Für viele sind Ohr-Piercings DAS Statement-Piece, das jeden Look noch ein bisschen interessanter macht. Es sieht ja auch einfach super cool aus, wenn das Ohr mit den verschiedensten Steckern, Ringen und Anhängern verziert ist – vor allem, wenn die Haare zu einem Zopf gebunden sind! Du bist noch auf der Suche nach dem perfekten Piercing, das nicht alle haben? Dann ist ein Rook-Piercing genau die richtige Wahl für dich! Was genau das ist und was du bezüglich der Risiken und Heilung beachten musst, erfährst du hier.
Was ist ein Rook-Piercing?
Das Rook-Piercing ist ein Knorpelpiercing, welches senkrecht durch die Antihelix am Ohr gestochen wird. Dies ist der obere Knorpel zwischen Helix und Ohrmuschel. Es kommt seltener vor als andere Ohrpiercings, da es etwas schmerzhafter ist und mehr Zeit für die Heilung benötigt. Es entstand zu Beginn der 90er Jahre durch den kalifornischen Piercer Eric Dakota, dessen Spitzname „Rook“ ist.
So wird das Rook-Piercing gestochen
Wie bei jedem Knorpelpiercing wird die durchzustechende Stelle zunächst desinfiziert. Danach wird eine gebogene Nadel oder eine Receiving Tube langsam durch den Knorpel geführt, da das Knorpelgewebe an der Antihelix sehr dick ist. Aus diesem Grund wird das Stechen häufig als recht schmerzhaft beschrieben. Nun wird der Schmuck eingesetzt, der im Idealfall eine Banane, also ein Curved Barbell ist. Später, wenn dein Piercing abgeheilt ist, kannst du auch einen Ring einsetzen. Das Stechen des Rook-Piercings inklusive Schmuck kostet etwa zwischen 30 und 60 Euro.
Wie schmerzhaft ist ein Rook-Piercing
Wie schon erwähnt, ist das Rook-Piercing, im Gegensatz zu anderen Knorpelpiercings wie Helix oder Tragus schmerzhafter, weil an der Stelle der Knorpel einfach extrem dick ist und der*die Piercer*in beim Stechen einen ziemlichen Druck ausüben muss. Natürlich kommt es immer auf die Person an, aber wenn du generell sehr schmerzempfindlich bist, solltest du dich vielleicht lieber für ein anderes entscheiden. Dennoch sagen viele Menschen aus Erfahrung, dass sich der Schmerz lohnt und sie nun sehr glücklich mit ihrem Rook-Piercing seien. Nicht erschrecken: Beim Stechen kann es ein kleines bisschen bluten – das ist aber nicht weiter schlimm.
Nach dem Stechen kann es sein, dass du ein wenig Druckschmerz empfindest, da das Knorpelgewebe einfach verdrängt wurde. Größere Schmerzen bekommst du an deinem Rook-Piercing nur, wenn sich die Stelle entzündet. Schone daher dein Ohr und vermeide Druck durch Kopfhörer oder Mützen.
Wenn dein Piercing sich doch mal entzündet hat, findest du hier hilfreiche Tipps:
Wie lange braucht das Rook zum Heilen?
Bis ein Rook-Piercing verheilt ist, kann es zwischen 3 und 12 Monate dauern. Halte dich bei der Pflege deines Rooks genau an die Anweisungen deines Piercingstudios: So sorgst du für einen reibungslosen Heilprozess und hast noch lange Freude an deinem Piercing. Auf diese Dinge solltest du sonst noch achten:
- Falls das gepiercte Ohr dein Telefonohr ist: Um den Kontakt mit Keimen zu vermeiden, solltest du entweder dein Handy regelmäßig desinfizieren oder für ein paar Monate aufs andere Ohr wechseln – oder du telefonierst einfach mit Kopfhörern.
- Versuche beim Schlafen auf der anderen Seite zu liegen.
- Sollte sich Wildfleisch bilden, kannst du Tyrosur-Salbe anwenden oder die Stelle mit Wasserstoffperoxid (3%) behandeln.
- Pflege dein Piercing. Sonst besteht die Gefahr, dass sich der Knorpel durch eine schwere Entzündung deformiert.
- Eine Entzündung erkennst du an Schmerzen, Rötungen und Schwellungen. Lies hier, was bei einem entzündeten Piercing hilft und suche bei Nichtabklingen der Symptome einen Arzt auf.
Wann sollte man den Rook wechseln?
Den Erstschmuck eines Piercings solltest du immer erst dann wechseln, wenn das Piercing vollständig verheilt ist. Vor allem, wenn du vom Stecker auf einen Ring wechselst, kann es, wenn das Piercing noch nicht ganz verheilt ist, ganz schnell zu einer Entzündung kommen, weil Ringe mehr Bewegung und Druck auf das Piercing ausüben als gerade oder gebogene Stäbe. Ob dein Piercing vollständig abgeheilt ist, merkst du daran, dass es nicht mehr schmerzt, nicht gerötet oder geschwollen ist und keine Wundflüssigkeit mehr austritt. Spätestens beim Wechseln des Piercings merkst du es aber ganz deutlich, denn das sollte in keinem Fall schmerzhaft sein. Wenn das Rausnehmen des alten Schmucks und das Einsetzen des neuen Schmucks wehtut, kannst du davon ausgehen, dass dein Piercing noch nicht ganz abgeheilt ist und solltest direkt wieder den Erstschmuck einsetzen.
Du kannst dir das Piercing auch bei einem*einer Piercer*in wechseln lassen. Die können vorher nochmal einen Blick darauf werfen und dir sagen, ob dein Rook schon „bereit“ ist. Ein weiterer Vorteil im Piercingstudio: Hier bekommst du hochwertigen Schmuck und der*die Piercer*in weiß, welche Stärke das Piercing haben muss. Wenn das Material zu dick ist, kann es den Stichkanal dehnen und Schmerzen oder Reizungen verursachen – und ganz schnell hast du eine Entzündung an der Backe ... Gleichzeitig ist es auch nicht gut, wenn du ein Piercing mit einer zu geringen Materialstärke verwendest: Der Stichkanal kann sich zusammenziehen, und das Piercing könnte herauswachsen oder nicht mehr richtig passen. Achte also darauf, dass du Wechselschmuck in der Materialstärke des Erstschmucks kaufst.
So kannst du dein Piercing alleine wechseln
Die größte Hürde beim Wechseln des Erstschmucks ist meistens die Tatsache, dass die Piercingkugel mit einer Zange so fest auf das Piercing drauf gedreht wurde, dass es fast unmöglich ist, sie mit den bloßen Händen aufzubekommen – insbesondere, weil man ständig abrutscht und die kleine Kugel gar nicht so richtig zu fassen bekommt. Eine passende Zange besitzen wahrscheinlich die wenigsten von uns und es ist auch nicht gerade ungefährlich, damit am Ohr rumzuhantieren. Also wie soll man das Piercing überhaupt alleine wechseln? Ganz einfach: Mit Gummihandschuhen. Glaub mir, damit habe ich bisher jedes noch so fest zugedrehte Piercing aufbekommen: Zieh dir dünne Einmalhandschuhe über, halte mit einer Hand den Stab des Piercings fest und drehe mit der anderen Hand die Kugel auf. Die Gummihandschuhe geben dir Grip, sodass du garantiert nicht abrutschen kannst.
Wie du siehst, ist das Rook-Piercing kein ganz einfaches Piercing und braucht viel Pflege – wenn es aber einmal richtig verheilt ist, wird es dir viel Freude bereiten und ist ein schöner Hingucker an deinem Ohr, den garantiert nicht viele haben!
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