Das Sortiment der Aldi-Discounter besteht bis zu 90 Prozent aus Eigenmarken. Bisher waren das bei Aldi Nord und Aldi Süd jeweils unterschiedliche. Das soll sich bis Ende 2020 ändern. Die Discounter planen, das Sortiment zusammenzulegen und auf einheitliche Eigenmarken zu setzen. Doch was bedeutet das für unsere jeweiligen Lieblingsmarken?
Darum führen Aldi Süd & Nord die Eigenmarken zusammen
Mit der Zusammenführung der Eigenmarken möchten die beiden Aldi-Konzerne ihre Prozesse effizienter gestalten und somit auch Kosten sparen. Zu einer Aufspaltung der einst zusammengehörigen Discounter-Kette in Nord und Süd kam es bereits 1961. Die beiden Gründer, die Brüder Theo und Karl Albrecht gaben den Grund dafür nie öffentlich bekannt. Die Unternehmen werden mittlerweile schon lange nicht mehr von ihren Gründern geführt, die beide bereits verstorben sind. Bereits 2019 näherten sich die strikt getrennten Unternehmen wieder an. Mittlerweile gibt es gemeinsame Werbekampagnen und Aktionsangebote – und bald auch gemeinsame Marken.
Welche Eigenmarken sind betroffen?
Von der Zusammenlegung sind rund 100 Marken betroffen. Dabei prüfen die Discounter bei jedem Produkt, welche Eigenschaften übernommen werden oder wo Verbesserungen erfolgen können. „Bei einigen Produkten kann es sein, dass lediglich die Verpackung neu gestaltet wird. Andere Segmente gestalten wir komplett um – neuer Markenauftritt, neue Sorten und teilweise eine optimierte Rezeptur“, sagt Simon Gelzer, Managing Director Corporate Buying bei Aldi Süd. Regionale Produkte sollen weiterhin in beiden Discountern unabhängig voneinander angeboten werden.
Auf den Websites (Aldi Nord, Aldi Süd) der jeweiligen Discounter werden alle Eigenmarken aufgelistet.Somit wird hier auch nach und nach zu erkennen sein, welche Eigenmarken verschwinden und welche neu dazukommen. Da Aldi Nord die Beschaffung nicht alkoholischer Getränke übernehmen soll, ist davon auszugehen, dass die Getränkemarken des Discounters nördlich des Aldi-Äquators übernommen werden. Folglich wird es in den Aldi Süd Filialen bald River Cola anstatt Topstar geben und auch die Milchprodukte der Nord-Eigenmarke Milsani sollen die von Milfani in den Süd-Filialen ersetzen.
Die Kunden der jeweiligen Discounter sind darüber teilweise nicht allzu erfreut. „Hoffentlich nicht, wenn Aldi Süd dann so schlecht wird wie Aldi Nord“, beschwert sich etwa ein Nutzer auf Twitter. „Hoffentlich geschieht den MAMA MANCINI Tiefkühlpizzen nichts!“, mutmaßt ein anderer.
Bildquelle: imago images/Waldmüller, Sven Simon