Deine Haut kann deinem Abnehm-Tempo nicht immer standhalten, sodass sie herabhängt und ihre Rückbildung nicht automatisch angeregt wird. Kannst du diesem Prozess entgegenwirken, oder bleibt dir nichts weiter übrig, als deine Hautlappen zu akzeptieren? Wir haben Rat.
Radikaldiäten wie zum Beispiel die Model-Diät wirken sich negativ auf die Gesundheit aus: Gewichtsschwankungen und der Jo-Jo-Effekt sind vorprogrammiert. Aber auch deine Haut leidet unter diesen Torturen. Du nimmst zwar schnell ab, aber du erfährst auch bestimmte körperliche Grenzen, die sichtbar werden. Abhängig von der Menge des verlorenen Gewichts, wird deine Haut starker Dehnung ausgesetzt. Zwar ist die Haut sehr elastisch und kann einer Überdehnung standhalten, doch ist ihre Elastizität ab einem gewissen Punkt auch begrenzt. Deine Haut kann sich nach schneller Gewichtsabnahme nicht mehr ausreichend zurückbilden. Das Ergebnis: Dein Bindegewebe erschlafft und überschüssige Haut hängt herab.
Langsames Abnehmen als Schlüsselerfolg?
Willst du deinem Körper und deiner Haut etwas Gutes tun und sie vor den Schäden schnellen Abnehmens bewahren, solltest du deine Strategie ändern und dich auf langsames Abnehmen fokussieren, um dein Bindegewebe zu schonen. „Eine dauerhafte Umstellung der Ernährung gemäß der zehn Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, gepaart mit viel Bewegung und Sport, stellt den langfristig effektivsten und gesündesten Weg der Gewichtsabnahme dar“, bestätigt Dr. Raghunath von MediDate, einer deutschlandweiten Plattform für Lifestyle- und Schönheitschirurgie. „Der Vorteil hierbei: der Körper verliert langsam und stetig an Gewicht, die Haut hat Zeit, sich von allein zurückzubilden, ohne dass zusätzlich auch noch Dehnungsstreifen entstehen.“
Gezieltes Krafttraining kann ebenfalls unterstützend wirken: wenn du Bauch, Arme und Beine trainierst, baust du Muskelmasse auf und trägst damit zur Straffung deiner Haut bei. Wichtig dabei ist, dass du ausreichend Wasser trinkst. Ist dein Körper von innen mit genügend Feuchtigkeit versorgt, wird es sich auch in der Spannkraft und Elastizität deiner Haut widerspiegeln.
Video: Das sind die beliebtesten Schönheits-OPs
Welche kosmetischen Eingriffe lassen deutsche Frauen durchführen? Ist überschüssige Haut in den Top 5 ein Thema? Unser Video sagt es dir.
Einflussfaktoren für überschüssige Haut
- Alter: Im Laufe der Jahre verliert die Haut an Elastizität – Abnehmen in höherem Alter bedeutet ein erhöhtes Risiko von Hautlappenbildung
- Genetische Disposition: Deine Gene entscheiden über die Elastizität deiner Haut. Sie ist von Person zu Person unterschiedlich
- Menge des reduzierten Gewichts: Möchtest du sehr viel Gewicht verlieren, kannst du trotz langsamen Abnehmens Hautlappen entwickeln
Dr. Raghunaths Erfahrung dazu: „Mal sieht man Patienten, die einen enormen Hautüberschuss im Oberbauch haben, trotz nur 15 kg Gewichtsschwankung. Andererseits können Sie auch 35 kg verlieren, ohne großes Erschlaffen. Es ist einfach sehr unterschiedlich.“
Ist es für dich schon zu spät?
Hast du bereits größere Hautlappen oder gar eine Fettschürze entwickelt, kannst du sie nur begrenzt durch Sport, Ernährung und Diät minimieren bis gar nicht beeinflussen (etwa bei einer Fettschürze). Im Alltag kann dir deshalb Miederwäsche helfen, alles fest an seinem Platz zu halten. Langfristig gesehen hilft dir allerdings nur eine OP. „Eine Bauchdeckenstraffung kann überschüssige Haut am Bauch entfernen und zusätzlich eine erweiterte Bauchdecke - oft nach Schwangerschaft - straffen.“, so Dr. Raghunath. „Ist nur im unteren Bereich des Bauches zu viel Haut vorhanden, bietet sich die Entfernung der Unterbauchfalte an (Mini-Bauchdeckenstraffung oder Unterbauchstraffung ohne Versetzung des Nabels). Beide Verfahren straffen den Bauch sichtbar und beseitigen überschüssige Haut und Dehnungsstreifen, die durch schnelles Abnehmen entstanden sind. Übrig bleibt eine feine Narbe, die über der Schamgrenze verläuft und sich gut unter dem Slip verbergen lässt“.
Solch ästhetische Eingriffe solltest du dir jedoch erst vornehmen, wenn du dein Gewicht seit etwa einem halben Jahr stabilisiert hast. Da sich die Haut innerhalb dieses Zeitraums noch zurückbildet bzw. auch Gewichtsschwankungen auftreten können, solltest du dir und deinem Körper vor einem chirurgischen Eingriff ausreichend Zeit nehmen.
Schnell und viel abzunehmen ist möglich, aber aus Expertensicht nicht zu empfehlen. Stattdessen solltest du dich auf eine langsame Gewichtsreduktion konzentrieren, die deinem Körper guttut und ihn nicht zu stark beansprucht. Gesunde Ernährung und viel Bewegung sind zentral für deine Gesundheit und bieten auch langfristig die Möglichkeit, fit und schlank zu bleiben. Fühlst du dich allerdings schon in deiner überschüssigen Haut unwohl, wird dir ein plastisch-ästhetischer Chirurg gut weiterhelfen können und dir mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Bildquellen: Pixabay, Shutterstock/inLite studio, Dr. Martin Raghunath