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Das musst du wissen

Wasserstoffperoxid für die Hautpflege – schädlich oder sinnvoll?

Wasserstoffperoxid
© Getty Images/colnihko

Wasserstoffperoxid ist seit Jahrzehnten das Mittel, mit dem wir unsere Haare aufhellen. Hättest du gedacht, dass die chemische Verbindung aus Wasserstoff und Sauerstoff auch eine besondere Wirkung auf deine Haut haben kann? Wunden, Pickel oder Herpes sollen dadurch schneller abheilen. Was ist dran an diesen Versprechungen, brauchen wir ab jetzt bei Hautproblemen nur noch zu diesem Mittelchen zu greifen und können all die teuren Cremes entsorgen?

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Was ist Wasserstoffperoxid?

Wasserstoffperoxid (H2O2) ist eine Säure und ein starkes Oxidations- bzw. Bleichmittel. Es wird in der Regel genutzt, um Haare zu blondieren, Zähne zu bleichen, zur Reinigung von Oberflächen oder Geräten und zur Wunddesinfektion. Das altbewährte Hausmittel ist auch immer öfter im Gespräch, wenn es um Hautpflege und die Bekämpfung von Pickeln geht. Vor allem bei Hautproblemen und Wunden ist es wirkungsvoll: Wenn es mit der Haut in Berührung kommt, zerfällt das Wasserstoffperoxid wieder in seine beiden Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff. Letzterer verhindert, dass Bakterien und Keime an der behandelten Stelle überleben, ein willkommener Effekt, wenn es um Entzündungen wie Pickel geht. Somit ist H2O2 ein ganz natürliches antibakterielles Mittel und in kleinen Mengen nicht schädlich.

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Du kannst eine dreiprozentige Wasserstoffperoxid-Lösung in jeder Apotheke oder online kaufen. Wenn es höher konzentriert ist, wirkt es ätzend und ist nicht für die Haut geeignet, lasse davon also lieber die Finger. Trinken solltest du die Lösung auf gar keinen Fall! Auch der Kontakt mit den Augen kann Folgen haben, achte darauf unbedingt, wenn du die Lösung anwendest. Wasserstoffperoxid ist zwar bereits oft in kleinen Mengen in Cremes gegen Akne enthalten, als Lösung angewendet ist es jedoch günstiger und kann stärker wirken. Du solltest das Fläschchen kühl und dunkel lagern und beim Anwenden aufpassen, dass es nicht an deine Kleidung oder sonstige Textilien kommt, schließlich kann Wasserstoffperoxid auch in geringer Konzentration eine bleichende Wirkung haben.

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Mögliche Risiken von Wasserstoffperoxid

Bevor wir dir erklären, wie Wasserstoffperoxid auf der Haut angewendet werden kann, ist der Hinweis, das Mittel nur in kleinen Mengen zu verwenden sehr wichtig. Auch sollte die Anwendung nicht über Wochen hinweg, sondern bei einer Wunde oder einem Pickel nur einige Tage, bis zu ca. zwei Wochen betragen. Denn, das Abtöten von Bakterien oder Viren geht Hand in Hand mit der Zerstörung ganzer, gesunder Körperzellen. Wasserstoffperoxid kann die Zellmembran verändern, was grob zusammengefasst auch bedeutet, dass die Wundheilung langsamer vonstattengehen kann. Begrenze dich also nur auf einen gewissen Zeitraum, wenn du Wasserstoffperoxid verwendest, sonst tritt im schlimmsten Fall genau das Gegenteil ein und du hast noch länger mit einem ausgedrücktem, entzündeten Picken zu kämpfen. Einige Menschen berichten zudem von Dermatitis (Ekzem), Hautverbrennungen, Rötungen, Juckreiz, Blasenbildung oder Nesselsucht. Teste die Lösung also vorher auf der Haut aus.

Du hast immer wieder an der gleichen Stelle mit Pickeln zu kämpfen? Vielleicht kann dir das sogenannte Face Mapping helfen:

Face Mapping: Das verraten Pickel im Gesicht über die Gesundheit Abonniere uns
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Wasserstoffperoxid gegen Pickel & Akne

H2O2 reinigt die Poren und kann daher Pickel, die ja nichts weiter als entzündete Poren sind, abheilen lassen. Besonders, wenn du gerade einen Pickel ausgedrückt hast, kann Wasserstoffperoxid die offene Wunde desinfizieren. Der Vorteil ist zudem, dass es nicht brennt. Auch unterirdische Pickel kannst du damit behandeln.

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So geht’s: Tupfe die Wasserstoffperoxid-Lösung mit einem sauberen Wattestäbchen auf deine Pickel. Das kannst du ruhig öfter am Tag machen. Alternativ kannst du auch ein bis zweimal die Woche mit einem Wattepad und der Lösung über dein Gesicht oder die betroffene Körperstelle streichen. Anfangs kann deine Haut bei beiden Anwendungen leicht austrocknen, hier kannst du mit einem guten Feuchtigkeitsgel entgegenwirken (z.B. Aloe Vera gegen Pickel). Und beachte, die Lösung nicht über einen zu langen Zeitraum anzuwenden.

Katja Gajek

Persönliche Erfahrung

Mir war bisher noch gar nicht richtig bewusst, dass Wasserstoffperoxid so eine positive Wirkung auf die Haut haben kann. Ich erinnere mich allerdings an eine Akne-Creme aus Teenietagen, die Wasserstoffperoxid enthielt und von all den Präparaten meiner Meinung nach am besten gegen Pickel half.

Katja Gajek

Wasserstoffperoxid bei Wunden

Du kannst Wasserstoffperoxid auch bei verschiedenen Wunden verwenden, allerdings solltest du hier etwas vorsichtiger sein. Die chemische Verbindung ist besonders geeignet, um Schmutz und Belag von beispielsweise aufgeschlagenen Knien abzuspülen, doch wenn die Wunde dabei ist, abzuheilen, solltest du die Arbeit dem Körper überlassen.

So geht’s: Du kannst also auf eine frische Wunde die dreiprozentige Lösung H2O2 sprühen (einfach in eine Sprühflasche umfüllen) und so eine medizinische Wundreinigung vornehmen. Auch kleine Blutungen können so schneller gestoppt werden. Wage jedoch keine Experimente bei großen oder tiefen offenen Wunden, sondern gehe lieber zum Arzt oder zur Ärztin.

Weitere Anwendungen von Wasserstoffperoxid

  • Gegen Fußpilz: Vermische das Wasserstoffperoxid mit Wasser in einer Sprühflasche, sprühe es auf deinen Fuß und lasse es über Nacht einwirken. Täglich wiederholen für einen Zeitraum über gut zwei Wochen.
  • Gegen Hornhaut: Mische die Wasserstoffperoxid-Lösung zu gleichen Teilen mit Backpulver und gib das Dreifache an Wasser hinzu. Weiche deine Füße 20 Minuten darin ein und schrubbe sie anschließend ab.
  • Gegen Herpes: Tupfe die Lösung mehrmals am Tag mit einem Wattestäbchen auf die Herpesbläschen. Die Anwendung sollte nicht länger als zwei Wochen betragen.
  • Gegen Mückenstiche: Regelmäßig auf die Stiche getupft kann Wasserstoffperoxid dafür sorgen, dass das Jucken gelindert wird und Rötungen nach und nach verschwinden.
  • Im Haushalt: Ob zum Bleichen von Textilien oder zum Reinigen und Waschen von Teppichen kann das Bleichmittel wahre Wunder bewirken. Vorher aber unbedingt auf einer kleinen Stelle austesten, nicht dass du ausversehen deinem Teppich ein Batikmuster verpasst!

Alternativen zu Wasserstoffperoxid

Bei der Desinfektion entzündeter Pickel, der Aufhellung der Haut und um Pickelmale zu verhindern, gibt es einen weiteren Stoff, der eine unbedenklich und sichere Alternative zu Wasserstoffperoxid darstellt, und zwar Salicylsäure. Diese findet sich zum Beispiel in diesem Gesichtswasser, bzw. flüssigem Peeling von Paulas Choice. Einen Selbsttest und ehrliche Meinung zum gehypten Produkt findest du übrigens hier.

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Wenn du Wasserstoffperoxid für die erste Versorgung und Desinfizierung einer Wunde oder eines Pickels verwendest und es nicht zu lange anwendest, kann es ein sehr gutes Mittel für die Hautpflege sein. Beachte aber, es vorsichtig und nicht zu oft einzusetzen. Wer auf Nummer sicher gehen will, greift lieber zu Salicylsäure, die ebenso hilft, Pickel schneller abheilen zu lassen und Narbenbildung zu verhindern. Weitere Mythen rund ums Thema Hautpflege haben wir hier für dich aufgedeckt:

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