Verfällst du, sobald deine Lippe anfängt zu kribbeln, in dezente Panik, weil du genau weißt, was dir nun blüht? Lippenherpes ist einfach super nervig und man will ihn so schnell wie möglich loswerden. Doch welches Mittel hilft wirklich gegen Lippenherpes? Der Frage ist Stiftung Warentest nun nachgegangen – und kann lediglich ein Produkt wirklich empfehlen.
Apotheken und Drogerien sind voller Produkte, die versprechen, Lippenherpes schnell zu bekämpfen. Von Cremes über Gele bis hin zu speziellen Pflastern – die Auswahl ist inzwischen riesig. Eine Einordnung kommt von der Stiftung Warentest, die 26 Mittelchen ganz genau überprüft hat. Die gesamten Ergebnisse der „test“-Ausgabe 06/24 kannst du mit einem kostenpflichtigen Abo hier nachlesen.
Die Expert*innen haben Studien zur Wirksamkeit und Risiken analysiert, um zu beurteilen, ob die Produkte zur Behandlung von Herpes geeignet sind. Auf die Frage, was sofort und schnell bei Lippenherpes hilft, lautet das enttäuschende Urteil der Stiftung Warentest: „Keine Aussicht auf schnelle Heilung“.
Warum die meisten Lippenherpes-Mittel wenig bringen
Insgesamt konnte im Test keines der 26 Mittel gegen Lippenherpes wirklich überzeugen. Anstatt Noten verteilten die Tester*innen dieses Mal die Siegel „Geeignet“ und „Wenig geeignet“ - und die meisten Produkte enthielten letzteres Siegel. Das Problem laut StiWa: „Der Wirkstoff dringt nicht tief genug in die Haut ein und gelangt nicht bis in die Nervenknoten, von denen die Herpesinfektion ausgeht.“ Eine positive Meldung gibt es aber: Herpes-Patches auf Hydrokolloid-Basis stuften die Tester als „Geeignet“ ein. Allerdings nur unter dem Punkt „mechanischer Schutz“, also die Abdeckung der Bläschen.
Lippenherpes: Dieses Mittel empfiehlt die Stiftung Warentest
Die besten Lippenherpes-Patches sind laut Tester*innen die Herpesbläschen-Patches von Compeed. Sie sind geeignet, um Herpesbläschen zu schützen und diskret zu verdecken. Zudem können Hydrokolloid-Patches durch das Abdecken der Bläschen dazu beitragen, die Verbreitung der Herpes-Viren zu verringern. Die Verpackung enthalte zudem umfassende Informationen sowohl zur Anwendung als auch zum Verlauf und zu den Ursachen einer Herpesinfektion.
Die Empfehlung der Stiftung Warentest, die Compeed Herpesbläschen-Patches findest du unter anderem hier bei Amazon.
Was ist der Auslöser für Lippenherpes?
Bis zu 90 von 100 Menschen tragen Herpes-Simplex-Viren in sich. Doch nicht bei allen lösen sie einen Herpes aus. Manche Menschen bleiben ihr Leben lang davon verschont. Doch wenn es den Viren einmal gelingt aktiv zu werden, kommen die Bläschen an der Lippe meist regelmäßig wieder. Die Viren sind dann nämlich in den Nervenzellen des Körpers gespeichert, wenn auch inaktiv, und können, je nach den persönlichen Auslösern für Herpes, wieder aktiviert werden. Die Symptome variieren von Mensch zu Mensch, doch einige Triggerpunkte zählen zu den häufigsten Auslösern für Herpes:
- Stress: Physischer oder emotionaler Stress kann das Immunsystem schwächen und dadurch eine Reaktivierung des Virus begünstigen. Viele Menschen berichten auch von einem Ausbruch, nachdem sie sich stark geekelt haben.
- Erkrankungen: Fieber, Erkältungen oder andere Infektionen können das Immunsystem ebenfalls belasten und Lippenherpes auslösen.
- UV-Strahlung: Intensives Sonnen kann die Haut reizen und so bei vielen Menschen zu (erneutem) Lippenherpes führen.
- Hormonelle Veränderungen: Schwankungen im Hormonhaushalt, z.B. während der Menstruation, Schwangerschaft oder durch hormonelle Verhütungsmittel können Lippenherpes ebenfalls begünstigen.
- Schwächung des Immunsystems: Eine generelle Schwächung des Immunsystems durch Krankheiten, Wetterumschwung oder bestimmte Medikamente kann sehr schnell einen Herpes auf den Plan rufen.
Was fehlt dem Körper bei Lippenherpes?
Bei einem Ausbruch von Lippenherpes fehlt dem Körper im eigentlichen Sinne nichts Spezifisches, aber es gibt Faktoren, die eine Reaktivierung des Herpes begünstigen können. Dazu zählt vor allem ein geschwächtes Immunsystem. Ein Mangel an bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen, wie zum Beispiel Vitamin C, Vitamin D, Zink und Lysin, kann die Abwehrkräfte des Körpers schwächen. Behalte diese, wenn du häufig unter Lippenherpes leidest, also weitestgehend im Blick. Aber auch ein erhöhter Stresspegel, Schlafmangel, Dehydration und ein generell eher ungesunder Lebensstil, können Herpesviren fördern und aufblühen lassen.
Lippenherpes-SOS: Was ist zu tun?
Sobald die Lippe beginnt zu kribbeln, ist Handeln angesagt! Also verwende die empfohlenen Lippenpatches oder eine Creme, mit der du gut zurechtkommst, direkt bei den ersten Anzeichen. Denn bei frühzeitiger Anwendung können die Viren ein Stück weit gehemmt werden. Worauf du außerdem jetzt achten solltest:
- Nicht berühren. Fasse die Bläschen nicht an, vor allem keine aufgeplatzten. Sonst kann sich die Stelle mit Bakterien infizieren und entzünden.
- Eigenes Handtuch. Teile während der Infektion keine Handtücher, Lippenstifte, Gläser, Trinkflaschen oder Besteck mit anderen, Herpesviren sind hochansteckend.
- Küssen verboten: Das erklärt sich wohl von selbst ...
- Geduld: Der wohl schwierigste Punkt. Lippenherpes ist unangenehm und dauert gefühlt ewig, in der Regel klingt er nach ein bis zwei Wochen wieder ab.
Und apropos Geduld, gerade zum Ende hin stört viele der Schorf, der sich bildet. Der sollte auf keinen Fall abgeknibbelt werden, da dies den Heilungsprozess noch länger hinauszögern kann. Die Stiftung Warentest empfiehlt zum ENDE des Herpes-Ausbruchs daher eine wasserfreie Fettsalbe, um den Schorf abklingen zu lassen und die Haut geschmeidig zu halten.