Ein dauerhaftes Tattoo? Schön und gut. Doch wer sich nicht sicher ist, ob er sich an eine solche Hautverzierung ewig binden möchte, der kann es auch erst einmal mit einer kürzer haltbaren Variante probieren. Ein Henna-Tattoo selber machen ist zum Beispiel gar nicht so schwierig und sieht trotzdem sehr schön aus. Alle Informationen, was Du dafür brauchst und wie Dir das temporäre Tattoo gelingt, haben wir hier für Dich. Außerdem zeigen wir Dir gleich noch ein paar schöne Henna-Tattoos als Vorlage!
Video: 10 beliebte Tattoo Motive
Was sind Henna-Tattoos?
Henna-Tattoos kommen eigentlich aus orientalischen Ländern, gehören aber beispielsweise auch in Indien zur traditionellen Körperkunst. Hier werden schon seit Jahrhunderten vor allem Hände und Füße mit der Pflanzenpaste kunstvoll verziert. Die Blumenranden, Muster und Linien haben einen symbolischen Wert und verheißen in der Regel Glück und Gesundheit. Während in nordafrikanischen Ländern oft großflächig gemalt wird und geometrische Figuren typisch sind, sind es in Indien eher verspielte Blumenranken und filigrane Muster, die auf die Haut gemalt werden. So oder so haben die temporären Tätowierungen einen ganz besonderen Charme und werden gerade im Sommer zu luftigen Outfits zum Hingucker.
Das Schöne: Ein Gang zum Tätowierer ist für sie, im Gegensatz zum Beispiel zu Blackout-Tattoos, Watercolor-Tattoos, weißen Tattoos oder UV-Tattoos nicht nötig. Ein Henna-Tattoo selber machen ist nämlich ganz easy. Alle Infos und eine Anleitung bekommst Du hier.
Wie lange hält ein Henna-Tattoo?
Der große Vorteil (oder Nachteil, je nachdem, wie man es sehen möchte) von Henna-Tattoos ist: Sie sind nicht ewig haltbar. Etwa ein bis zwei Wochen bleibt die Malerei auf der Haut, da sie sich nur in den obersten Hautschichten festsetzen. Nach dieser Zeit verblassen sie wieder und verschwinden schließlich komplett. Das liegt natürlich zum einen an der Pflanzenfarbe, zum anderen daran, dass diese nicht unter die Haut gestochen, sondern lediglich aufgemalt wird. Willst Du ein Henna-Tattoo selber machen, sollte Dir also bewusst sein, dass der Spaß nur von kurzer Dauer ist, es sei denn, Du malst es öfter mal nach. Dann könnten die feinen Linien mit der Zeit allerdings immer dicker und verschwommener werden.
Henna-Tattoo selber machen: Achtung, Allergie-Gefahr!
Bei Naturprodukten kann es natürlich auch vorkommen, dass die Haut auf sie allergisch reagiert. Deshalb solltest du vor Deinem Mal-Vorhaben auf jeden Fall testen, ob Du das Henna verträgst. Dasselbe gilt ja schließlich beispielsweise auch, wenn Du Henna-Farbe zum Haare färben verwendest.
Dazu gibst Du etwas von der Farbe auf die Haut, zum Beispiel in die Armbeuge oder an eine verborgenere Stelle. Wenn Du nach kurzer Zeit eine Rötung siehst oder es anfängt, zu jucken, dann solltest Du lieber die Finger von einem Henna-Tattoo lassen. Wenn nichts passiert, außer, dass sich Deine Haut durch die Farbe leicht einfärbt, kann es losgehen!
VORSICHT: Wir wollen dich an dieser Stelle vor zwielichtigen Hennaprodukten warnen. So gibt es zum Beispiel weder schwarzes noch blaues Henna. Henna ist ein Naturprodukt, das aus Pflanzenblättern gewonnen wird; entsprechend ist Henna IMMER bräunlich bzw. rötlich, niemals schwarz oder blau. Hierbei könnte es sich um chemisch fragwürdige Mischungen oder ein Haarfärbeprodukt handeln, das nicht dazu geeignet ist, die Haut zu bemalen. Sei also aufmerksam bei der Produktwahl!
Henna-Tattoo selber machen: Das brauchst Du
Wir haben Dir einen kleinen Einkaufszettel zusammengestellt für all das, was Du brauchst, um ein Henna-Tattoo selber zu machen:
- Henna-Farbe. Diese bekommst Du zum Beispiel in Form eines Pulvers online. Das Pulver rührst Du zu Hause nach Anleitung mit etwas warmem (!) Wasser an, sodass eine homogene, cremige Masse entsteht, die Du zum Malen verwenden kannst. Die Wärme sorgt dafür, dass sich die Farbe besser auf der Haut festsetzt. Für ein vereinfachtes Auftragen gibt es Henna-Farbe auch schon in kleinen Spritztüten mit spitzem Ende zu kaufen.
- Eine Mal-Schablone. Du kannst das Tattoo natürlich auch freihändig aufmalen, doch gerade für Anfänger ist es sinnvoll, mit Henna-Tattoo-Vorlagen zu arbeiten. So kannst Du sicher gehen, dass Dein Tattoo gleichmäßig schön wird. Eine große Auswahl an Henna-Tattoo-Schablonen findest Du online.
- Ein paar Wattestäbchen oder Zahnstocher. Diese helfen Dir, feine Muster zu malen.
- Etwas Wasser in einer kleinen Schüssel
- Ein paar Wattepads
- Etwas Olivenöl oder eine reichhaltige Bodylotion
Henna-Tattoo aufmalen: Anleitung
Schritt 1: Bevor Du lospinselst, solltest Du die entsprechende Stelle der Haut gut reinigen und abtrocknen, sodass kein Schmutz oder Fett der Prozedur in die Quere kommt. Wenn Du mit Schablone arbeitest, kommt diese nun zum Einsatz. Lege sie so auf, dass sie möglichst ebenmäßig und gerade auf der Haut ist. Mit der Henna-Farbe und einem Wattestäbchen malst Du nun die freien Stellen der Schablone sorgfältig nach. Ein kleines Henna-Tattoo kannst Du auch versuchsweise frei Hand malen und Dich beim Muster austoben. Sinn macht es aber, dieses vorher wenigstens auf Papier schon mal vorzumalen.
Schritt 2: Beim Malen solltest Du das Henna auf der Haut zwischendurch immer mal wieder befeuchten, damit es nicht trocknet, denn so kann es nicht mehr auf die Haut abfärben. Dafür verwendest Du ein mit Wasser befeuchtetes Wattepad. Bist Du fertig mit Deinem Kunstwerk, ziehst Du die Schablone ab und lässt die Farbe so lange einwirken, bis die Paste von alleine abbröselt. Das kann einige Stunden dauern, nimm Dir also genügend Zeit dafür. Je länger die Einwirkzeit ist, desto intensiver wird auch das Ergebnis. Damit es warm und feucht bleibt, kann man es mit Frischhaltefolie sanft umwickeln oder sich ab und zu an eine Heizung begeben, um die Hautstelle aufzuwärmen. Zwischenzeitlich ab und zu mit Wasser betupfen, um den Prozess zu verlängern.
Schritt 3: Nachdem die Pflanzenpaste komplett abgefallen ist, trägst Du die feinen Reste mit einem in Öl oder Bodylotion getränkten Wattepad ab. So hältst Du die Haut auch gleich geschmeidig, wodurch das Henna-Tattoo auch länger haltbar bleibt. In den nächsten 24 Stunden dunkelt die Farbe übrigens noch nach. Achte darauf, dass Du Deine Hände, Füße oder wo auch immer sich Dein selbstgemachtes Tattoo befindet, nicht intensiv mit Wasser wäschst und abschrubbst. Sonst ist es schneller wieder verschwunden, als Dir lieb ist.
Eine Inspiration gefällig, welche Motive Du für Dein Henna-Tattoo verwenden könntest? Dann sieh Dir in diesem Video-Tutorial ein selbstgemachtes Kunstwerk an:
Du siehst: Ein Henna-Tattoo selber machen ist sicher nicht schwierig und ein schöner Spaß, wenn Du Dir ein temporäres Tattoo wünschst. Beim Aufmalen ist nur ein bisschen Feingefühl und Kreativität gefragt. Dann kann sich das Ergebnis auf jeden Fall sehen lassen! Hast du bereits Erfahrungen mit Henna-Tattoos? Erzähle sie uns in den Kommentaren.
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