Wohl jeder kennt sie: brüchige Nägel. Sie kommen zu den ungünstigsten Zeitpunkten und es dauert meist eine gefühlte Ewigkeit, bis sie wieder nachwachsen. Über den Zorn, den Frau entwickelt, wenn die Nägel gerade frisch lackiert wurden und plötzlich einreißen, wird oft vergessen, dass brüchige Nägel eigentlich ein Warnsignal des Körpers sein können. Was alles Schuld daran haben kann, dass Deine Nägel so ungesund aussehen, erfährst Du hier.
Schöne Hände sind nicht nur ein Zeichen von Gepflegtheit, sondern zeugen auch davon, dass wir gut mit uns selbst und unserem Körper umgehen. Gepflegte Fingernägel gehören zu einem schönen Erscheinungsbild dazu – brüchige Nägel hingegen können diesen Eindruck schnell zerstören. Kleine Risse und Blessuren in den Nägeln sind nämlich der Feind einer jeden Maniküre.
Sie zeigen unserem Gegenüber allerdings auch, dass wir unserem Körper schaden, auch wenn es unbewusst und somit ungewollt passiert. Brüchige Nägel verraten mehr über Deinen Körper, als Du zunächst denkst. Genau wie in Deinen Haaren, spiegelt sich auch in Deinen Nägeln wider, wie Du lebst und mit Deinem Körper umgehst. Also höre auf Deinen Körper und finde heraus, warum Du brüchige Nägel hast!
Was Deine Nägel über Deine Gesundheit verraten, erfährst du im Video.
Häufige Gründe für brüchige Nägel
Etwa jeder fünfte Deutsche hat sich schon einmal mit brüchigen Nägeln herumschlagen müssen. Dabei sind Frauen weitaus häufiger betroffen als Männer. Kennst Du das auch? Deine Nägel knicken schon bei leichten Tätigkeiten schnell um und wo einmal ein kleiner Riss entsteht, da ist der Weg nicht mehr weit, bis der komplette Nagel betroffen ist? Doch körperlich schwere Arbeit, bei der Deine Hände stark beansprucht oder die Nägel durch Chemikalien angegriffen werden (Gummihandschuhe sind bei sowas ein MUSS!), ist nicht immer der Hauptgrund für brüchige Nägel.
In der Medizin wird zwischen Onychoschisis und Onychorrhexis unterschieden. Leidest Du an Onychoschisis, so splittert Dein Nagel vom Rand her schnell lamellenförmig ab. Mögliche Ursachen liegen in einem Vitamin- und Nährstoffmangel oder sogar einer Schilddrüsenunterfunktion begründet. Zählst Du zum Typ brüchige Nägel durch Onychorrhexis, splittern Deine Nägel meist der Länge nach auf, was an einer Fehlernährung, einer Stoffwechselerkrankung oder beispielsweise an der sogenannten Knötchenflechte (eine entzündliche Hautkrankheit) liegen kann. Ob Du nun an Vitaminmangel leidest oder oft mit Chemikalien in Berührung kommst und Deine Fingernägel daher absplittern: Du musst dringend etwas gegen brüchige Nägel unternehmen!
Brüchige Nägel: Zeit für eine Ernährungsumstellung!
Wenn Du brüchige Nägel hast, solltest Du zunächst einmal die Ursache herausfinden. Reißt hier und da einmal ein Fingernagel ein, ist das noch kein Grund zur Besorgnis. Wird es aber zur täglichen Gewohnheit, dass Deine Nägel brüchige Stellen aufweisen, solltest Du zuerst einmal einen Blick in Deinen Kühlschrank werfen. Oft lässt sich das Problem nämlich bereits mit einer Umstellung Deiner Essgewohnheiten beheben. Ein Mangel an Vitamin B und C ist eine typische Ursache für brüchige Nägel. Mit Bananen, Hühnchen oder auch Paprika liegst Du jetzt goldrichtig: Diese Lebensmittel können dazu beitragen, Deinen Vitaminhaushalt wieder auf Vordermann zu bringen.
Oft liegt jedoch auch ein zu geringer Verzehr von Mineralien wie Calcium und Magnesium der Problematik zu Grunde. Milchprodukte, Naturreis und dunkle Schokolade sollten daher nicht mehr in Deinem Einkaufswagen fehlen, wenn Du brüchige Nägel vermeiden möchtest.
Beauty-Tipps gegen brüchige Nägel
Wenn die Umgestaltung Deines Ernährungsplanes noch nichts bewirkt, kann auch ein Öl-Handbad Abhilfe schaffen. Dazu brauchst Du lediglich ein wenig Sonnenblumen- oder Olivenöl und ein bisschen Wasser. Beide Flüssigkeiten vermischst Du miteinander in einer Schale und legst Deine Hände für ein paar Minuten hinein. Das Öl gibt Deinen Fingernägeln die Elastizität wieder und schenkt ihnen dringend benötigte Feuchtigkeit. Dieses simple Mittel kannst Du je nach Bedarf anwenden, denn – und das ist das Beste daran – die Behandlung dauert nur ein paar Minuten und kostet Dich so gut wie keinen Cent!
Sparen kannst Du ebenfalls beim Verzicht auf künstliche Fingernägel. Denn wer bereits brüchige Nägel hat, sollte diese nicht noch zusätzlich mit einem Nagelkleber belasten, der den Nagel verschließt und den dringend notwendigen Luftausgleich so gut wie unmöglich macht. Auch der Kontakt mit acetonhaltigem Nagellack und Nagellackentferner tut Deinen Finger- und Fußnägeln nicht gut, da ihnen durch die chemische Verbindung das Wasser entzogen wird. In der Folge werden brüchige Nägel noch rissiger. Das nächste Mal hältst Du im Super- oder Drogeriemarkt einfach nach acetonfreien Nagelprodukten Ausschau!
Wenn alle Behandlungen keinen Erfolg versprechen, solltest Du Deinen Hausarzt aufsuchen. Nicht selten ist nämlich auch eine Stoffwechselkrankheit für brüchige Nägel verantwortlich. Anzeichen dafür können neben den Rissen in den Nägeln auch Haarausfall und kleine Risse in der Mundpartie sein.
SOS-Hilfe bei eingerissenen Fingernägeln
Dass Vorsorge besser ist als Nachsorge, versteht sich von selbst. Sind die Fingernägel aber erstmal abgebrochen oder eingerissen, dauert es einem meist viel zu lange, bis Nahrungsergänzungsmittel und richtige Ernährung erstmal ihre Wirkung entfalten. Es gibt aber auch einige Dinge, die man tun kann, um in akuten Fällen „Erste Nagelhilfe“ zu leisten:
- Um Risse im Nagel zu kitten, gibt es spezielle Klebefolien, die auf den Nagel aufgeklebt werden und ein weiteres Einreißen verhindern. Sie werden anschließend mit Nagellack versiegelt und verbinden sich fast unsichtbar mit dem Rest des Fingernagels. Solche Klebefolien bekommt Ihr in jeder Drogerie oder auf Amazon.
- Auch Nagelkleber kann als SOS-Maßnahme hilfreich sein: einfach einen kleinen Tropfen auf die eingerissene Stelle geben und trocknen lassen.
- Außerdem helfen spezielle Nagelhärter, die Nägel widerstandsfähiger zu machen. Zum einen schützen sie die Nägel vor äußeren Belastungen – durch den Lack werden sie sozusagen künstlich verstärkt und brechen weniger schnell ab. Zum anderen helfen sie dabei, die Nägel von innen heraus zu stärken, indem sie sie mit pflegenden Aufbaustoffen versorgen. In vielen Nagelhärtern ist allerdings Formaldehyd enthalten – dieser Stoff ist zwar für den Aufbau der Nägel sehr hilfreich, steht aber auch im Verdacht, krebserregend zu sein. Deshalb sollten Nagelhärter nicht dauerhaft angewendet werden, sondern nur phasenweise in Form einer Kur.
- Ansonsten gilt als oberste Regel natürlich: cremen, cremen, cremen. Feuchtigkeitsspendende Lotionen und Öle pflegen die Fingernägel und machen sie geschmeidig – und ein geschmeidiger Nagel kann nicht so leicht abbrechen oder einreißen.
Übrigens: Von künstlichen Fingernägeln als Dauerlösung, um geschädigte Nägel zu kaschieren, ist natürlich abzuraten. Diese Prozedur belastet die Nägel sehr und wenn die Kunstkrallen entfernt sind, kommen darunter häufig Naturnägel zum Vorschein, die in noch schlechterem Zustand sind als vorher.
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