Japanische Tattoos erfreuen sich nicht nur in Japan großer Beliebtheit. Auch in Europa gibt es viele Fans der exotischen Motive vom Drachen bis zum Dämon. Wir erklären, was die fernöstliche Tattoo-Kunst besonders macht und welche Bedeutungen hinter den einzelnen Tätowierungen stecken können.
Tattoos in Japan: Verpönt oder im Trend?
In Japan haben Tattoos („Irezumi“ genannt) eine lange Tradition. Bereits in den Urvölkern soll es sie gegeben haben. Mit Beginn des 18. Jahrhunderts wurden Tätowierungen verstärkt dazu eingesetzt, Kriminelle und Leute mit einer niedrigen gesellschaftlichen Stellung zu brandmarken. Deshalb galten Tattoos lange als stigmatisiert und wurden mit gewalttätigen Banden bzw. der japanischen Mafia, auch Yakuza genannt, in Verbindung gebracht. Von 1870 bis 1948 wurde das Tätowieren sogar komplett verboten.
Auch wenn Tattoos seit 1948 wieder erlaubt sind, haftet den Körperbildern heute immer noch etwas Verruchtes an. Oft werden sie automatisch mit Kriminalität in Verbindung gebracht und werfen ein schlechtes Licht auf den Träger. Das gilt insbesondere für großflächige Tattoos, die zum Beispiel die komplette Brust oder den Rücken füllen. Deshalb ist tätowierten Menschen teilweise der Zutritt zu Badeanstalten verboten. Das gilt sogar vereinzelt für Touristen. Dabei schmücken sich Gangmitglieder heutzutage gar nicht mehr so gerne mit Yakuza-Tattoos. Schließlich sind sie dank ihnen viel leichter zu enttarnen. Die Beliebtheit der bunten Körperkunst steigt dagegen bei der jüngeren Generation stetig an. Somit verlieren Tätowierungen auch in Japan nach und nach ihr Stigma.
Falls du noch mehr Inspiration für Tattoos und deren Bedeutung suchst, haben wir im Video einige Motive für dich.
9 typische japanische Tattoos und ihre Bedeutung
Japanische Tattoos bedienen sich oft mythologischer Figuren wie dem Drachen oder Phönix. Dabei werden häufig kräftige Farben genutzt und möglichst großflächige Darstellungen bevorzugt, die eine ganze Geschichte erzählen. Um sich tätowieren zu lassen, sucht man sich in Japan übrigens immer einen Stammtätowierer. Sich Motive von verschiedenen Künstlern stechen zu lassen, ist nicht gängig. Sogar wenn ein Tätowierer stirbt, bevor er seine Arbeit an einem Motiv beenden kann, wird es von anderen Studios abgelehnt, es zu vervollständigen.
#1 Drachen-Tattoo
Der Drache gilt in Japan als Symbol für Schutz, Familie und ein langes Leben. Meist wird er schlangenförmig dargestellt und fällt durch seine langen Barthaare auf.
#2 Kirschblüten-Tattoo
Ein Kirschblüten-Tattoo kann ganz verschiedene Bedeutungen haben. Es kann sowohl Freundschaft, Schönheit und Hoffnung symbolisieren, als auch Vergänglichkeit und die Erinnerung an Verstorbene. Hier ziert es sehr zart die Schulter:
#3 Anime-Tattoo
Wer an Japan denkt, denkt oft auch an die typischen Comicfiguren aus Mangas und Animes. Vielleicht hast du ja auch die eine oder andere Serie verfolgt und möchtest deiner Fan-Liebe jetzt mit einem Sailor Moon- oder Pokémon-Tattoo Ausdruck verleihen? Wir hätten da zwei Bilder zur Inspiration:
#4 Phönix-Tattoo
Der Phönix ist ein Fabelwesen, das nach seinem Tod aus der Asche wiederaufersteht. Der Feuervogel steht damit bildlich für Untersterblichkeit und die Wiedergeburt. In Japan werden Drachen und Phönix auch oft zusammen dargestellt und symbolisieren die männliche und weibliche Tugend. Tolle Motive, die du als Vorlagen für dein Phönix-Tattoo nutzen kannst, findest du in unserer Bildergalerie:
#5 Geisha-Tattoo
Geishas gelten als besonders schön, anmutig und elegant, aber auch als geheimnisvoll und unantastbar. Wer sich ein Geisha-Tattoo stechen lässt, zeigt damit seine Bewunderung für Geishas selbst, oder seine Liebe zur japanischen Kultur. Dieses Rücken-Tattoo finden wir besonders beeindruckend:
#6 Dämonen-Tattoo
Dämonen stehen symbolisch für den Glauben an die Geisterwelt. Es gibt verschiedene Dämonen, die sowohl gut als auch schlecht gesinnt sein können. Viele sollen, den Mythen nach, Beschützer sein und das Böse und Ungerechte bestrafen, andere gelten als Verursacher von Krankheitswellen. Mit einem Tattoo kann man seine Verehrung für Dämonen ausdrücken. Außerdem können aus ihnen echt beeindruckende Motive entstehen, wie dieses Bild zeigt:
#7 Ninja-Tattoo
Ninjas sind lautlose Kämpfer, Spione und Auftragsmörder. Wie die Samurai gelten sie als besonders bekannte Symbole der japanischen Kultur. Ninjas stehen symbolisch für Anonymität, Stärke und Unangepasstheit.
#8 Abgetrennte Köpfe
Die sogenannten Namakubi sind ein beliebtes Yakuza-Tattoo. Die abgetrennten Köpfe, die typischerweise noch das Samurai-Schwert (Katana) im Kopf stecken haben, sollen als Warnung vor dem Mut und der Stärke des Trägers gelten, aber auch Respekt vor dem Feind ausdrücken.
#9 Koi-Tattoo
Koi-Karpfen können sehr alt werden. Angeblich soll der älteste bekannte Koi sogar 200 Jahre alt geworden sein. Deshalb steht er oft sinnbildlich für ein langes Leben, Erfolg, Glück und Stärke. Passende Vorlagen für dein Koi-Tattoo findest du in unserer Bildergalerie.
Du bist noch unsicher, welches Tattoo-Motiv am besten zu dir passt? Dann kann dir unser Test weiterhelfen: