Seit der Corona-Pandemie mussten wir immer wieder am eigenen Leib erfahren, wie es ist, wenn manche Produkte nicht immer verfügbar sind in den Supermärkten. Allerdings ließ sich dies meist nicht auf Probleme bei den Produktionen, sondern auf irrationale Hamsterkäufe der Bürgerinnen und Bürger zurückführen. Durch den Krieg gegen die Ukraine kommt es jetzt erneut zu leeren Regalen.
Gähnende Leere in den Supermarktregalen
Na, erinnerst du dich noch, als Toilettenpapier, Hefe und Mehl im Frühjahr 2020 plötzlich zu den begehrtesten Produkten überhaupt wurden, an die man kaum noch rankam? Zwei Jahre später erleben wir plötzlich einen Flashback …
Es geht wieder los!
Immer mehr solcher Botschaften findet man aktuell wieder in den Gängen verschiedener Supermärkte. Denn wo man auch hinschaut, viele Regale leeren sich, obwohl das zumindest momentan (noch) gar nicht sein müsste. Jedoch stimmt es, das der Krieg in der Ukraine wahrscheinlich zu Engpässen in der Produktion und Lieferung verschiedener Produkte führen könnte.
Speiseöl
So könnte es schon bald bei Speiseöl eine tatsächliche Knappheit geben. Dass die Regale aktuell schon wie ausgefegt wirken, liegt eher daran, dass sich viele Haushalte übermäßig eindecken. Die Konsequenz ist logisch: Steigt plötzlich die Nachfrage, werden Güter knapper. Doch wieso könnte der Krieg noch zu einer echten Knappheit führen?
Ukraine ist wichtiger Speiseöl-Lieferant
Die Ukraine ist einer der wichtigsten Lieferanten für Speiseöl – vor allem was Sonnenblumenöl angeht. Je nachdem, wie sich die politische Lage im Land entwickelt, könnte es zu Lieferschwierigkeiten kommen.
Hier zeigen wir dir die wichtigsten Lieferländer für deutsche Lebensmittel-Importe.
Preissteigerung bei Pommes?
Das hat auch zur Folge, dass Produkte, die Speiseöl zur Zubereitung brauchen, knapper bzw. teurer werden. Während eine Portion Pommes beim Imbiss wahrscheinlich im Preis steigen wird …
Chips-Regale könnte sich leeren
… könnte es bei Produkten wie Chips bereits Probleme bei der Herstellung geben. So könnten auch hier die Regale in Zukunft deutlich leerer werden.
Butter wird teurer
Nach der (aktuell vor allem durch Hamsterkäufe herbeigeführten) Knappheit von Öl jetzt auch noch das: Butter wird teurer, wie Lebensmittel Zeitung berichtet. Das liegt zum einen an weiterhin hohen Produktionskosten, durch steigende Futter-, Energie- und Düngerpreisen, zum anderen rückt das Lebensmittel durch die Knappheit von Pflanzenölen in den Fokus der Verbraucher*innen. Die Nachfrage wird höher, das Angebot geringer und so steigt der Preis.
Senfsaat
Auch Senfkörner, die für die Herstellung von Senf benötigt werden, bezieht Deutschland zu großen Teilen aus der Ukraine.
Senf könnte knapp werden
Mit der Zeit könnte also auch hier die Nachfrage höher sein als das Angebot.
Auch Reis wird gehamstert
Nicht nur Sonnenblumenöl, Mehl und Nudeln werden aktuell von den Kunden im Supermarkt verstärkt gekauft. Auch Reis wird scheinbar gehamstert und könnte aufgrund der angestiegenen Nachfrage bald knapp werden. Hier erfährst du mehr dazu.
Mehl ist knapp
Zwar gibt es Länder – vor allem in Afrika – die deutlich abhängiger vom ukrainischen Weizenanbau sind, doch auch in Deutschland könnte das Getreide aufgrund des Kriegs Mangelwahre werden. Das bedeutet weniger, dass die Regale für Mehl dauerhaft leer sein werden, sondern das Mehl selbst und Produkte wie Brötchen teurer werden.
Wird Fleisch schon bald teurer?
Und da auch die Mastbetriebe auf ausreichend Getreide zur Fütterung der Tiere angewiesen sind, könnten im Umkehrschluss auch die Preise für Fleisch deutlich in die Höhe gehen.
Preiserhöhungen bei Aldi wurden in verschiedenen Bereichen bereits angekündigt. Diese Produkte fallen darunter.
Milch und Käse sollen teurer werden
Nachdem Verbraucher*innen in den letzten Monaten bereits hohe Butter-Preise in Kauf nehmen mussten, sollen nun auch Milch und Käse teurer werden – und zwar spürbar. Genau wie bei anderen Produkten liegt der Grund auch hierbei in den steigenden Energie- und Futterpreisen.
„Bei Milchprodukten mit längeren Kontraktlaufzeiten sind die Preissteigerungen im Laden teils noch nicht wirklich angekommen, das wird erst in den kommenden Wochen und Monaten geschehen“, erklärt Björn Börgermann, Geschäftsführer des Milchindustrie-Verbandes, gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung. „Steigerungsraten von 20 Prozent könnten durchaus möglich sein.“
Noch reichten die Vorräte
Die meisten Produkte sind aktuell noch ausreichend vorhanden. Lediglich bei ein paar Lebensmitteln kommen die Supermärkte aufgrund der Hamsterkäufe aktuell nicht mehr hinterher und Regale können zeitweise leer sein. Jedoch finden sich sowohl für Sonnenblumenöl als auch für Weizenmehl sehr gute Alternativen in unseren Supermärkten.