Du interessierst dich für weibliche Intimpiercings? Die Entscheidung für ein solches Piercing sollte gut bedacht und nicht leichtfertig getroffen werden. Hier erfährst du, welches Piercing sich hinter dem geheimnisvollen Namen Nefertiti-Piercing verbirgt, wie es gestochen wird und was das Ganze mit Nofretete zu tun hat.
Wie das Nefertiti-Piercing zu seinem Namen kam
Viele Intimpiercings haben weibliche Vornamen. So auch dieses schöne Schmuckstück. Das Nefertiti-Piercing ist noch gar nicht so alt: Es wurde in den 1990er Jahren vom Piercer und Tattoo-Künstler Shane Munc entworfen, der ihm auch seinen klangvollen Namen gab.
Nefertiti ist der ägyptische Name der uns bekannten schönen ägyptischen Königin Nofretete, deren Büste sich im Ägyptischen Museum in Berlin befindet. Nofretete war vor allem durch ihr makelloses Antlitz und ihre herausragende Schönheit bekannt. Der Name dieses Piercings soll damit den ästhetischen Aspekt unterstreichen. Weitere Details zur Namensgebung sind nicht bekannt. Vielleicht hatte Shane eine persönliche Vorliebe für die ägyptische Kultur und Blütezeit!? In jedem Fall sollte sich dieses Intimpiercing optisch vom Klitorisvorhautpiercing und dem Christina-Piercing abheben und stellt sozusagen eine Vereinigung von beiden dar. Der obere Schmuckstein ist eher sichtbar als beim Klitorispiercing und hebt den Venushügel optisch hervor.
So wird das königliche Piercing gestochen
Das Nefertiti-Piercing ist optisch durch zwei Kugeln erkennbar und besteht aus einem biegsamen Stift aus dem Material PTFE. Eine Kugel oder ein Schmuckstein befindet sich auf dem Venushügel und der andere sichtbare Stein liegt oberhalb der Klitoris und Klitorisvorhaut. Es werden also zwei Stiche gesetzt, durch die der Stift geschoben wird. Wie das Piercing aussieht, könnt ihr auf diesen Fotos sehen.
Das Piercing wird ähnlich wie andere Piercings gestochen: Der Stich durch die Klitoris soll etwas schmerzhafter sein als der durch die äußeren Schamlippen. In jedem Fall muss der Piercer sehr genau und ruhig arbeiten, um dich nicht zu verletzen. Der Heilungsprozess soll etwas länger dauern als bei anderen Intimpiercings. Du musst in jedem Fall mit mehreren Monaten rechnen und solltest es immer gut desinfizieren und pflegen. Der Piercer empfiehlt dir zur Pflege wundheilungsfördernde Salben, die du regelmäßig auftragen solltest. In der Anfangszeit nach dem Stechen können dir warme Sitzbäder mit Kamille helfen, die Wundheilung zu beschleunigen.
Darüber solltest du vor dem Stechen nachdenken
Ein Intimpiercing sollte man sich nicht aus der Laune heraus stechen lassen. Wenn du schwanger bist und ein Kind erwartest, ist es auch keine gute Idee einen solchen Stich vornehmen zu lassen. Solltest du an vaginalen Pilzinfektionen leiden, raten wir dir ebenfalls eher davon ab. Weiterhin solltest du folgende Tipps beherzigen:
- Sauna und Solarium: In den ersten Wochen nach dem Stechen darfst du weder eine Sauna noch das Solarium besuchen. Starke Hitze bremst die Wundheilung.
- Intimrasur: Wer ein Nefertiti-Piercing trägt, sollte sehr vorsichtig bei der Intimrasur sein. Piercer empfehlen die Haarentfernung mit Wachs wie beim Brazilian Waxing oder Halawa, da man dabei den oberen Einstichkanal im Venushügel nicht verletzt. Beim Rasieren kann es passieren, dass es zu Irritationen mit dem oberen Einstichkanal und Schmuckstein kommt.
- Sex: Nach dem Stechen solltest du eine Weile auf Sex verzichten, um die Wunde nicht zusätzlich zu reizen. Zudem musst du generell vorsichtig beim Tragen von Dessous und Unterwäsche sein, da die Verletzungsgefahr hoch ist und du das Piercing herausreißen könntest.
Steigert das Nefertiti-Piercing die Lust?
Häufig liest man, das Nefertiti-Piercing würde für eine größere Stimulation sorgen. Das kann der Fall sein, da der untere Schmuckstein beim Sex verstärkt auf die Klitoris gedrückt wird. Frauen, die vor allem über die klitorale Stimulation zum Orgasmus kommen, wird dieser Piercingschmuck also vielleicht eher glücklich machen. Ob das bei dir ebenfalls zutrifft und wie sich dein Gefühl dabei verändert, musst du ausprobieren. Die Klitorishaut ist eine sehr sensible erogene Zone und man sollte diese nicht unbedingt nur deshalb durch ein Piercing verletzen, weil man an der Stimulation interessiert ist. Lass dich in jedem Fall von einem Gynäkologen beraten, was er von dieser Schmuckart hält.
Abschließend haben wir noch einige Tipps für dich, die du bei der Pflege jedes Piercings beachten solltest, damit du lange Freude daran hast:
Informiere dich immer gut über die Risiken und mögliche Komplikationen, bevor du dich piercen lässt. Vor allem eine so empfindliche Stelle wie der Intimbereich sollte nicht leichtfertig verletzt werden. Vielleicht kennst du auch jemanden, der schon so ein Piercing trägt. Dann frage doch nach seinen Erfahrungen und finde heraus, ob er es bereut oder es dir empfehlen würde.
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