Eigentlich ist das Credo seit Jahren dasselbe: Auf diesem Planeten gibt es viel zu viel CO2. Das ist auch immer noch so. Trotzdem fehlt das Gas nun an einer Stelle: In der Getränkeherstellung. Erste Brauereien mussten deshalb bereits ihren Betrieb einstellen.
Ob Mineralwasser, Cola oder Limo: So richtig erfrischend werden diese Getränke erst durch die enthaltene Kohlensäure. Und die entsteht, wenn Wasser auf Kohlenstoffdioxid, also CO2 trifft. Davon ist in der Atmosphäre zwar mehr als genug vorhanden, leider bringt das den Getränkeherstellern nichts. Für Getränke wird häufig CO2 verwendet, dass als Abfallprodukt in der Düngemittelproduktion entsteht. Weil diese im Sommer heruntergefahren wird, ist es nicht selten, dass es zu dieser Zeit zu Engpässen kommt, erklärt Tobias Bielenstein, Sprecher der Genossenschaft Deutscher Brunnen gegenüber Chip. Aktuell wird die Lage jedoch durch die steigenden Energiekosten verschärft. Viele industrielle CO2-Produzenten fahren ihre Herstellung aufgrund der Mehrkosten herunter. Für Getränkehersteller wird das Gas 10 bis 15 Prozent teurer – wenn denn überhaupt die Mengen geliefert werden, die bestellt wurden.
Nicht alle erfrischenden Getränke brauchen Kohlensäure. Im Video zeigen wir dir auch ein paar Durstlöscher, die ohne auskommen:
Erste Brauerei stellt Produktion ein, weitere könnten folgen
Wie der Bayerische Rundfunk (BR) berichtet, musste eine erste Brauerei nun Konsequenzen aus dem Kohlensäuremangel ziehen. Die Aktienbrauerei Kaufbeuren hat die Limo-Produktion vorerst eingestellt. Anstatt den bestellten 28 Tonnen Kohlensäure bekam das Unternehmen im August nur 7,5 Tonnen. Die Limo-Produktion wurde daraufhin zugunsten der Bierproduktion ausgesetzt. Immerhin ist nicht absehbar, wann die nächste vollständige Lieferung eintrifft. Auch weitere Brauereien können sich in Anbetracht der Engpässe vorstellen, die Produktion vorerst zu stoppen. Ein Ende der Knappheit ist laut Sebastian Priller, Geschäftsführer der Brauerei Riegele nicht in Sicht. Er geht laut BR-Bericht davon aus, dass die Engpässe noch bis Mitte nächsten Jahres anhalten.
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