Das Septum-Piercing zählt schon seit einer ganzen Weile zu den Trend-Piercings schlechthin. Gleichzeitig ist es ein so zeitloser Klassiker in Sachen Körperschmuck, dass es auch noch in einigen Jahren ein schöner Hingucker ist. Überlegst du, dir ein Septum stechen zu lassen? Dann erfahre hier vorab alles zu den Schmerzen, den Kosten, der Pflege und der großen Auswahl an Piercing-Schmuck.
Ich selbst trage mein Septum-Piercing seit eineinhalb Jahren mit Stolz. Damals habe ich es mir in einer ziemlichen Spontanaktion stechen lassen. Reue? Absolut keine! Ich liebe es, mit verschiedenem Septum-Schmuck zu experimentieren, mal glitzert es auffällig, mal ist es so dezent, dass man es kaum sieht. Vielleicht kann ich dich mit meiner Begeisterung für den Nasenring, auch liebevoll „Bullenring“, wie ihn die Eltern und ein paar Freunde gern bezeichnen, ja anstecken. Hier kommen meine Erfahrungen! Pssst: Bist du dir noch nicht sicher, versuch es erst mal mit einem Fake-Septum. Den Schmuck gibt es online und in Modeschmuck-Läden zu kaufen.
Septum stechen lassen: Die Wahrheit über die Schmerzen
Als ich damals zum Piercer bin, wurde ich gleich gewarnt: Kein großes Drumherumreden, es kann ordentlich zwicken. Und Tränen sind beim Durchstechen der winzigen Hautpartie unterhalb des Nasenscheideknorpels dank Reflex vorprogrammiert. Das Septum sollte auch laut meiner Internetrecherche zu den eher schmerzhaften Piercing-Arten gehören. Entsprechend war ich etwas nervös, als er mir den Bereich an der Nase desinfizierte und mit seiner riesigen Piercingnadel auf mich zukam.
Doch siehe da: So schlimm waren die Schmerzen meines Erachtens nach gar nicht. Nicht mal eine Träne musste ich verdrücken! Lass dich also von den Horrorstorys, die man in einigen Internetforen liest, nicht abschrecken. Natürlich ist es kein Zuckerschlecken, doch der Schmerz ist durchaus erträglich. Natürlich sollte der Piercer hierfür auch ordentlich durch die Haut stechen; erwischt er den Knorpel, kann die Prozedur schon ziemlich fies werden. Lass also nur einen erfahrenen Piercer ran, der auch vorher checkt, ob die Anatomie deiner Nase ein gerade gestochenes Septum-Piercing möglich macht (und dir ganz ehrlich sagt, ob es dir und deinem Riecher überhaupt steht, denn das ist auch nicht bei jedem der Fall!).
Die Kosten für ein Septum-Piercing
Mein Septum hat damals 60 Euro gekostet. Der erste Schmuck war inklusive. Der Preis variiert jedoch von Piercer zu Piercer. So kann dein Piercing auch mehr oder weniger kosten. Mit Kosten zwischen 40 und 70 Euro solltest du in etwa rechnen. Pflegeprodukte exklusive. Erkundige dich vorab in deinem Piercingstudio!
Auch unter den Promis geht der Piercing-Hype um. Welches Piercing hat eigentlich Kendall Jenner? Das wirst du nicht erraten! Oder?
Heilung und Pflege des Septum-Piercings
Etwa zwei bis drei Monate dauert es, bis ein Septum abgeheilt ist. Ganz ehrlich: Bei mir hat es noch länger gedauert. Denn trotz sorgfältiger Pflege mit einem speziellen Meerwasserspray (andere empfehlen Lösungen wie Octenisept zur Desinfektion) und wenig Herumgespiele hat sich das Piercing entzündet. Mit einem speziellen Wundgel bekam ich die leicht schmerzhafte Schwellung zwar unter Kontrolle, es sollte aber insgesamt ein halbes Jahr dauern, bis ich das Septum-Piercing zum ersten Mal wechseln konnte.
Deshalb rate ich dir zu Geduld, um Infektionen und Entzündungen mit Schwellungen, Juckreiz und Schmerzen zu vermeiden. Und dazu, das Piercing so gut wie möglich in Ruhe zu lassen! Das ist natürlich schwierig, wenn man mal Schnupfen hat und die Nase putzen muss. Sei einfach so sanft wie möglich während des Schnäuzens. Und sprühe den Stichkanal immer fleißig mit einem Antiseptikum ein, damit so wenig Keime wie möglich in ihn gelangen. Deshalb rate ich Hartgesottenen auch, die Finger davon zu lassen, ein Septum selber zu stechen oder zu früh und auf eigene Faust dehnen zu wollen. Das Verletzungs- und Entzündungsrisiko ist einfach zu groß!
Die große Welt des Septum-Schmucks: Clicker, Banane, Hufeisen und Co.
Der erste Schmuck, den der Piercer einsetzt, ist in der Regel ein Curved Barbell, auch Banane genannt. Das ist ein leicht krumm gebogener Stab mit zwei Kugeln an den Enden. Dieser fällt beim Tragen kaum auf, sodass du dich an den Neuling in der Nase in Ruhe gewöhnen kannst. Ist das Piercing abgeheilt, kannst du den Schmuck auch prima so drehen, dass man das Septum nicht mehr sieht. Dieses Verstecken ist gerade dann nützlich, wenn der Nasenschmuck auf der Arbeit nicht gern gesehen ist.
Hast du die Heilungsphase überstanden und darfst dein Piercing das erste Mal wechseln, kannst du zwischen verschiedenen Schmuckarten wählen:
- Setze dir zum Beispiel einen geschlossenen Septum-Ring (mit oder ohne Verzierungen wie Glitzersteinchen) ein bzw. lass es den Piercer machen. Beim Ring finde ich übrigens Septum-Clicker sehr hilfreich, da diese mit einer Art Scharnier ganz einfach zu öffnen und schließen sind.
- Du kannst auch eine offene Hufeisen-Variante wählen.
- Willst Dd gerade keinen auffälligen Schmuck tragen, kannst du auch einen Retainer, also eine Art durchsichtigen Platzhalter, in die Nase einsetzen.
Achte darauf, gerade am Anfang auf hochwertigen Septum-Schmuck aus Titan und PTFE zu setzen. Ist dein Piercing abgeheilt, kannst du auch den klassischen Chirurgenstahl verwenden.
Video: So spannend ist die Geschichte des Piercings
Erfahre hier, warum bereits die alten Ägypter diesen Körperschmuck wählten und welche anderen Kulturen rituellen Körperschmuck tragen.
Hast du vielleicht selber schon ein Septum-Piercing und kannst von deinen Erfahrungen berichten? Dann schreibe uns das gern in die Kommentare!
Bildquellen: iStock/AmberLaneRoberts, iStock/alessandro-tomiello, iStock/fatbob2, iStock/koya79