Die Vorfreude auf ein Tattoo ist meist riesig. Wurde das Wunschmotiv schließlich auf die Haut gebracht, erfordert es noch einige Tage oder Wochen Geduld, bis du die betroffene Hautstelle wieder ganz „normal“ behandeln kannst. In der Regel sollte sich deine Haut nach spätestens vier Wochen aber wieder regeneriert haben. Doch was, wenn das Tattoo plötzlich entzündet ist? Wir sagen dir, was du dagegen machen kannst.
Was sind die Symptome bei einem entzündeten Tattoo?
Ist dein Tattoo nach dem Stechen noch wenige Tage gerötet und die umliegende Haut geschwollen, ist das ganz normal. Auch die Größe und Intensität des Motivs sind entscheidend, denn größere Tattoos reizen die Haut mehr als kleine oder dünne und feine. Ganz gewöhnlich ist auch eine zunächst empfindliche Haut. Sind die Schmerzen jedoch extrem unangenehm für dich oder beobachtest du sonst etwas Ungewöhnliches an deiner Haut, solltest du einen Arzt aufsuchen. Wenn du jedoch nur leichte Rötungen feststellst und du dir unsicher bist, ob dein Tattoo tatsächlich entzündet ist, kannst du auch nach ein paar Tagen zu deinem Tätowierer gehen und ihn die Lage beurteilen lassen.
Daran erkennst du ein entzündetes Tattoo
- Der tätowierte Bereich fühlt sich sehr warm an: Berühre das Tattoo vorsichtig mit der Hand. Fühlt sich die Haut dort viel wärmer als am Rest der betroffenen Körperstelle an, kann das Tattoo entzündet sein.
- Das Tattoo juckt stark: Ein wenig Jucken in den ersten Tagen nach dem Stechen ist ganz normal. Hört das Jucken jedoch nicht auf und ist sehr stark, kann dies das Symptom einer Entzündung sein.
- Der Bereich um das Tattoo ist lange gerötet: Wie bereits erwähnt gehören kleine Rötungen bei neuen Tattoos einfach dazu. Werden sie jedoch im Laufe der Zeit stärker und nehmen eher zu anstatt ab, ist das nicht normal.
- Die Haut ist geschwollen: Ist die Haut um dein Tattoo dick und geschwollen, fühlt sich die Haut angegriffen. Eine Entzündung oder allergische Reaktion kann die Ursache sein.
- Das Tattoo schmerzt: Wird Tinte in deine Haut initiiert, ist das natürlich ein schmerzhafter Prozess. Doch starke Schmerzen sollten Tage oder Wochen nach dem Tätowieren eigentlich nicht mehr vorkommen.
Bei diesen Symptomen solltest du sofort zum Arzt
- Du hast Fieber: Es ist gerade keine Grippesaison und du hast auch keinen Schnupfen oder Husten, welche die Ursache für dein Unwohlfühlen sein könnten? Wenn du dennoch Fieber hast und sogar deine Lymphknoten geschwollen sind, ist das ein eindeutiges Zeichen für eine Infektion im Körper, die vielleicht durch dein Tattoo hervorgerufen wurde.
- Du hast Beulen oder Pusteln: Wenn die Haut rund um Dein Tattoo anfängt, Blasen zu bilden, Flüssigkeiten oder sogar Eiter austritt, solltest du so schnell wie möglich zum Arzt.
- Rote Linien gehen vom Tattoo aus: Wenn rote Linien in die Haut um dein Tattoo ausstrahlen, ist es möglich, dass du an einer Blutvergiftung leidest. Diese kann lebensgefährlich sein, verliere also keine Zeit und begib dich sofort in die Notaufnahme!
Würdest du dir gerne ein Tattoo stechen lassen, weißt aber noch nicht so richtig was? Wir haben einige wunderschöne Motiv-Ideen für dich:
Tattoo entzündet? Das kannst du jetzt tun
Leidest du unter einer ernsthaften Infektion, benötigst du Antibiotika, um sie zu bekämpfen. Diese wird dir dein behandelnder Arzt oder deine Ärztin verschreiben und dir auch sagen, was du sonst noch tun kannst. Ist die Haut nur ein wenig entzündet, kannst du es mit Wundsalbe versuchen, die du einige Tage auf die betroffene Stelle aufträgst. Dazu gehören zum Beispiel Zink- und Cortison-haltige Salben. Achte in dieser Zeit darauf, dass du das Tattoo nicht von außen reizt, beispielsweise durch kratzende Stoffe oder ständiges Berühren. Wasche es zwei Mal täglich vorsichtig mit Wasser und einer seifenfreien Waschlotion, bevor du neue Creme aufträgst. Falls das Tattoo nässt, solltest du es mit einem dünnen Mullverband abdecken, damit trotzdem noch Luft herankommt.
So kannst du Tattoo-Infektionen vorbeugen!
Um es gar nicht erst zu einem entzündeten Tattoo kommen zu lassen, kannst du im Vorfeld auf ein paar Dinge achten. So solltest du immer nur einen Tattoo-Künstler mit Lizenz an deine Haut lassen. Informiere dich am besten im Vorfeld bereits über den Ruf des*der Tätowierer*in oder des Studios. Schaue zudem erstmal zu einem Beratungstermin vorbei und sieh dir alles genau an: Wird vorschriftsmäßig auf Hygiene geachtet? Trägt der oder die Tätowierer*in Handschuhe und verwendet stets neue Nadeln?
Außerdem solltest du nach dem Stechen des Tattoos auf die Anweisungen achten, zum Beispiel, wann genau du die Stelle waschen oder mit der mitgegebenen Salbe einreiben sollst. Reibe neue Tattoos jedoch auf keinen Fall mit Vaseline ein: Diese verstopft die Poren und die Haut kann nicht atmen. Außerdem ist es sinnvoll, bei neuen Tattoos auf hautreizende Kleidung während des Heilungsprozesses zu verzichten. Worauf du außerdem beim Sport achten musst, erfährst du hier.
Solltest du dir in naher Zukunft ein Tattoo stechen lassen, weißt du nun, worauf du auf jeden Fall achten solltest. Noch mehr Tipps zur Pflege findest du zusätzlich noch in unserer Galerie: