Ein Surface-Piercing wird auf der Oberfläche der Haut gestochen, weshalb es auf Deutsch auch einfach Oberflächenpiercing heißt. Überlegst du, dir genau ein solches zum Beispiel an der Brust, am Ohr, im Nacken oder an einer anderen Stelle stechen zu lassen? Dann bekommst du hier vorab alle Antworten zu den wichtigsten Fragen, die du vor dem Piercing-Termin sicher hast.
Neben Microdermal-Piercings, auch Dermal Anchors genannt, sind Surface-Piercings eine beliebte Art, sich den Körperschmuck unter der Haut zu verankern. Der Unterschied ist jedoch, dass für das Microdermal ein Stück Haut ausgestanzt wird (ja, autsch!), sodass es an der Stelle verankert werden kann. Ein Surface-Piercing wird dagegen weder konvex, noch konkav, sondern nah an der Hautoberfläche gestochen, sodass es wie ein klassisches Piercing an beiden Seiten austritt. Nur auf derselben Ebene der Haut.
- 1.An welche Körperstellen kann man sich das Surface-Piercing stechen lassen?
- 2.Was kostet ein Surface-Piercing?
- 3.Welche Risiken gibt es beim Surface-Piercing in Sachen Schmerzen & Entzündungen?
- 4.Wie kann man das Rauswachsen des Oberflächenpiercings verhindern?
- 5.Surface-Piercing: Hier bekommst du passenden Schmuck
- 6.Kleiner Exkurs: Die Geschichte des Piercings im Video
An welche Körperstellen kann man sich das Surface-Piercing stechen lassen?
Ein Oberflächenpiercing kannst du dir im Prinzip überall stechen lassen, wo du eine freie Hautfläche hast, an der die Haut nicht zu dünn ist (Sonst hast du nicht lange Spaß an deinem Piercing; mehr dazu unten im Punkt „Rauswachsen“!). Bei vielen trotzdem beliebt: die Brust bzw. das Dekolleté und sogar die Hand.
Daneben bieten sich aber noch weitere Stellen für ein Surface-Piercing an, zum Beispiel:
- Der Nacken (Stichwort Nape-Piercing) bzw. Hals
- Der Bauch bzw. die Hüfte
- Das Gesicht, zum Beispiel um die Augen oder neben dem Ohr
Du hast also verschiedene Möglichkeiten, das Piercing setzen zu lassen. Zu den bekanntesten Oberflächenpiercings zählen sicherlich das Augenbrauen- und das Bridge-Piercing.
Was kostet ein Surface-Piercing?
Je nach Sitz des Piercings und Preisliste des Piercers solltest du mit Kosten zwischen 50 und 80 Euro rechnen. Erkundige dich für den endgültigen Preis am besten direkt bei deinem Piercer. Er kann dir auch gleich sagen, ob die von dir auserwählte Körperstelle für ein Surface-Piercing geeignet ist. Anatomisch kann es hier von Person zu Person auch nochmal Unterschiede geben.
Welche Risiken gibt es beim Surface-Piercing in Sachen Schmerzen & Entzündungen?
Bevor du dir ein Surface als Trend-Piercing stechen lässt, solltest du unbedingt wissen, dass es ein paar Probleme mit sich bringen kann. Das größte ist wohl, dass dieses Piercing dank seines nahezu geraden Durchstichs unter ständiger Spannung steht. Dadurch kann es innerhalb kürzester Zeit, bei vielen in einem Zeitraum von sechs Monaten bis einem Jahr, vom Körper abgestoßen werden und herauswachsen. Was übrig bleibt: eine unschöne Narbe und viel Ärger, dass das Piercing nur so kurz gehalten hat.
Der richtige Stich des Piercings ist generell unerlässlich, weshalb du nur einen Profi ans Werk lassen solltest. Sitzt es zu nah an der Oberfläche, kann es wackeln und die Enden zu weit herausgucken, wodurch das umliegende Gewebe durch die ständige Reibung gereizt werden kann. Sitzt es dagegen zu fest, dann können die Kugeln an den Austrittsstellen zu Rötungen und Entzündungen führen.
Wie du dein Piercing richtig pflegst und so Entzündungen verhinderst, erfährst du in unserer Bildergalerie:
Wie kann man das Rauswachsen des Oberflächenpiercings verhindern?
Um das Herauswachsen zu verhindern oder zumindest hinauszuzögern, verwenden viele Piercer sogenannte Surface-Bars. Das sind Piercing-Stäbe, die an den Enden um 90 Grad gebogen sind. Durch die Biegung wird die Spannung verringert. Sie sind wesentlich besser geeignet als klassische Curved-Barbells, die zu viel Druck auf die Einstichstellen ausüben.
Hier siehst du ein Surface-Bar:
Surface-Piercing: Hier bekommst du passenden Schmuck
Solltest du bald stolze Besitzerin eines Oberflächenpiercings sein, soll natürlich der passende Schmuck her – NACH der Abheilzeit, die du unbedingt beachten solltest und während der ein Schmuckwechsel keine gute Idee ist, da die Entzündungsgefahr zu groß ist. Da gerade diese Art von Piercing so empfindlich ist, kannst du zwar online Schmuck kaufen (zum Beispiel hier bei piercingline.com oder hier bei Amazon, Achtung, achte unbedingt auch ein bisschen auf die Bewertungen!), beim Auswechseln solltest du allerdings deinen Piercer heranlassen.
Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, kannst du auch in vielen Piercingläden direkt Schmuck kaufen und dich von deinem Piercer bezüglich der passenden Größe beraten lassen. Hier solltest du lieber ein bisschen mehr investieren und sorgfältiger auswählen.
Kleiner Exkurs: Die Geschichte des Piercings im Video
Viele denken, Piercings wären eine Erfindung der Neuzeit. Tatsächlich geht die Geschichte des Körperschmucks aber viel weiter zurück. In unserem Video erfährst du, welche Kulturen Piercingschmuck als erste nutzten!
Wie gefallen dir Surface-Piercings? Überlegst du dir eins stechen zu lassen oder hast du vielleicht selber schon eins an einer bestimmten Körperstelle?
Bildquelle: Getty Images/nautiluz56//Hoaru/bombardho