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Diese Iranerinnen lassen sich das Tanzen nicht verbieten

Iran tanzen

Was würdest du von einer Frau denken, die auf offener Straße tanzt? Vermutlich würdest du sie für ziemlich selbstbewusst halten. Stell dir nun vor, wie es wäre, wenn Tanzen in der Öffentlichkeit für Frauen illegal wäre und mit Peitschenhieben bestraft werden würde. Genau das ist leider im Iran Realität, hält jedoch einige mutige Frauen nicht davon ab, ihrer Lebenslust Ausdruck zu verleihen. 

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Im Iran herrschen seit der Islamischen Revolution 1979 strenge Gesetze, die Frauen unter anderem das Tragen von Kopftüchern vorschreiben oder ihnen verbieten, in Fußballstadien zu gehen. So absurd es für uns auch klingen mag, ist es Frauen im Iran auch verboten, öffentlich zu tanzen. Die islamische Religionspolizei sorgt in der Öffentlichkeit dafür, dass nicht gegen diese Regeln verstoßen wird. Trotzdem trauen sich einige Iranerinnen, sich beim Tanzen filmen zu lassen und die Videos auf Facebook oder Twitter hochzuladen. Viele von ihnen verstoßen damit gleich gegen zwei Gesetze: die Kopftuchpflicht und das Tanzverbot:

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Tanz als Ausdruck von Freiheit

Ich bin zwar sonst kein großer Tanz-Fan, dennoch berühren mich die Aufnahmen der iranischen Frauen sehr. Auf der einen Seite stimmt der Videoclip mich optimistisch, weil er zeigt, dass sich diese Frauen trotz strenger Gesetze ihre Lebenslust nicht nehmen lassen. Außerdem wirkt Tanz hier wirklich wie ein universell menschlicher Ausdruck von Freiheit. Auf der anderen Seite wird mir noch mal die Absurdität dieser strengen religiösen, lustfeindlichen Gesetze deutlich.

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Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass Frauen im Iran sich beim Tanzen in der Öffentlichkeit filmen. Die Iranerin im folgenden Video traut sich sogar, vor vielen anderen Menschen in der Teheraner U-Bahn mit dem Tanzverbot zu brechen:

Warum Tanzen im Iran tabu ist

Ein Tanzverbot kennen wir in Deutschland nur an Karfreitag in manchen Bundesländern, wo ein Verstoß aber auch nicht sonderlich streng geahndet wird. In vielen muslimischen Staaten und Regionen gilt jedoch das ganze Jahr über ein gesetzliches Tanzverbot, da Tanzen von religiösen Fundamentalisten als Gefahr für den Glauben und Störung des gesellschaftlichen Friedens angesehen wird. In Ägypten ist Tanzen beispielsweise nur dann erlaubt, wenn dies dem Gedenken Allahs gewidmet ist. Der iranischstämmige Choreograf und Anthropologe Anthony Shay stellt allerdings die These auf, dass die negative Einstellung gegenüber dem Tanzen im Iran nicht ausschließlich mit dem Islam zusammenhänge, sondern tiefer kulturell verwurzelt sei. Wenn du dich ausführlicher mit dem Thema Tanz im Iran widmen willst, empfehle ich dir sein Buch „Choreophobia: Solo Improvised Dance in the Iranian World“*.

Das Tanzverbot im Iran ist leider nur eines von vielen absurden, sexistischen Gesetzen auf der Welt. In unserem Quiz kannst du erraten, welche es tatsächlich gibt:

Errate, welche sexistischen Gesetze es wirklich gibt!

Bei solchen Aktionen kann man wirklich dankbar dafür sein, dass soziale Medien wie Twitter und Facebook es solchen mutigen Frauen ermöglichen, ihren Protest in die Welt zu tragen. Wenn du mehr ermutigende Beiträge von Iranerinnen sehen möchtest, empfehle ich dir, der Facebook-Seite „My Stealthy Freedom“ zu folgen. Verrate mir auch gerne in den Kommentaren, welche Gefühle du beim Betrachten der Videos hast. 

Bildquelle: iStock/iprogressman