Welche Augenfarbe hast Du? Ein dunkles Blau, ein kräftiges Braun oder ein strahlendes Grün? Unsere Augenfarbe gehört zu den individuellen, äußerlichen Merkmalen, die uns zusammen mit unseren persönlichen Charaktereigenschaften zu dem Menschen machen, der wir nun mal sind. Dass man seine Augenfarbe mithilfe sogenannter Farblinsen ändern und sich damit zum Beispiel ein klares Eisblau verschaffen kann, ist bereits bekannt und wird auch von vielen genutzt, sei es nur, um sich an Halloween einen besonders gruseligen Look zu verschaffen. Ein neuer, sehr fragwürdiger Trend, ist die langfristige Veränderung der Augenfarbe durch ein Irisimplantat. Wir sagen Dir, was dahinter steckt und warum dieser Trend mit besonderer Vorsicht betrachtet werden sollte.
Manchmal kann man schon neidisch werden, wenn man in die strahlend blauen Augen von Gilmore-Girls-Star Alexis Bledel, Liv Taylor oder Jared Leto blickt, vor allem, wenn man selbst „nur“ dunkelbraune Augen hat. Obwohl man natürlich eigentlich mit dem eigenen Aussehen zufrieden sein sollte, gibt es vielleicht doch den ein oder anderen, der etwas an seinem Körper verändern möchte. In Zeiten von Nose Jobs, Brustvergrößerungen oder Schamlippenverkleinerungen möchte man ja fast denken, dass eine Veränderung der Augenfarbe durch ein Irisimplantat nur eine Winzigkeit ist. Ist es aber nicht. Wir sagen Dir, warum.
Augenfarbe ändern: Problemlos mit Irisimplantat?
Vielleicht bist Du in letzter Zeit auch schon auf die eisblauen Augen von Schauspieler und Youtube-Star Khalil Underwood gestoßen. Der 23-Jährige ist nur einer von vielen, die sich ihre Augenfarbe permanent haben ändern lassen, und zwar mithilfe der amerikanischen Firma „Bright Ocular“. Eisgrau, Babyblau, Türkisgrün, Meeresgrün, Olivegrün, softes Braun: Die Implantat-Möglichkeiten sind vielfältig. Khalik Underwood entschied sich für für eisgraue Augen und postet seit dem Eingriff in Tunesien vergangenes Jahr zahlreiche Bilder auf Instagram, die, nun ja, seine neuen Highlights besonders hervorheben.
Schönheitsoperation mit Risiken
Wie Du Dir vielleicht schon vorstellen kannst, ist das Einsetzen eines Irisimplantats eine Schönheitsoperation, die auch schief gehen kann. Wie jede OP am Auge, kann ein falscher Handgriff zu schweren Sehstörungen führen. Auf Youtube gibt es zahlreiche Statements von Menschen aus fast allen Teilen der Welt, die den Eingriff machen ließen. Die meisten hatten vorher eher dunkle Augen und haben sich nun hellere Implantate einsetzen lassen. Zum Beispiel Cal aus Kanada, der sich ein babyblaues Irisimplantat einsetzen ließ. Farblinsen seien für ihn keine Option gewesen, weil sein Gegenüber darunter immer noch seine eigentliche braune Augenfarbe erkennen konnte.
Irisimplantat: So läuft der Eingriff ab
Nur 15 Minuten pro Auge dauert die Operation wohl. Leider sieht sie alles andere als angenehm aus, obwohl die Leute, die bei Youtube ihre Videos von „Bright Ocular“ hochladen ließen, berichten, dass die Schmerzen sich in Grenzen halten würden. Es gibt auch keine lokale Betäubung, sondern nur betäubende Augentropfen, die die Schmerzen während des Eingriffs mildern sollen. Beim Eingriff selbst wird vom behandelnden Arzt it einem Skalpell ein Schnitt in die Hornhaut gesetzt und anschließend wird das Implantat aus Silikon in der Farbe der Wahl eingesetzt und auf der Iris platziert. Hört sich unschön an? Dann schaut Euch mal dieses Video an (Vorsicht, nichts für Zartbesaitete):
Vorgängerimplantate und Risiken
Direkt nach der OP soll das Auge noch tränen oder etwas kratzen können. Ein Zustand, der aber nicht lange anhalten soll. Danach soll es keine Unannehmlichkeiten mehr geben. Tatsächlich wurden Irisimplantate eigentlich nicht für den Schönheitsfaktor, sondern aus medizinischen Gründen entwickelt, zum Beispiel für Menschen, die ohne Iris geboren wurden (nennt sich Aniridie) oder deren Iris verletzt ist. An sich natürlich eine sehr gute Sache, denn so können Sehfehler korrigiert werden.
Den Schönheitscharakter entdeckte ein Chirurg aus Panama. Bis 2010 wurden über 700 Operationen vorgenommen, allerdings traten dabei vermehrt Komplikationen auf, sodass diese nicht mehr verwendet werden sollen. Eine genaue Summe über die Kosten lässt sich nicht feststellen, die Angaben im Internet schwanken zwischen 5.000 und 10.000 Euro. Dazu kommt, dass „Bright Ocular“ auf der Homepage angibt, dass das Patent für das Implantat und das Silikon genehmigt ist. Ein Fachaufsatz aus dem Jahr 2015 widerspricht dem. Folgen dieser OP können außerdem Schäden an Iris oder Hornhaut sowie nachlassende Sehfähigkeit sein. Fraglich ist auch, warum die Operationen dann nicht auch in den USA oder in Europa durchgeführt werden können, sofern doch die Sicherheit gewährleistet ist? Operationen können nur in Mexiko, Jordanien, Indien, Tunesien oder im Libanon durchgeführt werden.
Video: Nicht alle sind zufrieden mit den Irisimplantaten
Ob es wirklich nötig ist, Irisimplantate auch aus Schönheitsaspekten einzusetzen, ist fraglich. Wie bei allen Schönheitsoperationen ist das allerdings eine persönliche Entscheidung des Patienten. Natürlich gibt es Eingriffe, die eventuell nötig sind oder der jeweiligen Person zumindest das Gefühl geben, etwas, was ihnen selbst absolut nicht an ihnen gefällt, zu ändern. Ob die Augenfarbe wirklich dazu gehört, muss jeder für sich selbst entscheiden. Neben all den Videos von glücklichen Patienten solltest Du deshalb auch einen Blick auf dieses Video werfen, dass eine US-Amerikanerin veröffentlicht hat, die alles andere als zufrieden ist. Allerdings hat sie die Irisimplantate "NewColorIris" auch in Panama einsetzen lassen. „Bright Ocular“ wirbt damit, dass ihre Implantate schonender seien.
Bilde Dir am besten selbst Deine Meinung und lass uns auch gerne hier in den Kommentaren daran teilhaben. Wenn Du mit Deiner eigenen Augenfarbe zufrieden bist, haben wir hier vielleicht ein paar Tipps für Dich, wie Du blaue, grüne oder braune Augen betonen kannst.
Bildquelle: iStock/kwasny221
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