Tattoos kann man sich aus ganz unterschiedlichen Beweggründen stechen lassen, vielen ist allerdings wichtig, dass die Motive eine persönliche Bedeutung haben. Der Wunsch, auf diese Weise an eine verstorbene Person zu erinnern, ist also durchaus nachvollziehbar. Doch ist ein Trauer-Tattoo wirklich eine gute Idee? Wir zeigen dir, welche Argumente dafür und dagegen sprechen und mit welchen Motiven du respektvoll und ganz individuell geliebten Familienangehörigen und Freund*innen ein Denkmal auf deiner Haut setzen kannst.
Sind Tattoos geeignet, um Trauer zu verarbeiten?
Mit einem passenden Motiv kann ein Tattoo auf jeden Fall eine schöne Möglichkeit sein, um sowohl einer verstorbenen Person zu gedenken, als auch die Trauer selbst besser zu verarbeiten. Wer Tattoos grundsätzlich immer noch mit Knast und Gangstern assoziiert, mag die Idee als pietätlos empfinden, sind für dich Tattoos aber eine ganz selbstverständliche Körperkunst, spricht erst mal nichts dagegen. Ein Tattoo alleine wird deiner Trauer natürlich kein Ende setzen, es kann aber ein schönes Ritual sein, dir zum Gedenken dauerhaft ein Motiv unter die Haut stechen zu lassen. Was für ein Trauer Tattoo spricht:
- Ein Trauer Tattoo gibt dir das Gefühl, die verstorbene Person immer bei dir zu haben.
- Ein Trauer Tattoo symbolisiert: Die Person ist zwar nicht mehr unter uns, ihre Erinnerung lebt aber in dir weiter.
- Das Stechen des Tattoos kann ein Ritual zur Verarbeitung deiner Trauer sein und dir Trost spenden.
- Ein offen zur Schau gestelltes Trauer Tattoo zeigt: Tod ist kein Tabu-Thema für dich.
Du hast schon eine Idee für dein Tattoo-Motiv, aber keine Ahnung, wie es genau aussehen soll? Im Video zeigen wir dir die beliebtesten Tattoo-Stile:
Was spricht gegen ein Trauer-Tattoo?
Bevor du dir ein Trauer-Tattoo stechen lässt, solltest du dir aber noch mal vor Augen führen, was du damit dauerhaft auf deiner Haut trägst. Auch der Zeitpunkt sollte wohlüberlegt sein. Wir empfehlen dir, nicht in der ersten Trauerphase einen Termin zu vereinbaren, nur um das Gefühl zu haben, die Person auf diese Weise am Leben zu erhalten. So hart es klingt: Kein Tattoo dieser Welt kann das leisten. Du solltest dir klarmachen, dass ein Bild auf deiner Haut dir also nur ein bisschen Trost schenken kann. Darüber hinaus gibt es andere Gründe, die gegen ein Trauer Tattoo sprechen:
- Es handelt sich bei der verstorbenen Person um deinen Partner oder deine Partnerin: Auch wenn es sich zunächst nicht so anfühlen mag, geht dein Leben weiter und du wirst bestimmt auch wieder jemand Neues kennenlernen. Überlege dir gut, ob du insbesondere den Namen deines verstorbenen Partners oder deiner verstorbenen Partnerin für immer auf der Haut tragen möchtest.
- Wenn es dir nicht gelingt, an die verstorbene Person zu denken, ohne in Tränen auszubrechen, ist es noch zu früh für ein Tattoo, oder du solltest dir ein anderes Motiv überlegen. Mit der ständigen Erinnerung kann nicht jeder gut umgehen.
- Möchtest du mit anderen Menschen nicht über den Todesfall reden, solltest du keine gut sichtbare Stelle wählen. Sei darauf gefasst, dass die Bedeutung von Tattoos beliebte Smalltalk-Themen im Alltag sind.
- Hattest du mit der verstorbenen Person ein schwieriges Verhältnis, kann auch dein Tattoo immer wieder negative Erinnerungen heraufbeschwören.
Was für ein Tattoo bei Trauer?
Bei der Wahl des Motivs hast du zahlreiche Möglichkeiten. Soll das Trauer-Tattoo möglichst individuell auf dich und die verstorbene Person zugeschnitten sein, kannst du zunächst brainstormen, was du mit ihr verbindest. Dabei muss das Tattoo keinesfalls morbide Bilder zeigen, die an den Tod erinnern, es kann auch an das Leben dieses Menschen erinnern. Das bedeutet, dass ein Trauer-Tattoo auch nicht zwingend traurig stimmen muss: Die meisten Personen wünschen sich, dass auch nach ihrem Ableben positiv an sie erinnert wird. Es ist also keineswegs pietätlos, wenn der Anblick des Trauer Tattoos dich und andere zum Schmunzeln bringt. Mögliche Motivideen hierfür sind zum Beispiel:
- ein Symbol, das dich an ein gemeinsames Erlebnis erinnert
- ein Motiv, das einen Insider-Witz von euch symbolisiert
- die Initialen des Verstorbenen
- der Geburtstag und /oder Todestag des Verstorbenen
- ein Koordinaten-Tattoo vom Ort eures Kennenlernens
- ein Zitat aus dem Lieblingssong des Verstorbenen
- ein Porträt des Verstorbenen
Tattoos, die Leben und Tod symbolisieren
Ein Trauer-Tattoo muss nicht zwingend genau auf die verstorbene Person zugeschnitten sein. Was zählt, ist allein, was du mit dem Motiv in Verbindung bringst. Daher bieten sich auch zahlreiche beliebte Symbole und Zitate an, die für Leben, Tod und Vergänglichkeit stehen.
Mit einem Klick auf die Links bekommst du jeweils auch Motivvorlagen, die du zum Tattoo-Studio mitnehmen und individuell anpassen lassen kannst:
- Efeu-Tattoo (Symbol für ewige Treue)
- Engel-Tattoo (Symbol, dass der oder die Verstorbene vom Himmel aus über dich wacht)
- Semikolon-Tattoo (Symbol für die eigene Entscheidung weiterzuleben)
- Lilien-Tattoo (Lilien sind ein beliebter Grabschmuck)
- Ägyptisches Anch-Tattoo (Symbol für das Weiterleben im Jenseits)
- Sonnen-Tattoo (Symbol für den ewigen Kreis des Lebens)
- Lebensbaum-Tattoo (Symbol für ewiges Leben)
Soll dein Tattoo dich eher ermutigen, hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken, anstatt an die Vergangenheit zu erinnern? Wir hätten da ein paar schöne Ideen ...