Es klingt wie im Horrorfilm: Mitten in der Nacht bekommst du einen Anruf via WhatsApp. Das Bild des unbekannten Anrufers zeigt die entstellte Fratze einer Frau. Was wie ausgedacht klingt, passierte im Sommer 2018 tatsächlich vielen WhatsApp-Nutzern. Jetzt soll das Horror-Mädchen Momo wieder zurück sein.
Update vom 03.05.2019: Wie mehrere Medien berichten, soll die Momo-Challenge erneut in Gang gebracht worden sein. Diesmal jedoch nicht via WhatsApp, sondern auf der Video-Plattform YouTube. Besonders besorgniserregend: Diesmal sollen sich die Gruselnachrichten von dem angeblichen Geistermädchen vor allem an kleine Kinder richten.
Momo ist zurück: Gefährliche Botschaften an kleine Kinder
Momos Botschaften sollen, so berichtet unter anderem die Computer Bild, beispielsweise plötzlich in den YouTube-Videos der Kinderserie „Peppa Wutz“ sowie in Clips des Shooter-Games „Fortnite“ aufgetauchen. Wie unter anderem die britische Sun berichtet, enthalten die Botschaften Anweisungen zur Selbstverstümmelung. Ein kleines Mädchen habe sich nach einer von Momos Botschaften den Kopf geschoren.
YouTube selbst dementiert, dass es neue Momo-Botschaften auf der Plattform gibt. Dafür gebe es nach eigenen Nachforschungen schlicht keine Beweise.
Übrigens: Die reale Statue von Momo, die in einer japanischen Kunstgalerie ausgestellt wurde und auf der der ganze Spuk beruht, wurde vom Künstler Keisuke Aiso mittlerweile zerstört.
Hier kannst du nochmal nachlesen, wie die Momo-Challenge im Juli 2018 ihren Anfang genommen hat:
Die Berichte über WhatsApp-Anrufe und -Nachrichten von dem Grusel-Mädchen, das im Internet nur „Momo“ genannt wird, häufen sich zurzeit. Dabei ist allerdings nicht ganz klar, welche davon auf Tatsachen beruhen und welche nur erdacht oder ausgeschmückt sind.
Was passiert, wenn du Momo schreibst?
Fest steht, dass „Momo“ nicht nur eine, sondern mehrere (meist aus Japan stammende) Handynummern besitzt. Speichert man diese ein und kontaktiert sie dann per WhatsApp, muss man mit einer gruseligen Antwort im Chat, per Sprachnachricht oder sogar mit mitternächtlichen Videoanrufen rechnen.
Wie das genau aussehen kann, siehst du hier im Video der „PrankBros“, die sich quasi todesmutig gewagt haben, das Grusel-Mädchen anzuschreiben (und es sogleich bereut haben):
Polizei warnt: „Füge Momo nicht hinzu!“
In Spanien scheinen die Anrufe von Momo so Überhand genommen zu haben, dass die Guardia Civíl nun eine offizielle Warnung ausgesprochen hat: „Füge Momo nicht hinzu! Wenn du die Nummer +8143510*** in deine Kontakte aufnimmst, erscheint das eigenartige Gesicht einer Frau“, schreibt die spanische Polizei auf Twitter. Ob es sich dabei nur um einen Scherz oder um einen ernsthafte Cyber-Attacke handelt, sei bisher noch nicht klar. Vermutet werde aber eher, dass es sich bei Momo einfach um den neuesten viralen WhatsApp-Trend unter Teenagern handelt.
Das steckt hinter Momos Gruselgesicht
Übrigens zeigt das Profilbild nicht das verzerrte Gesicht eines Mädchens, sondern ein Abbild eines sogenannten Ubumetori, einer Figur aus der japanischen Mythologie. Dabei handelt es sich, wie „Giga.de“ berichtet, um „böse Geistervögel, die nachts herumfliegen und nach Wäsche Ausschau halten, die jemand auf der Wäscheleine hängen lassen hat. Diese beschmieren sie dann mit giftigem Blut. Manchmal entführen sie aber auch Kinder aus dem Bett, sie werden daher auch kinderschnappende Vögel genannt.“ Brrr... Eigentlich auch nicht viel besser.
Auch wenn es sich bei Momo wohl eher um einen viralen WhatsApp-Prank als eine wirkliche Bedrohung handelt, ist es wenig ratsam, die Nummern zu kontaktieren. Schließlich weiß man nie, was die Unbekannten, die hinter den Momo-Nummern stecken, wirklich im Schilde führen.
Bildquelle: iStock/yayayoyo/diego_cervo