Tattoo ist nicht gleich Tattoo. Es gibt unglaublich viele Stile, in denen der Körperschmuck gestochen werden kann. Dabei wird vor allem zwischen der Art, wie der Tätowierer das Motiv auf die Haut bringt, und dem Thema des Motivs unterschieden. Viele Leute möchten sich gerne irgendwann mal ein Tattoo stechen lassen, sind sich aber unsicher, welche Stile es gibt und welcher zu ihnen passt. Wir erklären Dir die zehn wichtigsten Tattoo-Stile!
Tattoos bilden eine ganz besondere Kunstform, deren Stile ihren Ursprung teilweise in verschiedenen Kulturen haben. Zwar ist heute alles an Motiven und Styles auf der Haut möglich, dennoch teilt man Tattoos in der Regel in größere Kategorien ein. So ist es für Tattoo-Künstler auch leichter, sich auf bestimmte Stile zu spezialisieren und diese in ihrem Studio anzubieten.
10 Tattoo-Stile, die unter die Haut gehen
#1 Dotwork
Dotwork-Tattoos bestehen nicht wie herkömmliche Tattoos aus einzelnen Linien, sondern vielen aneinandergereihten kleinen Punkten. Ähnlich wie bei den Pixeln eines digitalen Bildes entsteht daraus das Motiv, welches meist Schwarz-Weiß ist. Je nach Intensität können so wunderbar verschiedene Strukturen und Schattierungen dargestellt werden. Eine beliebte Variante der Dotwork-Tattoos sind übrigens Mandalas.
Du planst, dir ein Tattoo stechen zu lassen? Im Video haben wir etwas Inspiration anhand von Motiven und deren Bedeutungen für dich.
#2 Realistic Tattoos
Der Realistic-Stil ist erst in den letzten Jahrzehnten beliebt und bekannt geworden. Damit können vor allem Porträts von geliebten Menschen oder Tieren tätowiert werden, als Vorlage dient dann meist ein Foto. Dabei steht eine möglichst realistische Darstellung des Motivs im Vordergrund. Es wird viel mit Strukturen und Schattierungen gearbeitet, damit ein 3D-Eindruck entsteht.
#3 Asia Style
Hiermit sind vor allem meist japanische Motive gemeint. Diesen Stil gab es bereits vor mehr als zweitausend Jahren, im vergangenen Jahrhundert gelangte er schließlich unter anderem durch die kriminelle Organisation Yakuza in die westliche Welt. Motive wie Drachen, Kirschblüten oder andere japanische Motive erzählen traditionell eine ganze Geschichte und wurden früher mithilfe von Bambusstöcken, an deren Ende sich kleine Nadeln befanden, unter die Haut gebracht.
#4 Black & Grey
Black & Grey Tattoos bestehen nur aus schwarzer Tinte. Dieser Stil entstand in amerikanischen Gefängnissen, da es dort in der Regel keine farbige Tinte gab. Um einen helleren Ton zu erzielen, wird die schwarze Farbe mit destilliertem Wasser vermischt. So kann das Schwarz über Grautöne hinweg langsam zum Hautton hin auslaufen. Bei Black & Grey stehen wie beim Realistic-Stil verschiedenen Schattierungen und Strukturen im Vordergrund, die einen 3D-Effekt erzeugen können.
#5 Old-School
Dieser Stil wird auch „American“ oder „Traditional“ genannt und ist wohl der am meisten bekannte. Charakteristisch für Old-School-Tattoos sind solide Outlines und satte, deckende Farben mit langer Haltbarkeit. Seeleute brachten den Trend der Anker und Schiffs-Abbildungen auf den Oberarmen, während auch Wölfe, Indianer, Adler oder Schädel Beispiele für beliebte Motive sind. Diese Stilrichtung wird häufig als kitschig betrachtet, wird aber heutzutage immer mehr gefragt.
#6 New School
Erst Mitte der 90er-Jahre in den USA entwickelt, stellt New School eine Weiterentwicklung der Oldschool dar. Der Stil zeichnet sich ebenso durch harte Konturen und knallige Farben aus, ist aber weniger kitschig. Inspiriert wurde er außerdem von Zeichentrick-Elementen und der Airbrush-Technik. So werden viele fantasievolle Motive mit dynamischen Verläufen gestochen.
#7 Trash Polka
Trash Polka ist ein recht junger Tattoo-Stil, der an kommunistische Motive des vergangenen Jahrhunderts erinnert. Die vorherrschenden Farben sind Rot und Schwarz, die Tätowierungen selbst vereinen realistische Elemente mit einer Portion Minimalismus. Trash Polka wird auch „Buena Vista Stil“ genannt, da er aus den Studios mit selbigem Namen kommt.
#8 Stammes-Tätowierungen
Diese Tattoos werden allgemein gerne als „Tribals“ bezeichnet und stammen größtenteils aus der Kultur der Maori und Samoaner. Ähnlich wie die japanischen Tattoos stellen sie häufig eine ganze Lebensgeschichte dar. Sie werden an die jeweilige Muskulatur der zu tätowierenden Körperstelle angepasst und sind häufig auf Oberarmen oder Unterschenkeln zu finden. Ihre Muster sehen schablonenhaft aus, werden aber häufig freihand tätowiert.
#9 Blackwork
Blackwork-Tätowierungen sind, wie der Name schon sagt, ausschließlich Schwarz und gekennzeichnet durch viele dunkle Flächen. Sie basieren teilweise auf den Tribal-Tattoos und bestehen vor allem aus vielen grafischen Elementen und harten Linien. Schattierungen gibt es kaum. Die Motive sind sehr auffällig und eignen sich super für Cover-ups. Blackwork-Tattoos können sehr einfach aussehen, erfordern aber einen überaus geschickten Tätowierer. Eine extremere Version bilden übrigens Blackout-Tattoos!
#10 Watercolor Tattoos
Tattoos im Watercolor-Design sehen wie mit Pinsel gezeichnete Aquarelle auf der Haut aus. Es gibt kaum harte Strukturen, dafür aber umso mehr bunte Farben, welche nach außen mit der Haut verfließen. Sie können allerdings mit der Zeit etwas verblassen und werden daher heute meist nicht allein, sondern mit auffälligeren grafischen Elementen verbunden und mit Outlines gestochen. So erhalten sie dennoch etwas Struktur. Erfahre hier mehr über den Stil.