Die STIKO empfiehlt Booster-Impfungen bisher nur für wenige Menschen. Unter anderem ältere Menschen über 70. Gesundheitsminister Jens Spahn reicht das nicht aus. Angesichts zahlreicher Studien die der dritten Impfung einen deutlich positiven Effekt bescheinigen will er sie für alle zulassen – und hat sich nun mit Ärzteverbänden darauf geeinigt.
Jens Spahn plädiert schon seit Längerem für Impfungen für alle. Bisher kritisierten das die Ärzteverbände jedoch. Sie lehnten ein Vorpreschen ohne offizielle Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) ab. Offenbar konnte Jens Spahn sie jetzt jedoch anlässlich weiter steigender Infektionszahlen von der Sinnhaftigkeit einer Auffrischungsimpfung überzeugen. Das teilte nun das Bundesgesundheitsministerium mit.
Wer bekommt jetzt eine Booster-Impfung?
Demnach sollen Booster-Impfungen nun für alle ermöglicht werden, deren zweite Impfung mehr als sechs Monate zurückliegt. Allerdings sollen bestimmte Personengruppen vorrangig behandelt werden. Dazu zählen unter anderem Ältere, medizinisches Personal und Personen mit Immunschwäche. Auch Menschen dem Impfstoff von Johnson & Johnson bisher nur einmal geimpft wurden, sollen schnell eine zweite Impfung erhalten. Wenn möglich schon vier Wochen nach der Erstimpfung.
Du hast dich noch gar nicht impfen lassen, weil du Angst vor Nebenwirkungen hast? Bei einigen handelt es sich bloß um Mythen:
Warum ist eine Booster-Impfung sinnvoll?
Viele Daten deuten mittlerweile daraufhin, dass der Impfschutz mit der Zeit nachlässt. Zwar verschwindet er nicht vollständig, Durchbruchinfektionen mit leichten Verläufen werden jedoch wahrscheinlicher. Bei besonders immunschwachen Menschen kann es dann auch trotz Impfung zu schwereren Verläufen kommen. Laut Studien aus Israel und vom Impfstoffhersteller Biontech selbst, ist eine dritte Impfung sehr hilfreich um das zu verhindern. Bei älteren Menschen ist sie deshalb besonders wichtig, aber auch jüngere Menschen profitieren laut den Studiendaten von den Auffrischungsimpfung. Zumal auch geimpfte Infizierte andere anstecken können und auch dieses Risiko mit einem zusätzlichen Impfschutz verringert wird.
Bildquelle: istock/AndreyPopov