegel.
Immerhin Aldi scheint die Geschäftsbeziehung zu Haribo weiter pflegen zu wollen. Im aktuellen Prospekt von Aldi Nord wird sogar mit einer exklusiv bei Aldi erhältlichen „Party Spaß"-Tüte geworben. Fragt sich nur, ob die Exklusivität deshalb zustande kommt, weil gerade sonst niemand Haribo verkaufen möchte.
Wie die Preisverhandlungen mit weiteren Einzelhändlern ausgehen werden, ist noch unbekannt. Gleich bei mehreren Händlern ausgelistet zu werden, wird Haribo sich wohl kaum leisten können. Denkbar ist also, dass der Konzern einen Teil der Preiserhöhungen zurücknimmt, wenn der Druck vom Einzelhandel steigt.
Anstatt Haribo lieber Süßigkeiten ohne Zucker? Wir hätten da ein paar Vorschläge:
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