Von Corona will man eigentlich gar nichts mehr wissen. Doch mittlerweile ist der Winter da und mit ihm auch die Erkältungs- und Grippesaison. Die Frage, die Mediziner*innen aktuell beschäftigt, ist, ob mit ihm auch eine neue Infektionswelle kommt und vor allem, wie schlimm diese werden könnte. Denn derzeit zeigen die Corona-Zahlen wieder einen Aufwärtstrend – und es gibt neue Varianten, die ihnen Sorge bereiten. Vor allem eine soll es in sich haben: Pirola.
Gleich drei neue Corona-Varianten auf dem Vormarsch
Während in den vergangenen Monaten kaum jemand an Corona dachte, haben sich klammheimlich neue Varianten entwickelt. Zwei davon – Eris (EG.5) und Fornax (FL1.5.1) – stammen von der Omikron-Linie ab und wurden von der Weltgesundheitsorganisation als „Varianten von Interesse“ eingestuft. Sie hätten laut Mediziner*innen das Potenzial, ansteckender zu sein und sich schneller zu verbreiten – da es bisher aber keine Fälle von schwereren Krankheitsverläufen gab, bereiten sie ihnen keine allzu große Sorge. Bei der dritten neuen Corona-Variante, die den Namen Pirola (BA.2.86) trägt, ist das allerdings anders.
Darum könnte Pirola gefährlicher sein
Die Corona-Variante, die im Sommer zuerst in den USA, Dänemark, Israel und Großbritannien nachgewiesen wurde und mittlerweile in 15 Ländern – darunter auch Deutschland – angekommen ist, hat die WHO als „Variante unter Beobachtung“ eingestuft. Das ist erstmal nichts Außergewöhnliches, allerdings gibt es einen guten Grund, warum Pirola gefährlich werden könnte. Expert*innen gehen davon aus, dass die Corona-Variante von der Linie BA.2. abstammt, die im Herbst 2022 für einen starken Anstieg der Infektionszahlen verantwortlich war. Der einzige Unterschied: Laut dem Fachmagazin „Nature“ weist Pirola 34 Mutationen auf. Diese Veränderungen im Spike-Protein können Auswirkungen darauf haben, wie ansteckend die neue Variante wird und wie schwer die Symptome im Fall einer Erkrankung sein könnten.
Pirola kann ungewöhnliche Symptome auslösen
Aktuell ist die Datenlage zu Pirola noch gering, doch was die Symptome der Corona-Variante angeht gibt es nun neue Erkenntnisse. Neben den üblichen Anzeichen wie Schnupfen, Husten, Müdigkeit, Hals- und Kopfschmerzen haben Mediziner*innen auch Symptome beobachtet, die eher selten von Covid ausgelöst werden. Folgende Anzeichen können für eine Ansteckung mit Pirola sprechen:
- Heiserkeit
- Durchfall
- Hautausschlag
- rote und wunde Finger oder Zehen
- juckende oder rote Augen
- Schwellungen und Geschwüre im Mund oder auf der Zunge
Wird Pirola für eine neue Corona-Welle sorgen?
Aufgrund der geringen Datenlage können aktuell noch keine eindeutigen Angaben zu Ansteckung, Verbreitung und Schwere von Krankheitsverläufen gemacht werden. Trotzdem zeigen sich Mediziner*innen schon jetzt besorgt. Und zwar, weil Pirola nicht dem Entwicklungsverlauf von Omikron folgt und aus diesem Grund an dessen und die Entstehung anderen Varianten wie Alpha und Delta erinnert. Die Tatsache, dass Pirola an verschiedenen Orten zeitgleich auftrat, könnte außerdem bedeuten, dass BA.2.86 bereits vielfach übertragen worden und verbreiteter sein könnte, als aktuell bekannt ist.
Ob die neue Variante im Winter für eine neue Corona-Welle verantwortlich sein wird, bleibt abzuwarten. Pirola steht unter strenger Beobachtung und die Verbreitung und das Gefahrenpotenzial wird derzeit weltweit ermittelt. Die gute Nachricht: Laut Expert*innen ist es wahrscheinlich, dass frühere Covid-Erkrankungen und/oder Impfungen genügend Immunität bieten und keine schweren Krankheitsverläufe zu erwarten sind.
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