Kaum vom Piercer zurück, schon meldet sich der Hunger? Das ist bei den meisten Piercings ja kein Problem, doch bei einem, das frisch in der Zunge steckt, muss man schon etwas aufpassen. Schließlich befindet sich im Mund nicht nur ein funkelnder Stecker, sondern auch eine frische Wunde. Was kann man also mit einem neuen Zungenpiercing essen, ohne die Heilung zu gefährden? Hier gibt's die Antwort!
Endlich hast du dein lang ersehntes Zungenpiercing. Doch mit ihm auch eine geschwollene Zunge und Schmerzen. Spätestens dann, wenn der Magen anfängt zu knurren, wird das frische Zungenpiercing zum Problem: Nicht nur, dass das Essen mit der angeschwollenen Zunge schwerfällt, da wäre ja auch noch das frische Loch ... Wir verraten dir, was du in der Anfangszeit unbedenklich essen kannst und welche Lebensmittel erstmal tabu sind.
Wie lange sollte man nichts essen nach einem Zungenpiercing?
Genau wie bei Tattoos „verletzt“ du deinen Körper mit Piercings. Deshalb ist es besonders wichtig, dass du die betroffene Stelle von Anfang an richtig pflegst. Dazu solltest du sie möglichst wenig belasten und Reibung oder ähnliche Reizungen vermeiden. Im Falle eines Zungenpiercings betrifft das folglich auch die Nahrungsaufnahme. Das Essen zieht und zerrt im schlimmsten Fall am Piercing oder wickelt sich drumherum; zudem steckt es ja zum Teil voller Bakterien, die in den Stichkanal gelangen und Entzündungen verursachen können. Gerade im Mund kann das richtig unangenehm werden.
Doch muss man deswegen nach dem Piercen hungern, bis alles verheilt ist? Natürlich nicht. Einige Lebensmittel und Speisen kannst du nämlich ohne Probleme essen – und zwar zeitnah nach dem Stechen:
Was kann man essen, wenn man ein Zungenpiercing hat?
Hier kommen ein paar Tipps für dich, was du in den ersten Tagen nach dem Stechen essen kannst:
- Gemüsesuppen
- Püriertes Gemüse (auch Kartoffelbrei, allerdings ohne Milch!)
- Babynahrung bzw. Babybrei
- Klein geschnittenes Brot oder Toast zu den Suppen, das du gut seitlich kauen kannst (am besten vorher in der Flüssigkeit einweichen!)
- Klein geschnittenes Obst und Gemüse (ohne zu viel Säure und Schärfe), zum Beispiel Bananen, süße Äpfel, Gurken, Paprika, Wassermelone
- Wurst
- Nudeln (allerdings keine Spaghetti, die sich um das Zungenpiercing wickeln könnten!)
- Wassereis
Wichtig: Grundsätzlich, aber insbesondere nach dem Essen solltest du dein Zungenpiercing ordentlich reinigen und desinfizieren. Am besten spülst du deinen Mund am Anfang nach jeder Mahlzeit mit einer alkoholfreien antibakteriellen Mundspülung oder einer milden Salzwasserlösung (1 Teelöffel Salz in ein Glas lauwarmes Wasser) aus. Von alkoholhaltigen Mundspülungen wird abgeraten, da diese das Gewebe reizen können.
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Wie lange darf ich keine Milchprodukte essen nach einem Zungenpiercing?
Die meisten Piercer*innen empfehlen mit einem frischen Zungenpiercing erstmal auf Milchprodukte zu verzichten. Aber wieso eigentlich? Ganz einfach, weil Milchprodukte das Bakterienwachstum im Mund fördern könnten, was wiederum die Infektionsgefahr erhöht. Deswegen warnen Zahnärzte zum Beispiel auch davor, Milchprodukte nach einer invasiven Behandlung im Mundraum zu essen. Das Risiko von Problemen mit der Wundheilung ist einfach zu groß. Milchprodukte sind also für die ersten 3-5 Tage nach dem Stechen erstmal tabu!
Nahrungsmittel, die du außerdem nicht essen solltest:
- Milchprodukte jeglicher Art (Joghurt, Käse, Quark etc.)
- Scharfe Mahlzeiten mit Gewürzen wie Pfeffer, Chili, Ingwer, Paprikapulver
- Säurehaltige Lebensmittel und Getränke (Zitrusfrüchte und Getränke mit hohem Säuregehalt)
- Koffeinhaltige Getränke (Energydrinks, Kaffee)
- Knusprige und harte Speisen (Chips, Nüsse etc.)
- Alkohol
Diese Nahrungsmittel können zu Reizungen oder Schwellungen führen und die Wundheilung erheblich beeinträchtigen, weshalb du sie in den ersten Tagen mit dem frischen Zungenpiercing meiden solltest.
Dein Piercing hat sich entzündet? Diese Tipps schaffen Abhilfe:
Wie verheilt ein Zungenpiercing schneller?
Im Gegensatz zu Knorpelpiercings wie dem Helix, verheilt ein Zungenpiercing relativ schnell. In der Regel dauert es rund 4-6 Wochen – beschleunigen kannst du den Heilungsprozess allerdings nicht wirklich. Du kannst mit einer guten Hygiene und hochwertigen Pflegeprodukten aber dafür sorgen, dass sich der Prozess zum Beispiel durch eine Infektion nicht weiter in die Länge zieht. Achte außerdem darauf, dass du nicht an deinem Piercing herumspielst – auch wenn es verlockend ist. Gegen die Schwellung helfen besonders in der Anfangsphase Eiswürfel oder auch Kamillentee.
Kamillentee – ein echter Gamechanger
Ich habe zwar kein Zungenpiercing – dafür aber ein Medusapiercing, das über dem Lippenherz sitzt. Direkt nach dem Stechen war das Piercing extrem angeschwollen und um die Schwellung in den Griff zu bekommen, haben mir Eiswürfel aus Kamillentee super geholfen. Durch das Kühlen geht die Schwellung zurück, Kamille hat entzündungshemmende und beruhigende Eigenschaften und ist damit perfekt bei frischen Piercings. Um Entzündungen vorzubeugen, habe ich außerdem täglich meinen Mund mit Kamillentee gespült. Dazu kochst du dir einfach eine Tasse oder Kanne Tee, lässt das Ganze komplett abkühlen und schon kann es losgehen. Mein Piercing war wirklich im Nullkommanix abgeheilt und bisher hatte ich noch nie Probleme damit!
Was essen nach dem Stechen eines Zungenpiercings? Das Fazit lautet: Möglichst weiche, wenn nicht sogar flüssige Speisen, die nicht zu stark gewürzt sind und keine Milchprodukte enthalten. Säuberst du deinen Mundraum nach dem Essen noch regelmäßig mit einer antibakteriellen Mundspülung, dürfte der problemlosen Heilung deines Piercings nichts im Wege stehen. Im Notfall hilft es auch immer, wenn du deinen Piercer nochmal um Rat fragst. Übrigens: Aufs Rauchen solltest du nach dem Stechen wenigstens ein paar Stunden, wenn möglich länger verzichten.
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